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Siemens Sinumerik 840DE sl Funktionshandbuch Seite 259

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bekannt sein. Die notwendige Information über die Fläche wird der Steuerung mit dem
Flächennormalenvektor zur Verfügung gestellt.
Der Flächennormalenvektor am Satzanfang wird mit A4, B4, C4, der am Satzende mit A5, B5,
C5 programmiert. Komponenten der Flächennormalenvektoren, die nicht programmiert sind,
werden auf null gesetzt. Die Länge eines derart programmierten Vektors hat keine Bedeutung.
Ein Vektor der Länge Null (alle drei Komponenten Null) wird ignoriert, d. h., eine vorher
programmierte Richtung bleibt gültig, es wird kein Alarm erzeugt.
Wird in einem Satz nur der Startvektor programmiert (A4, B4, C4), so bedeutet das, dass der
programmierte Flächennormalenvektor während des ganzen Satzes konstant bleibt. Wird nur
der Endvektor programmiert (A5, B5, C5), so wird vom Endwert des vorherigen Satzes mittels
Großkreisinterpolation zum programmierten Endwert interpoliert. Sind sowohl Start- als auch
Endvektor programmiert, so wird zwischen beiden Richtungen ebenfalls mittels
Großkreisinterpolation interpoliert. Die Tatsache, dass der Startvektor in einem Satz neu
programmiert werden darf, bedeutet, dass sich die Richtung des Flächennormalenvektors an
einem Satzübergang unstetig ändern kann. Unstetige Übergänge des
Flächennormalenvektors treten immer dann auf, wenn die an einem Satzübergang beteiligten
Flächen (Ebenen) nicht tangential ineinander übergehen, d. h., wenn sie eine Kante bilden.
Ein einmal programmierter Flächennormalenvektor bleibt so lange gültig, bis ein neuer Vektor
programmiert wird. Bei Grundstellung wird der Flächennormalenvektor gleich dem Vektor in z-
Richtung gesetzt. Diese Grundstellungsrichtung ist unabhängig von der aktiven Ebene (G17 -
G19). Ist ORIWKS aktiv, beziehen sich Flächennormalenvektoren auf den aktiven Frame, d. h.,
bei einer Framedrehung werden diese mitgedreht. Dies gilt sowohl für programmierte
Orientierungen als auch für solche, die aus der aktiven Ebene abgeleitet wurden. Ist ORIWKS
aktiv, werden bei Framewechsel die Flächennormalenvektoren mitgeführt. Beim Umschalten
von ORIWKS nach ORIMKS wird eine durch Framedrehungen modifizierte Orientierung nicht
wieder rückgängig gemacht.
Es muss beachtet werden, dass programmierte und intern verwendete
Flächennormalenvektoren voneinander abweichen können. Dies ist immer dann der Fall, wenn
der programmierte Flächennormalenvektor nicht senkrecht auf der Bahntangente steht. Es
wird dann ein neuer Flächennormalenvektor gebildet, der in der von Bahntangente und
programmiertem Flächennormalenvektor aufgespannten Ebene liegt, der jedoch auf dem
Bahntangentenvektor senkrecht steht. Diese Orthogonalisierung ist erforderlich, da
Bahntangentenvektor und Flächennormalenvektor bei einer realen Fläche immer aufeinander
senkrecht stehen (müssen). Da die beiden Größen jedoch unabhängig voneinander
programmiert werden können, können sie Informationen enthalten, die sich gegenseitig
widersprechen. Die Orthogonalisierung bewirkt, dass in diesem Fall der im
Bahntangentenvektor enthaltenen Information der Vorzug vor der im Flächennormalenvektor
enthaltenen Information gegeben wird. Es wird ein Alarm ausgegeben, wenn der Winkel
zwischen Bahntangentenvektor und programmiertem Flächennormalenvektor den Grenzwert
unterschreitet, der im folgenden Maschinendatum festgelegt ist:
MD21084 $MC_CUTCOM_PLANE_PATH_LIMIT (Minimaler Winkel zwischen
Flächenormalvektor und Bahntangentenvektor)
Wird ein Satz verkürzt (Innenecke), so wird auch der Interpolationsbereich des
Flächennormalenvektors entsprechend reduziert, d. h. anders als bei Interpolationsgrößen wie
z. B. der Position einer zusätzlichen Synchronachse wird der Endwert des
Flächennormalenvektors dann nicht erreicht.
Neben den bekannten Möglichkeiten zur Orientierungsprogrammierung kann die
Werkzeugorientierung mit den beiden Adressen LEAD (Voreil- oder Sturzwinkel) und TILT
(Seitwärtswinkel) auch auf den Flächennormalenvektor und Bahntangentenvektor bezogen
Werkzeuge
Funktionshandbuch, 06/2019, A5E47435126A AA
W5: 3D-Werkzeugradiuskorrektur
3.1 Funktion
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