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PROJEKTIERUNG
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B E T R I E B S A N L E I T U N G | microScan3 – PROFINET
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Empfehlungen für die Prüfung von Personenschutzsystemen an Flurförderzeugen
für die Regalbedienung in Schmalgängen (Berufsgenossenschaft Handel und
Warenlogistik (BGHW))
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Prüfliste für den Personenschutz in Schmalgängen (Berufsgenossenschaft Handel
und Warenlogistik (BGHW))
Diese Dokumente sind größtenteils ausschließlich in deutscher Sprache verfügbar.
Wenn das Kollisionsschutzfeld eingesetzt wird, müssen sämtliche Anforderungen erfüllt
werden.
Besondere Anforderungen
Aus DIN 15185-2 und DGUV Vorschrift 68 ergeben sich insbesondere folgende Anfor‐
derungen:
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Im Schmalgang dürfen keine kreuzenden Quergänge vorhanden sein. Ausgenom‐
men sind Quergänge, die ausschließlich als Fluchtweg für das Bedienpersonal
vorgesehen sind.
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Das Führungsspiel des Flurförderzeugs und das vertikale Spiel der Scanebene
des Sicherheitslaserscanners beeinflussen die Detektionssicherheit und Verfüg‐
barkeit des Gesamtsystems. Der maximal zulässige Winkelfehler relativ zur sym‐
metrischen Mittelposition des Flurförderzeugs im Schmalgang bestimmt das Füh‐
rungsspiel und beträgt ±0,3°. Zusätzlich zum Führungsspiel kann aufgrund der
Winkelauflösung des Sicherheitslaserscanners ein zusätzlicher Messfehler entste‐
hen
(siehe „Datenblatt", Seite
und der Kollisionsschutzfelder muss der gesamte Winkelfehler berücksichtigt wer‐
den.
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Das Flurförderzeug muss automatisch auf maximal 2,5 km/h oder bis zum Still‐
stand abgebremst werden, bevor es aus dem Schmalgang hinaus oder an die
Endstellung einer Sackgasse fährt.
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Wenn das Flurförderzeug in den Schmalgang fährt, muss das Schutzfeld automa‐
tisch aktiviert werden (Gangerkennung). Das Schutzfeld muss so früh wie möglich
aktiviert werden.
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Bei der Gangausfahrt muss das Schutzfeld bis zum Verlassen des Schmalgangs
aktiv sein.
Aus der VDMA-Richtlinie „Böden für den Einsatz von Schmalgang-Flurförderzeugen"
ergibt sich insbesondere folgende Anforderung:
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Der Boden ist eben und plan. Entlang der Fahrspuren ist die Unebenheit kleiner
als 5 mm auf eine Länge von 4 m.
Weitere Anforderungen:
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In Höhe der Scanebene sollten keine Retroreflektoren an der Regalfront ange‐
bracht werden. Andernfalls kann das Schutzfeld oder das Kollisionsschutzfeld
unerwünschte Abschaltungen auslösen, sodass die Verfügbarkeit des Flurförder‐
zeugs eingeschränkt ist.
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Für einen Betrieb bei hoher Verfügbarkeit dürfen Güter, die in Höhe der Scan‐
ebene lagern, nicht über die Regalfront in den Schmalgang hineinragen. Andern‐
falls ist mit dem vorgeschriebenen Abstand von Schutzfeld und Regalfront kein
Betrieb mit akzeptabler Verfügbarkeit des Flurförderzeugs möglich.
Beispiel zur Ermittlung des zulässigen Führungsspiels des Flurförderzeugs
Der maximal zulässige Winkelfehler beträgt ±0,3°.
Die Winkelauflösung des microScan3 mit 9 m maximaler Schutzfeldreichweite beträgt
bei 50 ms Scanzykluszeit 0,1°.
Daraus ergibt sich ein zulässiges Führungsspiel von ±0,2°.
179). Bei der Dimensionierung der Schutzfelder
8021218/1L9Q/2023-08-14 | SICK
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