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Verhalten An Außenecken; Verhalten Bei Orientierungsänderungen - Siemens Sinumerik 840DE sl Funktionshandbuch

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3.1.2.2
Verhalten an Außenecken
An Außenecken werden beim Umfangsfräsen mit 3D-WRK analog zu den Verhältnissen bei
der 2½D-WRK die G-Befehle der Gruppe 18 (Eckenverhalten Werkzeugkorrektur)
ausgewertet:
● G450: Übergangskreis (Werkzeug umfährt Werkstückecken auf einer Kreisbahn)
Außenecken werden als Kreise mit dem Radius 0 behandelt, wobei die Kreisebene von der
Endtangente des ersten und der Starttangente des zweiten Satzes aufgespannt wird. Damit
ist auch eine Orientierungsänderung beim Satzübergang möglich. An einer Außenecke
wird somit immer ein Satz eingefügt.
Im Gegensatz zur Lösung bei der 2½D-WRK ist das eingefügte Konturelement an einer
Außenecke immer ein Kreis mit dem Radius 0, auf den die Werkzeugradiuskorrektur so
wirkt wie auf jede andere programmierte Bahn auch. Es ist nicht möglich, an Stelle der
Kreise Kegelschnitte einzufügen. Die Adresse DISC hat deshalb in diesem Fall keine
Bedeutung und wird nicht ausgewertet.
● G451: Schnittpunkt der Äquidistanten (Werkzeug schneidet in der Werkstückecke frei)
Der Schnittpunkt wird bestimmt, indem die Offsetkurven der beiden beteiligten Sätze
verlängert werden und deren Schnittpunkt in der Ebene senkrecht zur
Werkzeugorientierung an der Ecke bestimmt wird.
Wird ein Schnittpunkt in der Ebene senkrecht zum Werkzeug gefunden, bedeutet das nicht,
dass sich die Kurven auch im Raum schneiden. Vielmehr werden die Kurven in Richtung
der Werkzeuglängsachse betrachtet, die in der Regel einen bestimmten Abstand
voneinander haben. Die Positionsdifferenz wird über die gesamte Satzlänge in
Werkzeugrichtung herausgefahren.
Die Behandlung dieses Offsets in Werkzeugrichtung an Außenecken entspricht der an
Innenecken.
Bei nahezu tangentialen Übergängen ist das Verhalten auch bei aktivem G450 wie bei G451
(Grenzwinkel ist über MD20210 $MC_CUTCOM_CORNER_LIMIT einstellbar). Umgekehrt
wird auch bei aktivem G451 ein Kreis eingefügt (Verhalten wie bei G450), wenn kein
Schnittpunkt existiert bzw. wenn der Winkel an der Ecke einen bestimmten Wert übersteigt
(MD20230 $MC_CUTCOM_CURVE_INSERT_LIMIT).
Verhalten bei Orientierungsänderungen
Das Schnittpunktverfahren (G451) wird nicht verwendet, wenn zwischen den beteiligten
Verfahrsätzen mindestens ein Satz eingefügt ist, der eine Änderung der Werkzeugorientierung
enthält. In einem solchen Fall wird an der Ecke immer ein Kreis eingefügt.
Über die G-Befehle der Gruppe 27 (Werkzeugkorrektur bei Orientierungsänderung an
Außenecken) kann festgelegt werden, ob Orientierungsänderungen, die zwischen den beiden
die Ecke bildenden Verfahrsätzen programmiert wurden, vor Beginn des eingefügten
Kreissatzes oder gleichzeitig mit diesem ausgeführt werden:
● ORIC: Orientierungsänderungen an Außenecken werden dem einzufügenden Kreissatz
überlagert.
● ORID: Orientierungsänderungen werden vor dem Kreissatz ausgeführt.
Sind zwischen zwei Verfahrsätzen zwei oder mehr Sätze mit Orientierungsänderungen (z. B.
A2=... B2=... C2=...) programmiert und ist ORIC aktiv, so wird der einzufügende Kreissatz
entsprechend dem Betrag der einzelnen Winkeländerungen auf diese Zwischensätze
aufgeteilt. Weitere programmierte Zwischensätze ohne Verfahr– und
Orientierungsbewegungen werden an den programmierten Stellen ausgeführt.
Werkzeuge
Funktionshandbuch, 06/2019, A5E47435126A AA
W5: 3D-Werkzeugradiuskorrektur
3.1 Funktion
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