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Anwendung - ABB Relion 615 Serie Technisches Handbuch

Schutz und steuerung
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Abschnitt 4
Schutzfunktionen
4.4.4.6
626
eingesetzt hat, und die Abkühlgeschwindigkeit hängt vom Wert der
Stromkomponente des Gegensystems ab. Wenn die Summe Null erreicht, ohne
dass ein Fehler erkannt wurde, endet die Kumulierung und der Zeitgeber wird
zurückgesetzt.
Wenn die durch die Einstellung Abkühlzeit festgelegte Rücksetzzeit verstreicht,
ohne dass ein Fehler erkannt wurde, wird der Zeitgeber zurückgesetzt.
Die Rücksetzzeit entspricht also der Einstellung Abkühlzeit oder endet, wenn die
Auslösezeit auf Null abgefallen ist, je nachdem, welcher Wert niedriger ist.

Anwendung

Bei einem Drehstrommotor können Unsymmetrien durch einphasigen Betrieb,
Spannungsunsymmetrie von der Versorgung oder durch einpolige Fehler verursacht
werden. Der Gegensystemstrom beschädigt den Motor während des Betriebs unter
Spannungsunsymmetrie, folglich wird der Gegensystemstrom zur Kontrolle der
Unsymmetrie überwacht.
Wenn die an einen laufenden Motor gelieferten Spannungen unsymmetrisch werden,
bleibt der Mitsystemstrom im Wesentlichen unverändert, doch fließt aufgrund der
Unsymmetrie Gegensystemstrom. Wenn die Unsymmetrie z. B. durch eine
Leerlaufschaltung auf einem beliebigen Leiter verursacht wird, fließt ein
Gegensystemstrom von der Stärke des zuvor auf dem intakten Leiter herrschenden
Laststroms, jedoch mit umgekehrter Richtung. Die Kombination aus Mit- und
Gegensystemstrom erzeugt in jedem intakten Leiter einen Leiterstrom von etwa dem
1,7-fachen der vorherigen Last und im offengeschalteten Leiter einen Summenstrom.
Die Gegensystemströme fließen durch die Statorwindungen und induzieren in den
Rotorwicklungen eine Gegensystemspannung. Dies kann zu einem hohen Rotorstrom
führen, der die Rotorwicklung beschädigen kann. Die Frequenz des induzierten
Stroms beträgt etwa das Doppelte der Versorgungsfrequenz. Aufgrund von
Skineffekten trifft der induzierte Strom mit der doppelten Frequenz des
Versorgungsstroms auf einen hohen Rotorwiderstand, was selbst bei Leiterströmen
unterhalb des Bemessungsstromwerts des Rotors eine starke Erwärmung zur Folge
hat.
Die Gegensystemimpedanz der Induktion in einen Synchronmotor entspricht
ungefähr der Anzugsimpedanz, also einem Sechstel der normalen Motorimpedanz,
unter der Prämisse, dass der Motor einen Anzugsstrom vom Sechsfachen des
Bemessungsstroms hat. Daher kann schon eine Spannungsunsymmetrie von drei
Prozent zu einem Gegensystemstrom von 18 Prozent in den Windungen des Stators
führen. Der Anstieg der Motortemperatur infolge des zusätzlichen Stroms beträgt 30
bis 40 Prozent - dies zeigt, wie schwerwiegend dieser Effekt sein kann.
1MRS757687 B
615 Serie
Technisches Handbuch

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