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PROJEKTIERUNG
4.4.1
Elektromagnetische Verträglichkeit
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B E T R I E B S A N L E I T U N G | microScan3 – PROFINET
GEFAHR
Gefahr der Unwirksamkeit der Schutzeinrichtung
Der Gefahr bringende Zustand der Maschine wird bei Nichtbeachtung möglicherweise
nicht oder nicht rechtzeitig beendet.
Stellen Sie sicher, dass die folgenden steuerungstechnischen und elektrischen
►
Voraussetzungen erfüllt sind, damit der Sicherheitslaserscanner seine Schutzfunk‐
tion erfüllen kann.
•
Die Steuerung der Maschine muss elektrisch beeinflussbar sein.
•
Verwenden Sie für alle elektrisch mit dem Sicherheitslaserscanner verbundenen
Geräte dasselbe Erdungskonzept.
•
Alle Erdungspunkte müssen mit dem gleichen Erdpotenzial verbunden sein.
•
Die Spannungsversorgung für alle elektrisch mit dem Sicherheitslaserscanner ver‐
bundenen Geräte muss gemäß SELV/PELV (IEC 60204-1) erfolgen.
•
Die angeschlossene Steuerung und alle für die Sicherheit verantwortlichen Geräte
müssen dem geforderten Performance Level und der geforderten Kategorie ent‐
sprechen (z. B. gemäß ISO 13849-1).
Der Sicherheitslaserscanner erfüllt die Bestimmungen zur elektromagnetischen Ver‐
träglichkeit (EMV) für den industriellen Bereich (Funkschutzklasse A).
Überblick
Sicherheitsbauteile schalten bei Störungen alle Sicherheitsausgänge in den AUS-
Zustand, um möglicherweise gefährliche Situationen auszuschließen. Z. B. muss eine
gestörte Datenübertragung bei sicherheitsgerichteten Geräten zu einer Abschaltung
führen, auch wenn sie bei nicht sicheren Geräten toleriert werden kann.
Um elektromagnetische Störungen möglichst zu vermeiden, ist ein einheitliches
Erdungskonzept für die gesamte Anlage erforderlich. Insbesondere die Funktionserde
muss über geeignete Leiter verbunden werden. Störempfindliche Leitungen und Stör‐
quellen sollten getrennt verlegt werden.
Elektromagnetische Störungen sind abhängig von der Umgebung, in der das Produkt
eingesetzt wird. Das Produkt ist nach gängigen Normen geprüft und zertifiziert. Es ist
daher robust beim Einsatz in Industrieumgebungen.
Geschirmte Leitungen
Bei geschirmten Leitungen sollte die Abschirmung beidseitig und großflächig aufgelegt
werden. Davon sollte nur in begründeten Ausnahmefällen abgewichen werden. Insbe‐
sondere beim Einsatz von Motoren oder anderen induktiven Verbrauchern reicht eine
einseitige Auflage der Abschirmung nicht aus, weil sie nicht gegen induktive Störer
wirkt.
Funktionserde
Die Funktionserde muss angeschlossen werden. Der Anschluss muss gemäß dem
Erdungskonzept der Anlage erfolgen.
Möglichkeiten zum Anschließen der Funktionserde:
•
Alternativer FE-Anschluss
•
Pin oder Gewinde am M12-Steckverbinder
•
Rückseitige oder seitliche M5-Gewindebohrungen am Gehäuse
Die Funktionserde muss induktionsarm angeschlossen werden, d. h. mit ausreichen‐
dem Leiterquerschnitt bei möglichst kurzer Leitungslänge.
8021218/1L9Q/2023-08-14 | SICK
Irrtümer und Änderungen vorbehalten