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6.2
Indirekte Blutdruckmessung und assoziierte MeBfehler
Voraussetzung für die Messung des tatsächlichen physiologischen Blutdruckes ist die
Rückenlage des Patienten. Befindet sich die Manschette nicht auf Herzniveau des Pa-
tienten, entsprechen die gemessenen Werte nicht dem tatsächlichen physiologischen
Blutdruck. Bei Anlegung der Manschette oberhalb bzw. unterhalb des Herzniveaus
nehmen die MeBwerte får jeden Zoll oberhalb des Herzniveaus um 1,86 mmHg ab
und fir jeden Zoll unterhalb des Herzniveaus um 1,86 mmHg zu. Dieser Effekt ergibt
sich aufgrund des hydrostatischen Druckes.
Blut hat ein bestimmtes Gewicht, das die Blutdruckmessungen beeinfluBt. Der fiir das
Gewicht des Blutes anzunehmende Wert hangt davon ab, an welcher Stelle bezagen
auf das Herz die Messung vorgenommen wird. Befindet sich der Patient in Rúckenla-
ge auf einer ebenen Fláche, so ist der Arm der Herzebene nahe genug, um eine Kor-
rektur der NIBP-MeRwerte unnátig zu machen.
, 6.3
VorsichtsmaBnahmen bei Verwendung automatisch betriebener
Blutdruckmonitore
Berichte ber Nervenschadigungen wahrend der Verwendung automatisch betriebe-
ner Blutdruckmanschetten liegen vor. Die Autoren empfehlen dia Anwendung folgen-
der Praktiken bei Verwendung automatisch betriebener Blutdruckmanschetten:
©
Die Extremitat ist so zu positionieren und zu stůtzen, dafi die betreffenden Nerven
môglichst wenig gedehnt und durch Druck belastet werden.
®
Die Manschette sollte so plaziert werden, dal auf den N. ulnaris kein Druck
ausgeůbt wird. Der Manschettenschlauch sollte nicht im Bereich des N. ulnaris am
Ellbogen aus der Manschette ausireten.
e
Es ist ein MeBintervall zu wáhlen, das im drucklosen Zustand der Manschette
einen ausreichenden venósen BlutabfiuB gewáhrleistet.
®
Die die Manschette tragende Extremitát ist regelmâBig auf Symptome einer
Venostase zu untersuchen.
ManschetiengrôBe
Die Verwendung einer schmalen Manschette ergibt falsch hohe Druckwerte. Wird bei
einem beleibten Patienten oder einem Patienten mit einem starken Bizeps eine Stand-
ardmanschette angelegt, so wird der angelegte Druck durch das zusátzliche Gewebe
und Fett abgeschwacht. Daher ist zum Kollabieren der Arterie eine zusatzliche Druck-
erhöhung erforderlich. Andererseits fùhrt das Anlegen einer breiten Manschette an
einem schlanken Arm zu falsch niedrigen MeBwerten, da in diesem-Falle eine Uber-
hóhte Kraft pro Flächeneinheit ausgeübt wird. Daher ist zum Kollabieren der Arterie
ein geringerer Druck erforderlich.
Weitere Faktoren
Die genaue Bestimmung des Blutdrucks mit Hilfe des ACCUTORR kann schwierig
sein, wenn der Herzrhythmus sehr unregelmaBig ist. Durch einen unregelmäBigen
Herzrhythmus ändert sich das Schlagvolumen von einem Herzschlag zum anderen.
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