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Siemens siprotec 7SD5 Handbuch Seite 333

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Kommt es aufgrund eines Folgefehlers zu einer Blockierung der Wiedereinschaltung, ohne dass der Schutz
ein 3-poliges Auslösekommando abgibt (z.B. bei Folgefehlererkennung mit Anregung), kann das Gerät ein 3-
poliges Auslösekommando abgeben, damit der Leistungsschalter nicht 1-polig offen bleibt (3-polige Mitnah-
me).
3-polige Schaltermitnahme
Wenn es während der Pausenzeit eines 1-poligen Zyklus zu einer Blockierung der Wiedereinschaltung kommt,
ohne dass ein 3-poliges Auslösekommando abgegeben wurde, würde die Leitung 1-polig abgeschaltet bleiben.
In den meisten Fällen verfügt der Leistungsschalter über einen Zwangsgleichlauf, der nach einigen Sekunden
die übrigen Pole öffnet. Sie können aber auch durch Einstellung erreichen, dass die Auslöselogik des Gerätes
in diesem Fall sofort ein 3-poliges Auslösekommando absetzt. Diese 3-polige Schaltermitnahme kommt dem
Zwangsgleichlauf der Schalterpole zuvor, da die 3-polige Mitnahme des Gerätes sofort wirksam ist, sobald die
Wiedereinschaltung nach 1-poliger Auslösung blockiert wird oder die Schalterhilfskontakte eine unplausible
Schalterstellung melden.
Wenn unterschiedliche interne Schutzfunktionen in verschiedenen Phasen je ein 1-poliges Auslösekommando
abgeben, löst das Gerät über seine Auslöselogik (Abschnitt 2.25.1) 3-polig aus, und zwar unabhängig von
dieser 3-poligen Schaltermitnahme. Ein extern eingekoppeltes Auslösekommando (Abschnitt 2.12) oder ein
empfangenes Fernauslösekommando (Abschnitt 2.13) werden ebenso behandelt, da sie unmittelbar auf die
Auslöselogik des Gerätes wirken.
Löst das Gerät 1-polig aus und ein externes Auslösekommando in einer anderen Phase geht nur über einen
der Binäreingänge, z.B. „>Aus L1 f. WE" an die interne Wiedereinschaltautomatik, erfährt die Auslöselogik
nichts davon. Hier ist es nur über die 3-polige Schaltemitnahme möglich, eine sofortige 3-polige Auslösung zu
erreichen.
Die 3-polige Schaltermitnahme wird auch wirksam, wenn ausschließlich 3-polige Zyklen erlaubt sind, aber von
extern über Binäreingabe eine 1-polige Auslösung gemeldet wird.
Leitungsrückspannungsüberwachung (RSÜ)
Wenn nach Abschaltung eines Kurzschlusses die Spannung der abgeschalteten Phase nicht verschwindet,
kann die Wiedereinschaltung verhindert werden. Dies setzt voraus, dass die Spannungswandler leitungsseitig
angeordnet sind. Hierzu wird die Rückspannungsüberwachung wirksam geschaltet. Die Wiedereinschaltauto-
matik prüft dann die abgeschaltete Leitung auf Spannungslosigkeit: Innerhalb der spannungslosen Pause
muss die Leitung mindestens für eine ausreichende Messzeit spannungslos gewesen sein. Ist das nicht der
Fall, wird die Wiedereinschaltung dynamisch blockiert.
Diese Prüfung der Leitung auf Spannungslosigkeit ist dann von Vorteil, wenn im Zuge der Leitung ein Kleinge-
nerator (z.B. Windgenerator) angeknüpft ist.
Adaptive spannungslose Pause (ASP)
Bei allen bisherigen Möglichkeiten wurde davon ausgegangen, dass an beiden Leitungsenden definierte und
gleiche Pausenzeiten eingestellt wurden, ggf. für verschiedene Fehlerarten und/oder Unterbrechungszyklen.
Es ist auch möglich, die Pausenzeiten (ggf. unterschiedlich für verschiedene Fehlerarten und/oder Unterbre-
chungszyklen) nur an einem Leitungsende einzustellen und am anderen (oder den anderen) Ende(n) die ad-
aptive spannungslose Pause zu konfigurieren. Voraussetzung ist, dass die Spannungswandler leitungsseitig
angeordnet sind oder eine Möglichkeit zur Übertragung eines Einschaltkommandos zum fernen Leitungsende
besteht.
Bild 2-159 zeigt ein Beispiel mit Spannungsmessung. Es sei angenommen, das Gerät I arbeitet mit definierten
Pausenzeiten, während an der Stelle II die adaptive spannungslose Pause projektiert ist. Wichtig ist, dass die
Leitung mindestens von der Sammelschiene A, also der Seite mit den definierten Pausenzeiten, gespeist wird.
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011
2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Funktionen
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