Inhaltszusammenfassung für Siemens SIPROTEC 7UT612
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Vorwort Inhaltsverzeichnis Einführung SIPROTEC Funktionen Differentialschutz Montage und Inbetriebsetzung 7UT612 Technische Daten V4.0 Anhang Handbuch Index C53000–G1100–C148–1...
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Auflagen enthalten. Für Verbesserungsvor- schläge sind wir dankbar. SIPROTEC, SINAUT, SICAM und DIGSI sind eingetragene Marken der SIEMENS AG. Die übrigen Bezeichnungen in diesem Handbuch können Technische Änderungen bleiben, auch ohne Ankündi- Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte gung, vorbehalten.
Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen (Niederspannungsrichtlinie 73/23/EWG). Diese Konformität ist das Ergebnis einer Prüfung, die durch die Siemens AG gemäß Artikel 10 der Richtlinie in Übereinstimmung mit den Fachgrundnormen EN 50081 und EN 50082 für die EMV–Richtlinie und der Norm EN 60255–6 für die Niederspan- nungsrichtlinie durchgeführt worden ist.
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Vorwort Kurse Das individuelle Kursangebot entnehmen Sie bitte unserem Kurskatalog oder erfra- gen Sie bei unserem Trainingscenter in Nürnberg. Hinweise und War- Die Hinweise und Warnungen in diesem Handbuch sind zu Ihrer Sicherheit und einer nungen angemessenen Lebensdauer des Gerätes zu beachten. Folgende Signalbegriffe und Standarddefinitionen werden dabei verwendet: GEFAHR bedeutet, dass Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden eintre-...
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Vorwort • Schulung in Erster Hilfe. Typografische und Zur Kennzeichnung von Begriffen, die im Textfluss wörtliche Informationen des Gerä- Zeichenkonventio- tes oder für das Gerät bezeichnen, werden folgende Schriftarten verwendet: Qh hrr hr , also Bezeichner für Konfigurations- und Funktionsparameter, die ® im Display des Gerätes oder auf dem Bildschirm des Personalcomputers (mit DIGSI wörtlich erscheinen, sind im Text durch Fettdruck in Monoschrift (gleichmäßige Zei- chenbreite) gekennzeichnet.
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Vorwort Exklusives ODER (Antivalenz): Ausgang aktiv, wenn nur einer der Eingänge aktiv ist Koinzidenz: Ausgang aktiv, wenn beide Eingänge gleichzeitig aktiv oder inaktiv sind Dynamische Eingangssignale (flankengesteuert) ≥1 oben mit positiver, unten mit negativer Flanke Bildung eines analogen Ausgangssignals aus mehreren analogen Eingangssignalen !% Du33 Grenzwertstufe mit Parameteradresse und Parameternamen >...
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Inhaltsverzeichnis Inbetriebsetzung ......................... 220 3.3.1 Testbetrieb und Übertragungssperre ein- und ausschalten ..........221 3.3.2 Systemschnittstelle testen ....................221 3.3.3 Schaltzustände der binären Ein-/Ausgänge prüfen ............223 3.3.4 Überprüfung der Einstellkonsistenz..................225 3.3.5 Prüfungen für den Leistungsschalterversagerschutz ............226 3.3.6 Symmetrische Stromprüfung am Schutzobjekt ..............228 3.3.7 Nullstromprüfung am Schutzobjekt..................
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Inhaltsverzeichnis 4.11 Leistungsschalterversagerschutz ..................276 4.12 Externe Einkopplungen....................... 276 4.13 Überwachungsfunktionen ....................277 4.14 Zusatzfunktionen ........................ 278 4.15 Abmessungen........................280 Anhang.............................. 283 Bestelldaten und Zubehör ....................284 A.1.1 Zubehör ..........................286 Übersichtspläne ........................289 A.2.1 Gehäuse für Schalttafel- und Schrankeinbau ..............289 A.2.2 Gehäuse für Schalttafelaufbau ...................
Einführung ® In diesem Kapitel wird Ihnen das Gerät SIPROTEC 7UT612 vorgestellt. Sie erhalten einen Überblick über Anwendungsbereiche, Eigenschaften und Funktionsumfang des 7UT612. Gesamtfunktion Anwendungsbereiche Eigenschaften 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
1 Einführung Gesamtfunktion ® Der digitale Differentialschutz SIPROTEC 7UT612 ist mit einem leistungsfähigen Mi- kroprozessorsystem ausgestattet. Damit werden alle Aufgaben von der Erfassung der Messgrößen bis hin zur Kommandogabe an die Leistungsschalter voll digital verarbei- tet. Bild 1-1 zeigt die Grundstruktur des Gerätes. Analogeingänge Die Messeingänge ME transformieren die von den Messwandlern kommenden Strö- me und passen sie an den internen Verarbeitungspegel des Gerätes an.
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1.1 Gesamtfunktion Die Analoggrößen werden an die Eingangsverstärkergruppe EV weitergeleitet. Die Eingangsverstärkergruppe EV sorgt für einen hochohmigen Abschluss der Ein- gangsgrößen und enthält Filter, die hinsichtlich Bandbreite und Verarbeitungsge- schwindigkeit auf die Messwertverarbeitung optimiert sind. Die Analog-/Digitalwandlergruppe AD enthält Multiplexer, Analog/Digitalwandler und Speicherbausteine für die Datenübergabe an den Mikrocomputer.
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1 Einführung Serielle Schnitt- Über die serielle Bedienschnittstelle in der Frontkappe kann die Kommunikation mit ® stellen einem Personalcomputer unter Verwendung des Bedienprogramms DIGSI 4 erfol- gen. Hiermit ist eine bequeme Bedienung aller Funktionen des Gerätes möglich. Über die serielle Serviceschnittstelle kann man ebenfalls mit einem Personalcomputer ®...
1.2 Anwendungsbereiche Anwendungsbereiche ® Der digitale Differentialschutz SIPROTEC 7UT612 ist ein selektiver Kurzschluss- schutz für Transformatoren aller Spannungsreihen, für rotierende Maschinen, für Längs- und Querdrosseln sowie für kurze Leitungen und Kleinstsammelschienen mit zwei Abzweigen. Als einphasiges Gerät kann er auch für kleinere Sammelschienen mit bis zu 7 Abzweigen eingesetzt werden.
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1 Einführung Ein Schieflastschutz erlaubt die Erfassung unsymmetrischer Ströme. Hierdurch kön- nen Phasenausfälle, unsymmetrische Lasten und — besonders bei elektrischen Ma- schinen — gefährdende Gegensystemströme erkannt werden. Für Bahnstromgeneratoren und -transformatoren ist eine zweiphasige 16 –Hz–Aus- führung lieferbar, die alle für diese Anwendung geeigneten Funktionen enthält (Diffe- rentialschutz, Erdfehlerschutz, Überstromzeitschutz, Überlastschutz).
1.3 Eigenschaften Eigenschaften • Leistungsfähiges 32-bit-Mikroprozessorsystem; • komplett digitale Messwertverarbeitung und Steuerung, von der Abtastung und Di- gitalisierung der Messgrößen bis zu den Ausschaltentscheidungen für die Leis- tungsschalter; • vollständige galvanische und störsichere Trennung der internen Verarbeitungs- schaltungen von den Mess-, Steuer- und Versorgungskreisen der Anlage durch Messwertübertrager, binäre Ein- und Ausgabemodule und Gleich- bzw.
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1 Einführung • Einphasiger Differentialschutz für eine Sammelschiene mit bis zu 7 Abzweigen; Sammelschienen- schutz • entweder je 1 Gerät pro Phase oder Anschluss eines Gerätes über Mischwandler; • stromstabilisierte Auslösekennlinie; • kurze Kommandozeit; • unempfindlich gegen Gleichstromglieder und Stromwandlersättigung; •...
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1.3 Eigenschaften • dynamische Umschaltung der Überstromzeitschutzparameter, z.B. bei Kaltanlauf der Anlage. • Zwei unabhängige Strom/Zeit-Stufen (UMZ) für den Erdstrom (Stromeingang I Überstromzeit- schutz für Erd- z.B. Strom zwischen Sternpunkt und Erder; strom • zusätzliche stromabhängige Strom/Zeit-Stufe (AMZ) für den Erdstrom; •...
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1 Einführung • Mit Überwachung des Stromflusses durch jeden Pol des Leistungsschalters einer Leistungsschalter– Versagerschutz beliebigen Seite des Schutzobjektes; • Überwachung der Schalterstellung möglich (wenn Hilfskontakte angeschlossen); • Anwurf vom Auslösekommando jeder integrierten Schutzfunktion; • Anwurf von externen Auslösefunktionen möglich. •...
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1.3 Eigenschaften • Meldespeicher für die letzten 8 Netzstörungen (Fehler im Netz), mit Echtzeitzuord- nung; • Störwertspeicherung und -übertragung der Daten für Störschreibung für maximalen Zeitbereich von insgesamt ca. 5 s; • Schaltstatistik: Zählung der vom Gerät veranlassten Auslösekommandos, sowie Protokollierung der Kurzschlussdaten und Akkumulierung der abgeschalteten Kurzschlussströme;...
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1 Einführung 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
Funktionen ® In diesem Kapitel werden die einzelnen Funktionen des SIPROTEC 7UT612 erläu- tert. Zu jeder Funktion des Maximalumfangs werden die Einstellmöglichkeiten aufge- zeigt. Dabei werden Hinweise zur Ermittlung der Einstellwerte und — soweit erforder- lich — Formeln angegeben. Allgemeines Differentialschutz Erdfehlerdifferentialschutz Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme...
2 Funktionen Allgemeines Wenige Sekunden nach dem Einschalten des Gerätes zeigt sich im Display das Grundbild. Im 7UT612 sind Messwerte dargestellt. ® Die Konfiguration (Abschnitt 2.1.1) nehmen Sie mittels DIGSI 4 vom Personalcom- ® puter aus vor. Die Vorgehensweise ist ausführlich im SIPROTEC 4–Systemhand- buch, Best.-Nr.
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2.1 Allgemeines Zum Ändern der Konfigurationsparameter im Gerät ist die Eingabe des Passwortes Nr. 7 (für Parametersatz) erforderlich. Ohne Passwort können Sie die Einstellungen lesen, nicht aber ändern und an das Gerät übertragen. Besonderheiten Viele Einstellungen sind selbsterklärend. Besonderheiten sind im folgenden erläutert. Eine Zusammenstellung, welche Schutzfunktionen sich für welche Schutzobjekte eig- nen, ist im Anhang A.4 gegeben.
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2 Funktionen & 6IaÃ@I9@I Adresse mitteilen, wie viele Abzweige die Sammelschiene hat. Bis zu 7 Abzweige sind zulässig. Der Messstromeingang I dient i.Allg. der Erfassung eines Sternpunktstromes. Dazu ' D&X6I9G@S muss dem Gerät unter Adresse mitgeteilt werden, welcher Seite des Schutzobjektes dieser Strom zugeordnet ist. Bei Transformatoren ist hier die Sei- te zu wählen, deren Sternpunkt geerdet ist und dessen Sternpunktstrom gemessen werden soll.
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2.1 Allgemeines Für beliebige Anwendungszwecke ist ein einphasiger unabhängiger Überstromzeit- VHaà QC6TDB !& schutz unter Adresse verwendbar. Dieser kann wahlweise den rsÃXqyÃD& rsÃXqyà Messstrom am Eingang I ) oder am Eingang I ) erfassen. Der letztere Fall ist besonders interessant, da der Eingang I schon sehr kleine Ströme erkennen kann (ab 3 mA am Eingang).
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2 Funktionen & T8C6GU@S Für den Leistungsschalterversagerschutz können Sie unter Adresse W@ST6B bestimmen, welche Seite er überwachen soll. Dies muss eine im Fehlerfall einspeisende Seite sein. '! 6VTFS@DTh7@SX Bei der Auslösekreisüberwachung besteht unter Adresse vÃ!Ã7vrv Wahlmöglichkeit, ob diese mit zwei ( ) oder nur mit einem Binärein- vÃ...
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2.1 Allgemeines Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung U/AMZ 3I0 CHAR UMZ ohne AMZ UMZ ohne AMZ U/AMZ 3I0 Charakteristik UMZ/AMZ: IEC Kennlinien UMZ/AMZ: ANSI Kennlinien anwenderspezifische Anr.- Kennlinie anwenderspezifische Rück- fallkennlinie U/AMZ ERDE nicht vorhanden nicht vorhanden U/AMZ Erde unempfindlicher Wandler I7 U/AMZ ERDE CHAR UMZ ohne AMZ UMZ ohne AMZ...
2 Funktionen 2.1.2 Allgemeine Anlagendaten (Anlagendaten 1) Allgemeines Das Gerät benötigt einige Daten des Netzes und der Anlage, um je nach Verwendung seine Funktionen an diese Daten anzupassen. Hierzu gehören z.B. Nenndaten der Anlage und der Wandler, Polarität und Anschluss der Messgrößen, ggf. Eigenschaf- ten der Leistungsschalter, u.Ä.
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2.1 Allgemeines Das Gerät benötigt folgende Angaben: !# VIÃXD8FGÃT • Die Nennspannung U in kV (verkettet) unter Adresse !# TU@SIQVIFUÃT trr qr • Die Behandlung des Sternpunktes unter Adresse vyvr trr qr oder . Stellen Sie auch dann ein, wenn der Sternpunkt über eine Erdstrombegrenzung (niederohmig) oder über eine Petersen-Spule (hochoh- mig) geerdet ist.
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2 Funktionen Wicklung 1 Wicklung 2 Wicklung 2 Wicklung 1 Bild 2-2 Schaltgruppenumkehrung bei Unterspannungswicklung als Bezugsseite — Beispiel Aus den Nenndaten des zu schützenden Transformators berechnet das Gerät auch automatisch die für die Wicklungsnennströme benötigten Strom-Anpassungsformeln. Die Ströme werden so umgerechnet, dass sich die Empfindlichkeit des Schutzes stets auf die Nennscheinleistung des Transformators bezieht.
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2.1 Allgemeines Objektdaten bei Die Sammelschienendaten werden benötigt, wenn das Gerät als einphasiger Sam- Sammelschienen melschienendifferentialschutz für bis zu 7 Abzweige eingesetzt wird. Dann muss bei mit bis zu 7 Abzwei- der Konfigurierung der Schutzfunktionen (siehe Abschnitt 2.1.1, Adresse ) als T8CVUaP7E@FU ThrypuÃ...
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2 Funktionen Seite 2 Seite 1 !% TUSIQFU3P7EÃT! ! TUSIQFU3P7EÃT Ã Irv Seite 2 Seite 1 !% TUSIQFU3P7EÃT! ! TUSIQFU3P7EÃT Irv Seite 2 Seite 1 !% TUSIQFU3P7EÃT! ! TUSIQFU3P7EÃT Bild 2-3 Lage der Stromwandlersternpunkte — Beispiele Für die 2. Seite des Schutzobjektes gilt Analoges. Auch hier werden primärer Nenn- DIQSDÃDX9GÃT! !&...
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2.1 Allgemeines „Seite 2“ „Seite 1“ !%ÃTUSIQFU3P7EÃT! ! TUSIQFU3P7EÃT Irv Bild 2-4 Stromwandlersternpunkte beim Querdifferentialschutz — Beispiel Stromwandlerda- Die Stromwandlersätze in den Abzweigen einer Sammelschiene können unterschied- ten beim 1phasigen liche Nennströme haben. Deshalb wurde bereits oben unter „Objektdaten bei Sam- Sammelschienen- melschienen mit bis zu 7 Abzweigen“...
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2 Funktionen Die Polung der Stromwandler wird durch die Angabe der Sternpunktlage der Strom- wandlersätze festgelegt. Für jeden Abzweig stellen Sie ein, ob der Sternpunkt der Sammelschiene zugewandt ist oder nicht. Bild 2-5 zeigt ein Beispiel für 3 Abzweige, in dem bei Abzweig 1 und Abzweig 3 der Wandlersternpunkt der Sammelschiene zu- gewandt ist, bei Abzweig 2 nicht.
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2.1 Allgemeines !" @S9T@DU@ÃX9GÃD& Für die Polarität dieses Stromes ist Adresse maßgebend. Hier stellen Sie ein, an welcher Geräteklemme die Seite des Stromwandlers ange- schlossen ist, die dem Erder des betreffenden Wicklungssternpunktes (also nicht dem Wicklungssternpunkt selber) zugeordnet ist. Bild 2-6 zeigt die Alternativen am Beispiel einer geerdeten Transformatorwicklung.
2 Funktionen 2.1.2.1 Parameterübersicht !'" In der folgenden Liste sind für die Adressen die Einstellbereiche und Vor- einstellungen für einen sekundären Nennstrom von I = 1 A angegeben. Bei einem sekundären Nennstrom von I = 5 A sind diese Werte mit 5 zu multiplizieren. Bei Ein- stellungen in Primärwerten ist zusätzlich die Übersetzung der Stromwandler zu be- rücksichtigen.
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2.1 Allgemeines Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung STRNPKT->OBJ S2 Ja I-Wdlsternpkt Seite2 Richtung Nein Schutzobj. IN-PRI I-WDL S2 1..100000 A 2000 A Prim. Nennstrom Stromwandler Seite 2 IN-SEK I-WDL S2 Sek. Nennstrom Stromwandler Seite 2 STRNPKT->SS I1 I-Wdlsternpkt I1 Richtung Sam- Nein melschiene IN-PRI WDL I1...
2.1 Allgemeines Alle Einstellgruppen sind im Gerät hinterlegt. Es ist jedoch stets nur eine Einstellgrup- pe aktiv. Wenn Sie die Umschaltung nicht benötigen, brauchen Sie nur die voreingestellte Ein- stellgruppe A einzustellen. Wenn Sie von der Umschaltmöglichkeit Gebrauch machen wollen, müssen Sie bei der Q6S6H@U Konfigurierung des Funktionsumfanges die Gruppenumschaltung auf VHT8C...
2 Funktionen 2.1.4 Allgemeine Schutzdaten (Anlagendaten 2) 6IG6B@I96U@IÃ! Zu den allgemeinen Schutzdaten ( ) sind keine Einstellungen erfor- derlich. Nachstehende Tabelle zeigt die Informationsübersicht. Je nach Ausführung und eingestelltem Schutzobjekt ist nur ein Teil der aufgelisteten Informationen verfüg- bar. 2.1.4.1 Informationsübersicht FNr.
2.2 Differentialschutz Differentialschutz Der Differentialschutz stellt die Hauptfunktion des Gerätes dar. Er arbeitet auf der Grundlage des Stromvergleiches. 7UT612 ist geeignet für Transformatoren, Genera- toren, Motoren, Drosseln, kurze Leitungen und (im Rahmen der möglichen Stromein- gänge) Knotenpunkte (kleinere Sammelschienenanlagen). Auch ist ein Blockschutz für Generator-Transformator-Blöcke möglich.
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2 Funktionen Bei einem Fehler im durch die Wandler abgegrenzten Bereich bekommt das Mess- glied einen zur Summe i der von beiden Seiten einfließenden Fehlerströme pro- portionalen Strom I zugeführt. Die einfache Anordnung nach Bild 2-7 führt also bei einem Fehler im Schutzbereich, in dem ein für das Ansprechen des Messgliedes M ausreichender Fehlerstrom fließt, zuverlässig zum Ansprechen des Schutzes.
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2.2 Differentialschutz Schutzobjekt Bild 2-9 Stromdefinitionen a) Durchgangsstrom bei fehlerfreiem Betrieb oder außenliegendem Fehler: kehrt seine Richtung um, d.h. wechselt das Vorzeichen, d.h. I = –I außerdem ist |I | = |I = |I | = |I – I | = 0 diff = |I | + |I...
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2 Funktionen diff Fehlerkennlinie --------------- - N Obj Auslösen Sperren Zusatzstabilisierung Sättigungseintritt 10 11 12 13 14 15 16 17 18 I stab --------------- - NObj Bild 2-10 Auslösekennlinie des Differentialschutzes mit Fehlerkennlinie Zusatzstabilisie- Sättigung der Stromwandler bei hohen Kurzschlussströmen und/oder langen Netz- rung bei außenlie- zeitkonstanten spielen beim inneren Kurzschluss (im Schutzbereich) praktisch keine genden Fehlern...
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2.2 Differentialschutz kennlinie befindet. Hierdurch werden Folgefehler im zu schützenden Bereich auch nach vorangegangenem äußeren Kurzschluss mit Stromwandlersättigung schnell er- kannt. Stabilisierung mit Insbesondere bei Transformatoren und Querdrosseln können beim Einschalten kurz- Harmonischen zeitig hohe Magnetisierungsströme entstehen (Rushströme), die in den Schutzbe- reich einfließen, ihn aber nicht wieder verlassen.
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2 Funktionen Die Schnellauslösung arbeitet sowohl mit der Grundschwingung des Differentialstro- mes als auch mit Momentanwerten. Die Momentanwertverarbeitung garantiert auch dann eine schnelle Auslösung, wenn durch Stromwandlersättigung die Grundschwin- gung stark gedämpft würde. Wegen möglicher Stromverlagerung bei Eintritt eines Kurzschlusses arbeitet die Momentanwertverarbeitung ab dem doppelten Einstell- wert.
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2.2 Differentialschutz Ast b berücksichtigt stromproportionale Fehler, die durch Übersetzungsfehler der Stromwandler und der Eingangswandler des Gerätes, oder z.B. durch Anpassungs- abweichungen und Stufenschalter bei Transformatoren mit Spannungsregelung auf- treten. Im Bereich hoher Ströme, die Wandlersättigung hervorrufen können, sorgt Kennlini- enast c für eine stärkere Stabilisierung.
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2 Funktionen Gebiet der Zusatzstabilisierung reicht (Bild 2-13). Auch das Ansprechen der Schnell- auslösestufe für stromstarke Kurzschlüsse erzeugt ein Anregesignal. diff --------------- - N Obj Anregung stationäre Kennlinie D²9DAA3 D²9DAA3 Beginn der 0,7 · Zusatzstab. @YA²TU67 stab --------------- - I N Obj Bild 2-13 Anregung des Differentialschutzes Wenn eine Stabilisierung durch höhere Harmonische aktiviert ist, wird zunächst die...
2 Funktionen 2.2.2 Differentialschutz für Transformatoren Anpassung der Bei Transformatoren sind i.Allg. bei durchfließendem Strom die auf der Sekundärseite Messgrößen der Stromwandler gemessenen Ströme nicht gleich, sondern werden von der Über- setzung und der Schaltgruppe des zu schützenden Transformators sowie den Nenn- strömen der Stromwandler bestimmt.
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2.2 Differentialschutz Bild 2-18 Beispiel für Erdkurzschluss außerhalb des Trafos mit Sternpunktbildner innerhalb des Schutzbereiches mit Stromverteilung Erhöhung der Die Empfindlichkeit für eine geerdete Wicklung lässt sich erhöhen, wenn der Stern- Erdfehler- punktstrom der Wicklung zur Verfügung steht, d.h. wenn in der Sternpunktzuführung empfindlichkeit ein Stromwandler installiert ist und dessen Strom an das Gerät geführt ist (Strom- messeingang I...
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2 Funktionen Besonderheiten bei Bei Spartransformatoren gibt es nur die Schaltgruppe Y(N)y0 (Bild 2-20). Eine Stern- Transformatoren in punkterdung wirkt sich auf beide Netzteile (Oberspannung und Unterspannung) aus. Sparschaltung Bei einem Erdkurzschluss besteht eine Kopplung zwischen den beiden Netzteilen über die gemeinsame Sternpunkterdung. Die Verteilung der Nullströme ist nicht ohne Weiteres ersichtlich und kann nicht eindeutig aus den Transformatordaten hergeleitet werden.
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2.2 Differentialschutz Bild 2-21 Beispiel für einen Einphasen-Transformator mit Stromdefinition Wie beim Dreiphasen-Transformator werden die Ströme über programmierte Koeffizi- entenmatrizen angepasst. In allgemeiner Form lauten sie: ⋅ ⋅ ) – Matrix der angepassten Ströme I – Konstante, (K) – Koeffizientenmatrix, ) –...
2.2 Differentialschutz Bild 2-24 Stromrichtungsdefinition beim Querdifferentialschutz Da in diesem Fall im gesunden Betrieb alle Ströme in das Schutzobjekt hineinfließen, also umgekehrt wie bei den übrigen Anwendungen, wird für einen Stromwandlersatz die „falsche“ Polarität eingestellt, wie in Abschnitt 2.1.2 unter „Stromwandlerdaten bei 2 Seiten“...
2 Funktionen Bild 2-25 Stromrichtungsdefinition an einer Querdrossel 2.2.5 Differentialschutz für Kleinstsammelschienen und kurze Leitungen Unter Kleinstsammelschiene oder Knotenpunkt wird hier ein dreiphasiges, zusam- menhängendes Leiterstück verstanden, das durch Stromwandler abgegrenzt ist, auch wenn es sich dabei eigentlich nicht um einen Knoten handelt. Solche Knotenpunkte können kurze Ableitungen oder Kleinstsammelschienen (Bild 2-26) sein.
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2.2 Differentialschutz Bild 2-27 Stromrichtungsdefinition bei kurzen Leitungen Der Differentialschutz im 7UT612 bezieht alle Ströme auf den Nennstrom des zu schützenden Objektes. Hierzu werden dem Gerät Nennstrom des Schutzobjektes so- wie primäre Nennströme der Stromwandler, eingegeben. Die Anpassung der Mess- größen beschränkt sich hier also auf Faktoren für die Strombeträge.
2 Funktionen 2.2.6 Einphasiger Differentialschutz für Sammelschienen 7UT612 verfügt neben dem empfindlichen Strommesseingang I über 7 gleichwertige Stromeingänge. Damit lässt sich ein einphasiger Differentialschutz für Sammelschie- nen mit bis zu 7 Abzweigen realisieren. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Es wird je Phase ein 7UT612 eingesetzt (Bild 2-28). Von allen Abzweigen der Sammelschiene werden die Ströme pro Phase an je ein Gerät 7UT612 ange- schlossen.
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2.2 Differentialschutz 100 mA bei symmetrischem Nennstrom. Als Nennstrom des Schutzobjektes gilt hier = 100 mA. NObj Abzweig 1 Abzweig 2 Abzweig 7 7UT612 Bild 2-29 Sammelschienenschutz mit Anschluss über Mischwandler Für den Anschluss der Mischwandler an die Stromwandler bestehen verschiedene Möglichkeiten.
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2 Funktionen 60° 90° 2 · I 30° = 2 I = √3 · |I | Bild 2-31 Summierung der Ströme im Mischwandler bei Anschluss L1–L3–E Beim Anschluss gemäß Bild 2-30 ergeben sich für die verschiedenen Fehlerarten die Wicklungswertigkeiten W und deren Verhältnis zum dreiphasigen symmetrischen Fehler gemäß...
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2.2 Differentialschutz Bild 2-32 Mischwandleranschluss L1–L2–L3 mit verminderter Erdstromempfindlichkeit 60° 2 · I = 2 I + 3 I = √3 · | I| 3 · I Bild 2-33 Summierung der Ströme im Mischwandler bei Anschluss L1–L2–L3 Tabelle 2-2 Fehlerarten und Wicklungswertigkeiten bei Anschluss L1–L2–L3 √3 Fehler für I...
2 Funktionen Der Eingangsnennstrom jedes Mischwandlers muss mit dem Sekundärnennstrom der zugehörigen Hauptstromwandler übereinstimmen. Der ausgangsseitige Nennstrom (= Eingangsnennstrom für 7UT612) beträgt bei korrekter Anpassung I = 0,1 A. 4AM5120–3DA00–0AN2 = 1 A 4AM5120–4DA00–0AN2 = 5 A Bild 2-34 Wicklungsschema der Anpassungsmischwandler 4AM5120 Überwachung des Während bei Transformatoren, Drosseln und rotierenden Maschinen normalerweise Differentialstromes...
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2.2 Differentialschutz ! 9DAAT8CVUa @v 6 Der Differentialschutz kann unter Adresse - oder schaltet werden. Außerdem kann das Auslösekommando bei wirksamer Schutzfunk- 7ypxÃSryhv tion blockiert werden ( Hinweis: 6 Der Differentialschutz ist bei Lieferung geschaltet. Der Grund liegt darin, dass der Schutz nicht betrieben werden darf, ohne dass zumindest die Schaltgruppen und An- passungswerte zuvor richtig eingestellt wurden.
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2 Funktionen Abschnitt 2.2.1 unter Randtitel „Schnellauslösung bei stromstarken Fehlern“) schon nach wenigen Millisekunden den Fehler erkannt hat. !$%6 Kennlinie Die Parameter der Auslösekennlinie werden in den Adressen einge- Differentialstrom stellt. Die Bedeutung der Parameter geht aus Bild 2-35 hervor. Die Nummern an den Kennlinienästen sind die Einstelladressen.
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2.2 Differentialschutz der Hauptstromwandler sowie bei Transformatoren die durch einen eventuellen Re- gelbereich in den Endstellungen des Stufenschalters auftretenden Differenzströme. Der prozentuale Falschstrom ist gleich dem Regelbereich, sofern die Nennspannung korrigiert worden ist, wie in Abschnitt 2.1.2 unter Randtitel „Objektdaten bei Transfor- matoren“...
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2 Funktionen Die maximale Dauer der Zusatzstabilisierung nach Erkennen eines externen Fehlers !$&6 UÃ@YATU67 stellen Sie unter Adresse in Vielfachen von einer Periode ein. ® Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI 4 unter „Weitere Parameter“ möglich. Die Zu- satzstabilisierung wird automatisch auch vor Ablauf der eingestellten Dauer aufgeho- ben, sobald erkannt wird, dass sich der Arbeitspunkt I stationär (d.h.
2.2 Differentialschutz re Parameter“ möglich. Bei Einstellung (Lieferzustand) ist die „Crossblock“–Funkti- on unwirksam, bei Einstellung ∞ ist sie stets wirksam. !&"6 D9DAAhÃCH Überschreitet der Differentialstrom ein in Adresse vorgege- benes Vielfaches des Objektnennstromes, findet keine Stabilisierung durch die n-te ® Harmonische mehr statt.
2 Funktionen Erdfehlerdifferentialschutz Der Erdfehlerdifferentialschutz erfasst Erdkurzschlüsse in Transformatoren, Quer- drosseln, Sternpunktbildnern oder rotierenden Maschinen, bei denen der Sternpunkt geerdet ist, selektiv und mit hoher Empfindlichkeit. Auch bei Transformatoren mit Sternpunktbildner im Schutzbereich ist er einsetzbar. Voraussetzung ist, dass ein Stromwandler in der Sternpunktzuführung, also zwischen Sternpunkt und Erder, ein- gesetzt ist.
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2.3 Erdfehlerdifferentialschutz 7UT612 ’ = I Bild 2-38 Erdfehlerdifferentialschutz an einer geerdeten Querdrossel mit Wandlersatz in der Zuführung Seite 2 7UT612 Bild 2-39 Erdfehlerdifferentialschutz an einer geerdeten Querdrossel mit 2 Wandlersätzen (zu behandeln wie Spartransformator) 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
2 Funktionen Seite 2 7UT612 Bild 2-40 Erdfehlerdifferentialschutz an einem Spartransformator mir geerdetem Sternpunkt 2.3.1 Funktionsbeschreibung Messprinzip Im Normalbetrieb fließt in der Sternpunktzuführung kein Strom I . Auch die Summe der Leiterströme 3I ist null. Bei einem Erdkurzschluss im Schutzbereich (Bild 2-41) fließt auf jeden Fall ein Stern- punktstrom I ;...
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2.3 Erdfehlerdifferentialschutz –I Bild 2-42 Beispiel für Erdkurzschluss außerhalb des Trafos mit Stromverteilung Wenn bei äußeren erdfreien Fehlern sehr große Ströme den Schutzbereich durchflie- ßen, tritt bei unterschiedlichem Übertragungsverhalten der Leiterstromwandler im Sättigungsbereich ein Summenstrom auf, der einen in den Schutzbereich einfließen- den Erdstrom vortäuschen kann.
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2 Funktionen ein Auslösestrom = |3I sowie ein Stabilisierungsstrom = k · (|3I ' – 3I "| – |3I ' + 3I "| ) stab Dabei ist k ein Stabilisierungsfaktor, der weiter unten erläutert wird, zunächst sei k = 1 angenommen. I wirkt im auslösenden Sinne, I wirkt diesem entgegen.
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2.3 Erdfehlerdifferentialschutz > Auslösen Sperren " -0,3 -0,2 -0,1 ’ Bild 2-44 Auslösekennlinie des Erdfehlerdifferentialschutzes in Abhängigkeit vom Nullstrom- Speiseverhältnis 3I "/3I ' (beide Ströme in Phase + bzw. Gegenphase –); > = Einstellwert; I = Auslösestrom Bei obigen Beispielen wurde angenommen, dass bei äußerem Erdkurzschluss 3I "...
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2 Funktionen Die Stabilisierungsgröße kann durch einen Faktor k beeinflusst werden. Dieser Faktor steht in einer festen Beziehung zu einem Grenzwinkel ϕ . Dieser Grenzwinkel gibt Grenz an, bei welcher Phasenverschiebung zwischen 3I " und 3I ' der Ansprechwert bei 3I "...
2 Funktionen 2.3.3 Parameterübersicht ® Hinweis: Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI 4 unter „Wei- tere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1301 ERD-DIFF. Erdfehlerdifferentialschutz Blockierung des Auslöse- kommandos 1311 I-EDS> 0.05..2.00 I / In 0.15 I / In Ansprechwert des EDS 0.00..60.00 s;...
2.4 Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme Allgemeines Der Überstromzeitschutz dient als Reserveschutz für den Kurzschlussschutz des Schutzobjektes oder als Reserveschutz für nachgeschaltete Netzteile, wenn Fehler dort nicht rechtzeitig abgeschaltet werden, so dass es zu einer Gefährdung des Schutzobjektes kommen kann.
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2.4 Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme Jeder Phasenstrom und der dreifache Nullstrom (Summe der Phasenströme) wird au- "D3 ßerdem mit dem pro Stufe gemeinsamen Einstellwert bzw. verglichen und bei Überschreiten getrennt gemeldet. Wird von der Einschaltstabilisierung (siehe Ab- schnitt 2.4.1.5) Gebrauch gemacht, so wird zunächst eine Frequenzanalyse vorge- nommen (Abschnitt 2.4.1.5).
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2.4 Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme stabilisierung und Erkennen eines Rushvorgangs erfolgt keine Auslösung, es wird je- doch eine Meldung über den Ablauf der Zeitstufe abgesetzt. "D Für den Nullstrom kann die Kennlinie unabhängig von der für die Phasenströme genutzten Kennlinie gewählt werden. Die Ansprechwerte der Stufen I (Phasen) und 3I (Nullstrom) und die für jede dieser...
2.4 Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme 2.4.1.3 Hand-Einschaltung Beim Zuschalten des Leistungsschalters auf ein fehlerbehaftete Schutzobjekt wird üb- licherweise ein möglichst schnelles Wiederabschalten des Schutzobjektes ge- wünscht. Hierzu kann die Verzögerung für eine beliebige Überstromstufe mittels des Hand–Ein–Impulses umgangen werden; d.h., die entsprechende Stufe führt dann bei Anregung zur unverzögerten Auslösung.
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2 Funktionen Störfall eröffnen und die zugeordnete Auslöseverzögerung starten. Wird nach dem Ablauf der Verzögerung immer noch ein Rush erkannt, wird eine entsprechende Mel- dung abgegeben, die Auslösung aber unterbunden. Der Einschaltrush ist durch einen relativ hohen Gehalt der zweiten Harmonischen (doppelte Nennfrequenz) gekennzeichnet, die im Kurzschlussfall nahezu völlig fehlt.
2 Funktionen ° ¯ Speiserichtung I> I>> I> I> diff 3D33Ãiypx „ “ 7UT612 T I> T I>> T I> T I>> ¯ Fehlerstelle : Auslösezeit T I>> ° Fehlerstelle : Auslösezeit t Reservezeit T I> Bild 2-57 Sammelschienenschutz durch rückwärtige Verriegelung — Prinzip 2.4.2 Einstellhinweise Bei der Konfigurierung des Funktionsumfangs (Abschnitt 2.1.1 unter „Besonderhei-...
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2.4 Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme DÃr |tr Kennlinienart möglich; ist nur möglich, wenn auch eine der abhän- ® gigen Stufen projektiert ist. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI 4 unter „Weitere Parameter“ möglich. Bei Einsatz auf der Speiseseite eines Transformators wählen Sie hier die höhere Stu- fe I>>, die nicht durch den Einschaltrush ansprechen kann, sofern Sie nicht sogar die v xh...
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2 Funktionen Erhöhte Einschaltstromstöße (Rush) werden, soweit ihre Grundschwingung den Ein- ! ! UÃD33 stellwert übersteigt, durch die Verzögerungszeiten (Adresse ) unschäd- lich gemacht. Die Einschaltstabilisierung wirkt nicht auf die Stufen I>>. Bei Verwendung des Prinzips der „rückwärtigen Verriegelung“ (Abschnitt 2.4.1.6, sie- he auch Bild 2-57) wird die Mehrstufigkeit des Überstromzeitschutzes ausgenutzt: Die UÃD33 Stufe...
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2.4 Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme Die Kennlinien und die ihnen zugrundegelegten Formeln sind in den Technischen Da- ten abgebildet (Abschnitt 4.4, Bild 4-7). Beachten Sie, dass bei Wahl einer AMZ–Auslösecharakteristik zwischen Anregewert und Einstellwert bereits ein Sicherheitsfaktor von ca. 1,1 eingearbeitet ist. D.h. eine Anregung erfolgt erst beim Fließen eines Stromes in Höhe des 1,1-fachen Einstellwer- tes.
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2 Funktionen Dynamische Für jede Stufe kann ein alternativer Satz von Ansprechwerten eingestellt werden, auf Ansprechwert- den während des Betriebes automatisch dynamisch umgeschaltet werden kann. Die- umschaltung se dynamische Umschaltung ist in Abschnitt 2.6 (Seite 108) beschrieben. Hier werden für die Stufen die alternativen Werte eingestellt, und zwar: −...
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2.4 Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme Tabelle 2-3 Vorzugswerte der normierten Ströme für anwenderspezifische Auslösekennlinien DDÃ2à Ãivà (# DDÃ2Ã!ÃivÃ#&$ DDÃ2Ã$ÃivÃ&&$ DDÃ2Ã'ÃivÃ! 1,00 1,50 2,00 3,50 5,00 6,50 8,00 15,00 1,06 1,56 2,25 3,75 5,25 6,75 9,00 16,00 1,13 1,63 2,50 4,00 5,50 7,00...
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2 Funktionen − Ströme, die größer sind als der Stromwert des größten Kennlinienpunktes führen zu keiner Verkürzung der Auslösezeit. Die Anregekennlinie (siehe Bild 2-59, rechts) verläuft ab dem größten Kennlinienpunkt parallel zur Stromachse. Zur Spezifizierung einer Rückfallkennlinie beachten Sie: − Für die Ströme sollten Werte aus Tabelle 2-4 entnommen und hierfür die zugehöri- gen Zeitwerte eingegeben werden.
2.4 Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme 2.4.2.2 Nullstromstufen !! V6HaÃ"D @v Allgemeines Unter Adresse kann der Überstromzeitschutz für Nullstrom 6 oder geschaltet werden. !!'6 C6I9@DIÃ"D Adresse bestimmt, welche der Nullstromstufen bei einer er- kannten Hand-Einschaltung unverzögert wirksam werden soll. Die Einstellungen "D33Ãr |t "D3Ãr |t sind unabhängig von der gewählten...
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2 Funktionen "D3 !! " Überstromstufe Für die Einstellung der Überstromstufe (Adresse ) ist vor allem der minimal > auftretende Erdkurzschlussstrom maßgebend. !! #ÃUÃ"D3 Die einzustellende Zeitverzögerung (Parameter ) ergibt sich aus dem für das Netz aufgestellten Staffelplan, wobei für Erdströme im geerdeten Netz häufig ein getrennter Staffelplan mit kürzeren Verzögerungszeiten möglich ist.
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2.4 Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme Hqr hryÃv Tu Ãvr r Wr Ãvr r Die Kennlinien und die ihnen zugrundegelegten Formeln sind in den Technischen Da- ten abgebildet (Abschnitt 4.4, Bilder 4-8 und 4-9). Beachten Sie, dass bei Wahl einer AMZ–Auslösecharakteristik zwischen Anregewert und Einstellwert bereits ein Sicherheitsfaktor von ca. 1,1 eingearbeitet ist. D.h. eine Anregung erfolgt erst beim Fließen eines Stromes in Höhe des 1,1-fachen Einstellwer- tes.
2 Funktionen Einschaltstabilisie- Unter den allgemeinen Einstellungen (Seite 89 unter „Allgemeines“) wurde die Ein- !!! SVTCTU67Ã"D @v rung schaltstabilisierung unter Adresse wirksam ( ) oder un- 6 wirksam ( ) gestellt. Sie ist inbesondere bei Transformatoren notwendig, wenn der Überstromzeitschutz auf die geerdete Speiseseite wirkt. Die Funktionsparameter der Einschaltstabilisierung werden hier unter „Inrush“...
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2.4 Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 0.05..3.20 s; ∞ 2022 T Ip 0.50 s Zeitmultiplikator T Ip 0.50..15.00; ∞ 2023 D Ip 5.00 Zeitmultiplikator D Ip 2024 RÜCKFALL sofort Disk Emulation Rückfallverhalten des AMZ Disk Emulation 2025 KENNLINIE IEC Invers...
2.5 Überstromzeitschutz für Erdstrom (Sternpunktstrom) Überstromzeitschutz für Erdstrom (Sternpunktstrom) Der Überstromzeitschutz für Erdstrom ist immer dem Strommesseingang I des Ge- rätes zugeordnet. Er ist im Prinzip für beliebige Anwendung geeignet. Hauptanwen- dungsgebiet ist die direkte Erfassung eines Erdstromes zwischen Sternpunkt eines Schutzobjektes und dessen Erder (daher seine Bezeichnung).
2.5 Überstromzeitschutz für Erdstrom (Sternpunktstrom) C6I9@DIÃ@S9@ „1“ (s. Bild 2-54) & Hand-EIN FNr 7552 U/AMZ IE>Inrush (s. Bild 2-64) FNr 7564 Rusherk E & U/AMZ InrAnr E FNr 1765 & U/AMZ Anr E FNr 1834 I> &...
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2 Funktionen Bild 2-63 zeigt das Logikdiagramm des abhängigen Überstromzeitschutzes. C6I9@DIÃ@S9@ „1“ (s. Bild 2-54) & Hand-EIN FNr 7554 U/AMZ IEpInrush (s. Bild 2-64) FNr 7564 Rusherk E & U/AMZ InrAnr E D@ FNr 1765 & U/AMZ Anr E F@IIGDID@ÃD@8 FNr 1837...
2.5 Überstromzeitschutz für Erdstrom (Sternpunktstrom) Anwenderspezifi- Bei der anwenderspezifizierbaren Kennlinie kann die Auslösekennlinie punktweise zierbare Kennlinien definiert werden. Bis zu 20 Wertepaare von Strom und Zeit können eingetragen wer- den. Das Gerät approximiert daraus die Kennlinie durch lineare Interpolation. Wahlweise kann zusätzlich die Rückfallkennlinie definiert werden. Funktionsbeschrei- bung siehe „Rückfall bei ANSI–Kennlinien“.
2 Funktionen !C6SHPIÃ@S9@ & Rusherk. E Messfreigabe DÃDISÃH6YÃ@S9@ FNr 07573 >U/AMZ EInr blk ≥1 SVTCTU67Ã@S9@ „1“ Bild 2-64 Logikdiagramm der Einschaltstabilisierung 2.5.2 Einstellhinweise Allgemeines Bei der Konfigurierung des Funktionsumfangs (Abschnitt 2.1.1 unter „Besonderhei- ten“, Seite 16) wurde unter Adresse die Kennlinienart festgelegt.
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2.5 Überstromzeitschutz für Erdstrom (Sternpunktstrom) !# ! UÃD@33 In den meisten Fällen arbeitet diese Stufe unverzögert. Mittels Adresse können Sie jedoch eine Zeitverzögerung erreichen. Die eingestellte Zeit ist eine reine Zusatzverzögerungszeit, die die Eigenzeit (Mess- zeit, Rückfallzeit) nicht einschließt. Die Verzögerung kann auch auf ∞ gestellt werden. Dann löst die Stufe nach Anregung nicht aus, jedoch wird die Anregung gemeldet.
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2 Funktionen sich bei Transformatoren mit getrennten Wicklungen eine galvanische Entkopplung der Nullsysteme der angeschlossenen Netzteile ergibt, können Sie meist kürzere Aus- lösezeiten als für Phasenströme einstellen. Der Zeitmultiplikator kann auch auf ∞ gestellt werden. Dann löst die Stufe nach Anre- gung nicht aus, jedoch wird die Anregung gemeldet.
2.5 Überstromzeitschutz für Erdstrom (Sternpunktstrom) − für UMZ–Schutz I D@33 Adresse für Ansprechwert !$ ! UÃD@33 Adresse für Verzögerung !$ " Adresse für Ansprechwert !$ # UÃD@3 Adresse für Verzögerung − für AMZ–Schutz I nach IEC–Kennlinien: D@ Adresse für Ansprechwert !$!! UÃD@...
2 Funktionen Dynamische Ansprechwertumschaltung für Überstromzeitschutz Es kann notwendig sein, die Ansprechschwellen eines Überstromzeitschutzes dyna- misch anzuheben, wenn Anlagenteile nach längerer spannungsloser Pause beim Ein- schalten einen erhöhten Leistungsbedarf aufweisen (z.B. Klimaanlagen, Heizungen, Motoren). Damit kann vermieden werden, die Ansprechschwellen mit Rücksicht auf derartige Einschaltbedingungen generell zu erhöhen.
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2.6 Dynamische Ansprechwertumschaltung für Überstromzeitschutz 3qQh Ãx iyx eingabe „ “ entfällt der Vergleich mit den „normalen“ Grenzen, die Funktion ist inaktiv, eine eventuell laufende Schnellrückfallzeit wird zurückgesetzt. UÃqQ6SÃ Steht eine Anregung der Überstromstufen während des Ablaufs der Zeit XDSF an, so läuft der Störfall generell mit den dynamischen Ansprechwerten bis zum Anregerückfall zu Ende.
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2 Funktionen Beim Einschalten bzw. Hochlaufen des Schutzgerätes wird bei geöffnetem Leistungs- UÃVIU@S7S@8CVIB schalter die Zeit gestartet und es wird zunächst mit den „norma- len“ Ansprechwerte gearbeitet. Ist der Leistungsschalter geschlossen, wird mit „nor- malen“ Schwellen verglichen. Bild 2-65 zeigt die Zeitabläufe, Bild 2-66 das Logikdiagramm der dynamischen An- sprechwertumschaltung.
2.6 Dynamische Ansprechwertumschaltung für Überstromzeitschutz 2.6.2 Einstellhinweise Allgemeines Die dynamische Ansprechwertumschaltung kann nur wirken, wenn sie bei der Konfi- & qQ6SVHT8C uhqr gurierung unter Adresse eingestellt wurde. Wird vpuà uhqr & die Funktion nicht benötigt, wird eingestellt. Unter Adresse qQ6SVHT8C @v 6...
2.7 Einphasiger Überstromzeitschutz Einphasiger Überstromzeitschutz Der einphasige Überstromzeitschutz kann wahlweise dem Strommesseingang I oder des Gerätes zugeordnet werden. Er ist im Prinzip für beliebige Anwendung geeig- net. Bei Anschluss an I ist eine sehr empfindliche Einstellung möglich (ab 3 mA am Strommesseingang des Gerätes).
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2 Funktionen Bei sehr hohen Strömen kann das Stromfilter umgangen werden, um zu einer kurzen Auslösezeit zu kommen. Dies geschieht automatisch immer dann, wenn der Momen- tanwert des Stromes den Einstellwert der I>>–Stufe um mindesten den Faktor 2 · √2 überschreitet.
2.7 Einphasiger Überstromzeitschutz 2.7.2 Hochimpedanz-Differentialschutz Applikations- Beim Hochimpedanzverfahren arbeiten alle Stromwandler an den Grenzen des beispiel Schutzbereiches parallel auf einen gemeinsamen, relativ hochohmigen, Widerstand R, dessen Spannung gemessen wird. Beim 7UT612 geschieht die Spannungsmes- sung durch Erfassung des Stromes durch den (externen) Widerstand R am empfind- lichen Strommesseingang I Die Stromwandler müssen gleichen Typs sein und zumindest einen eigenen Kern für den Hochimpedanz-Differentialschutz aufweisen.
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2 Funktionen Bild 2-70 Prinzip des Erdfehlerschutzes nach dem Hochimpedanzprinzip Bei einem Erdkurzschluss im Schutzbereich (Bild 2-70 rechts) fließt auf jeden Fall ein Sternpunktstrom I . Die Höhe des Nullstromes in den Leiterströmen hängt von den Erdungsverhältnissen im übrigen Netz ab. Ein dem Gesamtkurzschlussstrom entspre- chender Sekundärstrom versucht, den Weg über den Widerstand R zu nehmen.
2.7 Einphasiger Überstromzeitschutz Ebenfalls als Schutzmaßnahme gegen Überspannungen ist es wichtig, dass der di- rekte Anschluss des Gerätes an der geerdeten Seite der Stromwandler vorgenommen wird, damit die hohe Spannung am Widerstand vom Gerät fern gehalten wird. In analoger Weise kann der Hochimpedanz-Differentialschutz für Generatoren, Moto- ren und Querdrosseln verwendet werden.
2 Funktionen 2.7.4 Einstellhinweise !& VHaà QC6TDB @v Allgemeines Der einphasige Überstromzeitschutz kann unter Adresse 6 oder geschaltet werden. Die Einstellungen richten sich nach dem Anwendungsfall. Die Einstellbereiche sind davon abhängig, an welchen Strommesseingang des Gerätes der zu erfassende Strom angeschlossen ist. Dies wurde bei der Konfigurierung der Schutzfunktionen !&...
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2.7 Einphasiger Überstromzeitschutz Nennstrom, Nennleistung und Überstromfaktor sind normalerweise auf dem Typen- schild des Wandlers angegeben, z.B. Stromwandler 800/5; 5P10; 30 VA Der Wandler hat = 5 A (aus 800/5) = 10 (aus 5P10) = 30 VA Der Innenwiderstand ist häufig aus dem Prüfprotokoll des Wandlers ersichtlich. Ist er nicht bekannt, kann er näherungsweise aus einer Gleichstrommessung an der Sekun- därwicklung ermittelt werden.
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2 Funktionen Die Spannung an R ist dann ≈ I · ( 2R Es sei weiterhin angenommen, dass der Ansprechwert des 7UT612 der halben Sätti- gungsspannung der Stromwandler entsprechen soll. Im Grenzfall ist also Damit ergibt sich das Stabilitätslimit I , das ist der Durchgangsstrom, bis zu dem die Anordnung stabil bleibt: 2 ⁄...
2.7 Einphasiger Überstromzeitschutz Die notwendige Leistung des Widerstandes ergibt sich als Kurzzeitleistung aus der Sättigungsspannung und dem Widerstandswert: 75 V beim 5–A–Wandler 15 W --------- - ------------------- - 375 Ω 350 V beim 1–A–Wandler 35 W --------- - ---------------------- - 3500 Ω...
2.8 Schieflastschutz Schieflastschutz Allgemeines Der Schieflastschutz dient zur Erkennung unsymmetrischer Belastungen elektrischer Betriebsmittel. Des Weiteren können mit dieser Schutzfunktion Unterbrechungen, Kurzschlüsse oder Vertauschungen in den Anschlüssen zu den Stromwandlern er- kannt werden. Es können zudem einpolige und zweipolige Kurzschlüsse, bei denen die Fehlerströme kleiner als die Lastströme sind, festgestellt werden.
2 Funktionen Auslösen > >> > >> Bild 2-74 Auslösekennlinien des unabhängigen Schieflastschutzes 2.8.1.2 Abhängige Stufe (AMZ) Die AMZ–Stufe arbeitet stets mit einer abhängigen Auslösecharakteristik, und zwar entweder nach IEC– oder nach ANSI–Normen. Die Kennlinien und zugehörigen For- meln sind in den Technischen Daten (Bilder 4-7 und 4-8 in Abschnitt 4.4) dargestellt. Die abhängige Kennlinie ist den unabhängigen Stufen I >>...
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2.8 Schieflastschutz Auslösen überlagerte I2>>–Stufe >> >> Bild 2-75 Abhängige Auslösecharakteristik des Schieflastschutzes Rückfall bei ANSI– Bei den ANSI–Kennlinien können Sie wählen, ob der Rückfall der Stufe nach Unter- Kennlinien schreiten einer Schwelle sofort erfolgt oder mit einer Disk-Emulation. Sofort heißt, dass die Anregung bei Unterschreiten von ca.
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2.8 Schieflastschutz Bei mehr als 60 % Schieflast kann auch ein zweipoliger Kurzschluss im Netz ange- UÃD!33 nommen werden. Die Verzögerung muss deshalb u.U. auch mit der Netzstaf- felung für Phasenkurzschlüsse koordiniert werden. Vor Leitungen kann der Schieflastschutz zum Erkennen stromschwacher unsymmet- rischer Fehler dienen, bei denen die Ansprechwerte des Überstromzeitschutzes nicht erreicht werden.
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2 Funktionen Stromwandler ü = 600A/1A Einstellwert > = 0,11 · 545 A = 60 A primär oder 0,11 · 545 A · (1/600) = 0,10 A sekundär Einstellwert >> = 0,55 · 545 A = 300 A primär oder 0,55 ·...
2.8 Schieflastschutz Beachten Sie, dass bei Wahl einer abhängigen Kennlinie zwischen Anregewert und Einstellwert bereits ein Sicherheitsfaktor von ca. 1,1 eingearbeitet ist. D.h. eine Anre- D! gung erfolgt erst bei einer Schieflast in Höhe des 1,1-fachen Einstellwertes von #' (Adresse #( 9ÃD!...
2.9 Thermischer Überlastschutz Thermischer Überlastschutz Der thermische Überlastschutz verhindert eine thermische Überbeanspruchung des zu schützenden Objekts, besonders bei Transformatoren, rotierenden Maschinen, Leistungsdrosseln und Kabeln. Beim 7UT612 sind zwei Methoden der Überlasterfas- sung möglich: • Überlastschutz mit thermischem Abbild nach IEC 60 255–8, •...
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2 Funktionen Der thermisch maximal zulässige Dauerstrom I wird als Vielfaches des Nennstro- mes I beschrieben: N Obj = k · I N Obj Dabei ist I der Nennstrom des geschützten Objektes: N Obj • Bei Transformatoren ist der Nennstrom der zu schützenden Wicklung maßgebend, den das Gerät aus der eingestellten Nennscheinleistung und Nennspannung be- rechnet.
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2 Funktionen Kühlungsvarianten Die Berechnung des Heißpunktes ist von der Art der Kühlung abhängig. Eine Luftküh- lung ist immer vorhanden und wird unterschieden in • AN (Air Natural): natürliche Konvektion und • AF (Air Forced): erzwungene Konvektion (durch Ventilation). Wenn zusätzlich ein Flüssigkühlmittel vorhanden ist, bestehen die Kühlungsvarianten •...
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2.9 Thermischer Überlastschutz OFAN–Kühlung Bild 2-79 OF–Kühlung (Oil Forced = erzwungene Ölströmung) OD–Kühlung Bild 2-80 OD–Kühlung (Oil Directed = geführte Ölströmung) Berechnung des Der Heißpunkt des Schutzobjektes ist ein wichtiger Zustandswert. Der für die Lebens- Heißpunktes (Hot dauer des Transformators relevante heißeste Punkt tritt üblicherweise an der Isolation spot) der obersten inneren Windung auf.
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2 Funktionen Mittels dieser Daten und den Einstellungen der charakteristischen Eigenschaften der Kühlung errechnet das Gerät die Temperatur des Heißpunktes. Bei Überschreiten ei- ner einstellbaren Schwelle (Temperaturalarm) wird eine Meldung und/oder eine Aus- lösung generiert. Die Berechnung des Heißpunktes geschieht je nach Kühlungsart nach verschiedenen Gleichungen.
2.9 Thermischer Überlastschutz Auch für die mittlere Alterungsrate gibt es je eine einstellbare Grenze für Warnung und Alarm. Unter den Betriebsmesswerten können Sie jeder Zeit den aktuellen Status auslesen, und zwar: − die Heißpunkttemperatur für jeden Strang in °C oder °F (wie eingestellt), −...
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2 Funktionen k–Faktor Als Basisstrom für die Überlasterfassung wird der Nennstrom des Schutzobjektes he- #!! FA6FUPS rangezogen. Der Einstellfaktor k wird unter Adresse eingestellt. Er ist durch das Verhältnis des thermisch dauernd zulässigen Stromes zu diesem Nenn- strom bestimmt: ------------- - NO bj Der zulässige Dauerstrom ist gleichzeitig der Strom, bei dem die e–Funktion der Über- temperatur ihre Asymptote hat.
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2.9 Thermischer Überlastschutz schine jedoch wesentlich langsamer abkühlen; dies gilt besonders bei selbstbelüfte- ten Maschinen. Dieses Verhalten lässt sich durch eine Verlängerung der Zeitkonstan- #!&6 ten um den t-FAKTOR (Adresse ) bei Stillstand der Maschine abbilden. Auf GTÃ Stillstand der Maschine wird dabei erkannt, wenn der Strom den Schwellwert TrvrÃ...
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2 Funktionen #!!! Heißpunktstufen Für die Heißpunkttemperatur gibt es zwei Meldestufen. Unter Adresse C@DQFUX6SIVIB können Sie die Heißpunkttemperatur in °C einstellen, die zur #!!# C@DQFU6G6SH Warnung führen soll, unter Adresse die entsprechende Alarmtemperatur. Diese kann wahlweise auch zur Auslösung der Leistungsschalter VGTÃCrv6G6SH $#! benutzt werden, wenn die Ausgangsmeldung „...
2.9 Thermischer Überlastschutz 2.9.4 Parameterübersicht Hinweis: In der folgenden Liste sind Einstellbereiche und Voreinstellungen für einen sekundären Nennstrom von I = 1 A angegeben. Bei einem sekundären Nennstrom von I = 5 A sind diese Werte mit 5 zu multiplizieren. Bei Einstellungen in Primärwer- ten ist zusätzlich die Übersetzung der Stromwandler zu berücksichtigen.
2.10 Thermoboxen für Überlastschutz 2.10 Thermoboxen für Überlastschutz Für den Überlastschutz mit Heißpunktberechnung und Ermittlung der relativen Alte- rungsrate wird die Öltemperatur am heißesten Punkt der Wicklung (z.B. eines Trans- formators) benötigt. Hierzu ist der Anschluss mindestens eines Temperaturfühlers über eine Thermobox 7XV566 notwendig. Eine Thermobox kann insgesamt bis zu 6 Temperaturen an verschiedenen Stellen des Schutzobjektes durch Temperatursen- soren (RTD = Resistance Temperature Detector) erfassen und dem Gerät zuführen.
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2 Funktionen Entsprechend können Sie Angaben für alle angeschlossenen Temperatursensoren der ersten Thermobox machen: (! 6 SU9Ã!ÃU`Q für RTD 2 Adresse (!!6 SU9Ã!Ã@DI76VPSU Adresse (!" SU9Ã!ÃTUVA@Ã (!# SU9Ã!ÃTUVA@Ã Adresse (°C) bzw. (°F), (!$ SU9Ã!ÃTUVA@Ã! (!% SU9Ã!ÃTUVA@Ã! Adresse (°C) bzw. (°F); ("...
2.10 Thermoboxen für Überlastschutz 2.10.3 Parameterübersicht ® Hinweis: Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI 4 unter „Wei- tere Parameter“ änderbar. Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 9011A RTD 1 TYP nicht angeschlossen Pt 100 Ohm RTD 1: Typ Pt 100 Ohm Ni 120 Ohm Ni 100 Ohm...
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2.10 Thermoboxen für Überlastschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 9062A RTD 6 EINBAUORT Öl Andere RTD 6: Einbauort Umgebung Windung Lager Andere -50..250 °C; ∞ 100 °C 9063 RTD 6 STUFE 1 RTD 6: Ansprechwert Tempera- turstufe 1 -58..482 °F; ∞ 212 °F 9064 RTD 6 STUFE 1...
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2 Funktionen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 9091A RTD 9 TYP nicht angeschlossen nicht angeschlos- RTD 9: Typ Pt 100 Ohm Ni 120 Ohm Ni 100 Ohm 9092A RTD 9 EINBAUORT Öl Andere RTD 9: Einbauort Umgebung Windung Lager Andere -50..250 °C;...
2.11 Leistungsschalterversagerschutz 2.11 Leistungsschalterversagerschutz 2.11.1 Funktionsbeschreibung Allgemeines Der Leistungsschalterversagerschutz dient der schnellen Reserveabschaltung, wenn im Falle eines Auslösekommandos von einem Schutzrelais der zugeordnete Leis- tungsschalter versagt. Wird z.B. vom Differentialschutz oder von einem externen Kurzschlussschutz eines Abzweiges ein Auslösekommando an den Leistungsschalter abgegeben, so wird die- ses gleichzeitig an den Leistungsschalterversagerschutz gemeldet (Bild 2-81).
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2 Funktionen Es ist streng darauf zu achten, dass die Messstelle des Stromes und der überwachte Leistungsschalter zusammen gehören. Beide müssen sich auf der Speiseseite des Schutzobjektes befinden. In Bild 2-81 wird der Strom auf der Sammelschienenseite des Transformators (= Einspeisung) gemessen, also auch der sammelschienenseiti- ge Leistungsschalter überwacht.
2 Funktionen 2.11.2 Einstellhinweise & Allgemeines Bei der Einstellung des Funktionsumfangs (Abschnitt 2.1.1) wurde unter Adresse T8C6GU@SW@ST6B eingestellt, auf welche Seite des Schutzobjektes der Leistungs- schalterversagerschutz arbeiten soll. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Messstelle des Stromes und der überwachte Leistungsschalter zusammen gehören. Beide müssen sich auf der Speiseseite des Schutzobjektes befinden.
2.11 Leistungsschalterversagerschutz 2.11.3 Parameterübersicht In der folgenden Liste sind Einstellbereiche und Voreinstellungen für einen sekundä- ren Nennstrom von I = 1 A angegeben. Bei einem sekundären Nennstrom von I 5 A sind diese Werte mit 5 zu multiplizieren. Bei Einstellungen in Primärwerten ist zu- sätzlich die Übersetzung der Stromwandler zu berücksichtigen.
2 Funktionen 2.12 Externe Einkopplungen 2.12.1 Funktionsbeschreibung Direkt eingekop- Der digitale Differentialschutz 7UT612 erlaubt, zwei beliebige Signale von externen pelte Kommandos Schutz- oder Überwachungseinrichtungen über Binäreingänge einzukoppeln, die dann in die internen Auslöse- und Meldeverarbeitung einbezogen werden. Wie die in- ternen Signale, können diese gemeldet, verzögert, auf Auslösung rangiert und auch einzeln blockiert werden.
2.12 Externe Einkopplungen QG8 f7@6 PS²Bhr $² 9vssÃrAruÃG Ã@H 7ypxÃ9 pxr ÃD@ 7PÃY `Ã7P "IN: " "OUT: " 7PÃY! 9vssÃrAruÃG!Ã@H "IN: " 7PÃY" 9vssÃrAruÃG"Ã@H "IN: " Bild 2-85 CFC-Plan für Blockierung des Drucksensors bei äußerem Fehler 2.12.2 Einstellhinweise Allgemeines Die direkten Einkopplungen können nur wirken und sind nur zugänglich, wenn sie bei der Konfigurierung des Funktionsumfangs (Abschnitt 2.1.1) unter den Adressen @DIFPQQGVIBÃ...
2.13 Überwachungsfunktionen 2.13 Überwachungsfunktionen Das Gerät verfügt über umfangreiche Überwachungsfunktionen, sowohl der Geräte- Hardware als auch der Software; auch die Messgrößen werden kontinuierlich auf Plausibilität kontrolliert, so dass auch die Stromwandlerkreise weitgehend in die Über- wachung einbezogen sind. Weiterhin ist es möglich, über entsprechend verfügbare Bi- näreingänge eine Auslösekreisüberwachung zu realisieren.
2 Funktionen Abtastung Die Abtastung wird laufend überwacht. Lassen sich etwaige Abweichungen nicht durch erneute Synchronisation beheben, nimmt sich der Schutz selbsttätig außer Be- trieb, und die rote LED „ERROR“ leuchtet auf. Das Bereitschaftsrelais („Lifekontakt“) fällt ab und gibt über seine Öffner eine Meldung ab. 2.13.1.2 Software-Überwachungen Watchdog Zur kontinuierlichen Überwachung der Programmabläufe ist eine Zeitüberwachung in...
2.13 Überwachungsfunktionen Steigung: T`HA6FÃD „Störung Isymm“ T`HDBS@Ia Bild 2-86 Stromsymmetrieüberwachung Drehfeld Zum Erkennen eventuell vertauschter Anschlüsse in den Strompfaden wird bei drei- phasiger Anwendung der Drehsinn der Leiterströme durch Kontrolle der Reihenfolge der (vorzeichengleichen) Nulldurchgänge der Ströme für jede Seite des Schutzobjek- tes überprüft.
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2 Funktionen tens 19 V notwendig sind, ist die Überwachung nur bei einer anlagenseitigen Steuer- spannung über 38 V anwendbar. 7UT612 >AKU Kdo.Rel. 7UT612 >AKU LS Legende: — Kommandorelaiskontakt — Leistungsschalter — Leistungsschalterspule HiKo1 — Leistungsschalter–Hilfskontakt (Schließer) HiKo1 HiKo2 HiKo2 — Leistungsschalter–Hilfskontakt (Öffner) —...
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2.13 Überwachungsfunktionen >AKU Kdo.Rel. & Störung Auskr. >AKU LS T ca. 1 bis 2 s Bild 2-88 Logikdiagramm der Auslösekreisüberwachung mit zwei Binäreingängen Überwachung mit Die Binäreingabe wird gemäß Bild 2-89 parallel zum zugehörigen Kommandorelais- einem Binärein- kontakt des Schutzgerätes angeschlossen. Der Leistungsschalterhilfskontakt ist mit- gang tels eines hochohmigen Ersatzwiderstands R überbrückt.
2 Funktionen >AKU Kdo.Rel. & Störung Auskr. Störfall läuft ca. 300 s Bild 2-90 Logikdiagramm der Auslösekreisüberwachung mit einem Binäreingang 2.13.1.5 Fehlerreaktionen Je nach Art der entdeckten Störung wird eine Meldung abgesetzt, ein Wiederanlauf des Prozessorsystems gestartet oder das Gerät außer Betrieb genommen. Nach drei erfolglosen Wiederanlaufversuchen wird das Gerät ebenfalls außer Betrieb genom- men.
2 Funktionen 2.13.1.7 Parametrierfehler Wenn die Einstellungen der Konfigurations- und Funktionsparameter in der Reihenfol- ge dieses Kapitels vorgenommen wird, sollten widersprüchliche Einstellungen selten vorkommen. Trotzdem ist es natürlich möglich, dass nachträgliche Änderungen in be- stimmten Einstellungen und/oder bei der Rangierung der binären Ein- und Ausgänge sowie bei der Zuordnung der Messeingänge zu Inkonsistenzen führen, die die ord- nungsgemäße Operation der Schutz- und Zusatzfunktionen gefährden.
2.13 Überwachungsfunktionen 2.13.3 Parameterübersicht In der folgenden Liste sind Einstellbereiche und Voreinstellungen für einen sekundä- ren Nennstrom von I = 1 A angegeben. Bei einem sekundären Nennstrom von I 5 A sind diese Werte mit 5 zu multiplizieren. Bei Einstellungen in Primärwerten ist zu- sätzlich die Übersetzung der Stromwandler zu berücksichtigen.
2.14 Funktionssteuerung 2.14 Funktionssteuerung Die Funktionssteuerung ist die Steuerzentrale des Gerätes. Sie koordiniert den Ablauf der Schutz- und Zusatzfunktionen, verarbeitet deren Entscheidungen und die Infor- mationen, die von der Anlage kommen. Insbesondere gehören dazu • Zustandserkennung der Leistungsschalterstellung(en), • Anregelogik, •...
2 Funktionen 2.14.2 Auslöselogik des Gesamtgerätes Generalauslösung Alle Auslösesignale der Schutzfunktionen werden mit ODER verknüpft und führen zur Br lÃ6VT Meldung „ “. Diese kann ebenso wie die einzelnen Auslösemeldungen der auf LED oder Ausgangrelais rangiert werden. Sie kann auch als Sammel-Auslösemel- dung benutzt werden.
2.14 Funktionssteuerung Kommandoabhän- Die Speicherung von Meldungen, die auf örtliche LED rangiert werden, und die Bereit- gige Meldungen haltung von Spontanmeldungen können davon abhängig gemacht werden, ob das Gerät ein Auslösekommando abgegeben hat. Diese Informationen werden dann nicht ausgegeben, wenn bei einem Störfall eine oder mehrere Schutzfunktionen angeregt haben, es aber nicht zu einer Auslösung durch 7UT612 gekommen ist, weil der Fehler von einem anderen Gerät (z.B.
2.15 Zusatzfunktionen 2.15 Zusatzfunktionen Zu den Zusatzfunktionen des Differentialschutzes 7UT612 gehören • Meldeverarbeitung, • Betriebsmessungen, • Speicherung der Kurzschlussdaten zur Störwerterfassung. 2.15.1 Meldeverarbeitung 2.15.1.1 Allgemeines Nach einer Störung in der Anlage sind für eine genaue Analyse des Störungsverlaufs Informationen über die Reaktion des Schutzgerätes und über die Messgrößen von Be- deutung.
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2 Funktionen Informationen über Ereignisse und Zustände können im Anzeigenfeld auf der Frontkappe des Gerätes ab- Anzeigenfeld oder gelesen werden. Über die vordere Bedienschnittstelle oder die Serviceschnittstelle Personalcomputer kann auch z.B. ein Personalcomputer angeschlossen werden, an den dann die Infor- mationen gesendet werden.
2.15 Zusatzfunktionen • Meldungen zur Schaltstatistik; dies sind Zähler für die vom Gerät veranlassten Aus- schaltkommandos sowie Werte der abgeschalteten Ströme und akkumulierte Kurz- schlussströme. Eine vollständige Liste aller im Gerät mit maximalem Funktionsumfang generierbaren Melde- und Ausgabefunktionen mit zugehöriger Informationsnummer FNr finden Sie im Anhang.
2 Funktionen TpuÃ6 Schutzfunktion, die als letzte angeregt hat; TpuÃ6y Schutzfunktion, die als letzte ausgelöst hat; UòÃ6 Laufzeit von Generalanregung bis Rückfall; UòÃ6VT Laufzeit von Generalanregung bis zum ersten Auslösekommando Bild 2-93 Anzeige von Spontanmeldungen im Display des Gerätes — Beispiel Abrufbare Meldun- Es können die Meldungen der acht letzten Störfälle abgerufen und ausgelesen wer- den.
2.15 Zusatzfunktionen 2.15.2 Betriebsmessung Anzeige und Betriebsmesswerte und Zählwerte werden vom Prozessorsystem im Hintergrund er- Übertragung von mittelt. Sie können auf der Front des Gerätes abgerufen, über die Bedienschnittstelle ® Messwerten mittels Personalcomputer mit dem Programm DIGSI 4 ausgelesen oder ggf. über die Systemschnittstelle zu einer Zentrale übertragen werden.
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2 Funktionen Tabelle 2-9 Betriebsmesswerte (Beträge primär, sekundär, Prozent) Messwerte primär sekundär % bezogen auf IL1S1; IL2S1; IL3S1 ) Leiterströme der Seite 1 A; kA Betriebsnennstrom 3I0S1 dreifacher Nullstrom der Seite 1 A; kA Betriebsnennstrom I1S1; I2S1 Mit-, Gegenkomponente der Ströme A;...
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2.15 Zusatzfunktionen Tabelle 2-11 Thermische Messwerte Messwerte Dimension %–Umrechnung Θ ; Θ ; Θ /Θ /Θ /Θ ) thermischer Wert jedes Leiters, bezogen auf Auslösewert Θ/Θ thermischer resultierenden Wert, bezogen auf Auslösewert Altrate relative Alterungsrate L dimensionslos ResWARN Lastreserve K bis Heißpunkt Warnung ResALARM Lastreserve K bis Heißpunkt Alarm Θ...
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2 Funktionen Auch die Größe der Differential- und Stabilisierungsströme und ihre Lage bezüglich der eingestellten Auslösekennlinie können dargestellt werden. Secondary Values Currents: Side 1 Currents: Side 2 +90° +90° ±180° 0° ±180° 0° –90° –90° IL1LS1 = 1.01 A, 0.0 ° IL1LS2 = 0.99 A, 177.9 °...
2.15 Zusatzfunktionen 2.15.3 Störwertspeicherung Der Differentialschutz 7UT612 verfügt über einen Störwertspeicher. Die Momentan- werte der Messgrößen , 3i , 3i sowie L1S1 L2S1 L3S1 L1S2 L2S2 L3S2 0 S1 diffL1 diffL2 diffL3 stab L1 stabL2 stabL3 werden im Raster von 1 ms (bei 50 Hz) abgetastet und in einem Umlaufpuffer ab- gelegt (je 12 Abtastwerte pro Periode).
2 Funktionen &% G@DTUVIB7@S@8C và Seite. Im ersten Fall stellen Sie unter Adresse Vr vÃVh h , im letzteren ein. ST8CS@D Störwert- Die Festlegungen für die Störwertspeicherung erfolgen im Untermenü 7VIB qr Q6S6H@U@S speicherung Menüs . Für die Störwertspeicherung wird unterschieden zwi- # AVIFUDPI schen dem Bezugszeitpunkt und dem Speicherkriterium (Adresse Normalerweise ist der Bezugszeitpunkt die Geräteanregung, d.h., der Anregung ir-...
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2.15 Zusatzfunktionen FNr. Meldung Erläuterung 01069 Θ RTD 2 = Temperatur an RTD 2 01070 Θ RTD 3 = Temperatur an RTD 3 01071 Θ RTD 4 = Temperatur an RTD 4 01072 Θ RTD 5 = Temperatur an RTD 5 01073 Θ...
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2 Funktionen Impulszähler nur wenn projektiert (CFC) FNr. Meldung Erläuterung 00888 WpImp = Impulszähler Wirkarbeit Wp 00889 WqImp = Impulszähler Blindarbeit Wq 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
2.16 Befehlsbearbeitung 2.16 Befehlsbearbeitung ® Allgemeines Im SIPROTEC 7UT612 ist eine Befehlsbearbeitung integriert, mit deren Hilfe Schalt- handlungen in der Anlage veranlasst werden können. Die Steuerung kann dabei von vier Befehlsquellen ausgehen: • Vorortbedienung über das Bedienfeld des Gerätes, • Bedienung über DIGSI ®...
2 Funktionen • Quittier- und Rücksetzbefehle zum Setzen/Rücksetzen interner Speicher oder Da- tenstände. • Informationsstatusbefehle zum Setzen/Löschen der Zusatzinformation „Informa- tionsstatus” zum Informationswert eines Prozessobjektes wie − Erfassungssperre, − Ausgabesperre. 2.16.2 Ablauf im Befehlspfad Sicherheitsmechanismen im Befehlspfad sorgen dafür, dass ein Schaltbefehl nur er- folgen kann, wenn die Prüfung zuvor festgelegter Kriterien positiv abgeschlossen wur- de.
2.16 Befehlsbearbeitung − 1–aus–n–Kontrolle (bei Mehrfachbelegungen wie Wurzelrelais wird geprüft, ob für die betroffenen Ausgaberelais bereits ein Befehlsvorgang eingeleitet ist). − Störung eines Befehlsvorganges durch einen Abbruchbefehl; Überwachung der Befehlsdurchfüh- − Laufzeitüberwachung (Rückmeldeüberwachungszeit). rung 2.16.3 Schaltfehlerschutz Ein Schaltfehlerschutz kann mittels der anwenderdefinierbaren Logik (CFC) realisiert werden.
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2 Funktionen Tabelle 2-13 Befehlsarten und zugehörige Meldungen Befehlsart Befehl Verursa- Meldung chung Prozessausgabebefehl Schalten BF+/– Nachführbefehl Nachführung NF+/– Informationsstatusbefehl, Erfassungssperre Erfassungssperre ST+/– *) Informationsstatusbefehl, Ausgabesperre Ausgabesperre ST+/– *) Abbruchbefehl Abbruch AB+/– *) Diese Meldungen erscheinen in der dargestellten Form im Gerätedisplay in den Betriebsmeldungen, ®...
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2.16 Befehlsbearbeitung Schalthoheit Schaltmodus Befehl mit Verur- sacherquelle = EIN/AUS & FERN & DIGSI AUTO & & Fern Schalthoheit (ORT/FERN) DIGSI & DIGSI Schalthoheit DIGSI ≥1 Fern & Schaltmodus ORT unverriegeltes Schalten (unverriegelt/verrieg.) ≥1 SOLL = IST & Schaltmodus FERN (unverriegelt/verrieg.) verriegeltes Schalten &...
2 Funktionen Bild 2-97 zeigt beispielhaft die im Gerätedisplay auslesbaren Verriegelungsbedingun- gen für drei Schaltobjekte mit den in Tabelle 2-14 erläuterten Abkürzungen. Es wer- den alle parametrierten Verriegelungsbedingungen angezeigt (siehe Bild 2-97). W@SSD@B@GVIBÃÃà " RÃ@DI6VTÃTòÃAÃDÃ7à R Ã@DI6VTÃTòÃAÃDÃ7 R'Ã@DI6VTÃTòÃAÃDÃ7 Bild 2-97 Beispiel projektierter Verriegelungsbedingungen Freigabelogik über Für die Feldverriegelung kann über den CFC eine Freigabelogik aufgebaut werden.
2.16 Befehlsbearbeitung In der Rückmeldung bedeutet das Pluszeichen eine Befehlsbestätigung. Der Befehl ist positiv, also wie erwartet, abgeschlossen worden. Entsprechend bedeutet das Mi- nuszeichen einen negativen, nicht erwarteten Ausgang. Befehlsausgabe / Die für das Ein- und Ausschalten von Schaltgeräten oder die Höher-/Tiefersteuerung Relaisansteuerung von Transformatorstufen benötigten Befehlstypen werden bei der Projektierung fest- ®...
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2 Funktionen 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
Montage und Inbetriebsetzung Dieses Kapitel wendet sich an den erfahrenen Inbetriebsetzer. Er soll mit der Inbe- triebsetzung von Schutz- und Steuereinrichtungen, mit dem Betrieb des Netzes und mit den Sicherheitsregeln und -vorschriften vertraut sein. Eventuell sind gewisse An- passungen der Hardware an die Anlagendaten notwendig. Für die Primärprüfungen muss das zu schützende Objekt (Leitung, Transformator, usw.) eingeschaltet werden.
3 Montage und Inbetriebsetzung Montage und Anschluss Warnung! Der einwandfreie und sichere Betrieb des Gerätes setzt sachgemäßen Transport, fachgerechte Lagerung, Aufstellung und Montage unter Beachtung der Warnungen und Hinweise des Gerätehandbuches voraus. Insbesondere sind die Allgemeinen Errichtungs- und Sicherheitsvorschriften für das Arbeiten an Starkstromanlagen (z.B.
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3.1 Montage und Anschluss Langloch SIPROTEC SIEMENS ERROR 7UT612 C6VQUH@IVÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃ $ HryqtrÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃ Hrr rÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃ! MENU ENTER Meldungen Messwerte Störfall- meldung Bild 3-1 Schalttafeleinbau eines 7UT612 Gestell- und Für den Einbau eines Gerätes in ein Gestell oder Schrank werden 2 Winkelschienen Schrankeinbau benötigt.
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3 Montage und Inbetriebsetzung Die Angaben über maximale Querschnitte, Anzugsdrehmomente, Biegeradien und Zugentlastung aus dem Systemhandbuch (Bestell-Nr. E50417–H1100–C151) sind unbedingt zu beachten. Hinweise enthält auch die dem Gerät beigelegte Kurzanlei- tung. Winkelschiene SIPROTEC SIEMENS ERRO R 7UT612 C6VQUH@IVÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃ $ HryqtrÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃ Hrr rÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃÃ! MEN U...
3.1 Montage und Anschluss 3.1.2 Anschlussvarianten Übersichtspläne sind im Anhang A.2 dargestellt. Anschlussbeispiele für die Strom- wandlerkreise befinden sich im Anhang A.3. Es ist zu überprüfen, dass die Einstellun- gen der Konfigurationsparameter (Abschnitt 2.1.1) und der Anlagendaten (Abschnitt 2.1.2) mit dem Schutzobjekt und seinen Anschlüssen in Übereinstimmung sind: T8CVUaP7E@FU Schutzobjekt Die Einstellung des...
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3 Montage und Inbetriebsetzung Einstellgruppen- Soll die Einstellgruppenumschaltung über Binäreingaben vorgenommen werden, so umschaltung ist folgendes zu beachten: • Für die Steuerung von 4 möglichen Einstellgruppen müssen 2 Binäreingaben zur 3Qh hÃXhuy Verfügung gestellt werden. Diese sind bezeichnet mit „ “ und „ hÃXhuy! “...
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3.1 Montage und Anschluss hilfskontaktes (HiKo2) eingeschleift. Der Widerstand muss in seinem Wert so dimen- sioniert werden, dass bei geöffnetem Leistungsschalter (somit ist HiKo1 geöffnet und HiKo2 geschlossen) die Leistungsschalterspule (LSS) nicht mehr erregt wird und bei gleichzeitig geöffnetem Kommandorelais der Binäreingang (BE1) noch erregt wird. 7UT612 >AKU Kdo.Rel.
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3 Montage und Inbetriebsetzung Beispiel: ® 1,7 mA (vom SIPROTEC 7UT612) BE (HIGH) 19 V bei Lieferstellung für Nennspannungen 24/48/60 V (vom Gerät 7UT612) BE min 73 V bei Lieferstellung für Nennspannungen 110/125/220/250 V (vom Gerät 7UT612) 110 V (von der Anlage / Auslösekreis) 500 Ω...
3.1 Montage und Anschluss 3.1.3 Anpassung der Hardware 3.1.3.1 Allgemeines Eine nachträgliche Anpassung der Hardware an die Anlagenverhältnisse kann z.B. bezüglich der Steuerspannung für Binäreingaben oder der Terminierung busfähiger Schnittstellen erforderlich werden. Wenn Sie Anpassungen vornehmen oder Schnitt- stellenmodule auswechseln, beachten Sie auf jeden Fall die Angaben in den Ab- schnitten 3.1.3.2 bis 3.1.3.5.
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3 Montage und Inbetriebsetzung Steuerspannung Im Lieferzustand sind die Binäreingänge so eingestellt, dass als Steuergröße eine für die Binärein- Spannung von der gleichen Höhe wie die Versorgungsspannung vorausgesetzt ist. gänge Bei abweichenden Nennwerten der anlagenseitigen Steuerspannung kann es not- wendig werden, die Schaltschwelle der Binäreingänge zu verändern. Um die Schaltschwelle eines Binäreingangs zu ändern, muss jeweils eine Brücke um- gesteckt werden.
3.1 Montage und Anschluss 3.1.3.2 Demontage des Gerätes Warnung! Die folgenden Schritte setzen voraus, dass sich das Gerät nicht im Betriebszustand befindet. Wegen der Gefährdung durch gefährliche Spannungen und Laser-Strahlung darf das Gerät weder an Hilfsspannung noch an Messgrößen oder Lichtwellenleiter angeschlossen sein! Wenn Sie Arbeiten an den Leiterplatten vornehmen, wie Kontrolle oder Umstecken von Schaltelementen, Austausch von Modulen, Austausch der Pufferbatterie oder der...
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3 Montage und Inbetriebsetzung Die Anordnung der Baugruppen geht aus Bild 3-5 hervor. å Steckverbinder des Flachbandkabels zwischen Prozessorbaugruppe A–CPU ( ) und der Frontkappe an dieser lösen. Hierzu die Verriegelungen oben und unten am Steck- verbinder auseinander drücken, so dass der Steckverbinder des Flachbandkabels he- rausgedrückt wird.
3.1 Montage und Anschluss 3.1.3.3 Schaltelemente auf Leiterplatten Prozessorbaugrup- Das Layout der Leiterplatte für die Prozessorbaugruppe A–CPU ist in Bild 3-6 darge- pe A–CPU stellt. Die eingestellte Nennspannung der integrierten Stromversorgung wird nach Tabelle 3-2, die gewählten Steuerspannungen der Binäreingänge BE1 bis BE3 nach Tabelle 3-3 und die Kontaktart der Binärausgänge BA1 und BA2 nach Tabelle 3-4 kontrolliert.
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3 Montage und Inbetriebsetzung Tabelle 3-2 Brückenstellung der Nennspannung der integrierten Stromversorgung auf der Prozessorbaugruppe A–CPU Nennspannung Brücke DC 24 bis 48 V DC 60 bis 125 V DC 110 bis 250 V, AC 115 bis 230 V unbestückt 1–2 2–3 unbestückt 1–2 und 3–4...
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3.1 Montage und Anschluss Ein-/Ausgabebau- Das Layout der Leiterplatte für die Ein-/Ausgabebaugruppe A–I/O–3 ist in Bild 3-7 dar- gruppe A–I/O–3 gestellt. L2S2 L1 S2 L3S2 L2S1 L1 S1 L3S1 undef undef Bild 3-7 Ein-/Ausgabebaugruppe A–I/O–3 mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstel- lungen notwendigen Brücken Die eingestellten Nennströme der Strom–Eingangsübertrager werden auf der Ein-/ Ausgabebaugruppe A–I/O–3 kontrolliert.
3 Montage und Inbetriebsetzung • Bei Dreiphasenanwendungen und Einphasentransformator: Für jede Seite sind 3 Messeingänge vorhanden. Die zu einer Seite gehörigen Brü- cken müssen auf gleichen Nennstrom gesteckt werden. Außerdem muss die je- weils gemeinsame Brücke (X68 für Seite 1 und X69 für Seite 2) auf den selben Nennstrom gesteckt werden.
3.1 Montage und Anschluss 3.1.3.4 Schnittstellenmodule Austausch von Die Schnittstellenmodule befinden sich auf der Prozessorbaugruppe A–CPU. Bild 3-8 Schnittstellen- zeigt die Ansicht auf die Leiterplatte mit der Anordnung der Module. modulen Einbauplatz (Gehäuserückwand) Serviceschnittstelle/ Thermobox Systemschnittstelle Bild 3-8 Prozessorbaugruppe A–CPU mit Schnittstellenmodulen Bitte beachten Sie: •...
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3 Montage und Inbetriebsetzung • Die Terminierung der busfähigen Schnittstellen gemäß Randtitel „RS485–Schnitt- stelle“ muss ggf. sichergestellt werden. Tabelle 3-6 Austauschmodule für Schnittstellen im Einbaugehäuse Schnittstelle Einbauplatz Austauschmodul RS232 RS485 LWL 820 nm Profibus FMS RS485 Profibus FMS Einfachring Profibus FMS Doppelring Systemschnittstelle Profibus DP RS485 Profibus DP Doppelring...
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3.1 Montage und Anschluss Mit der Brücke X11 wird die Flusssteuerung, die für die Modem-Kommunikation wich- tig ist, aktiviert. Dabei bedeuten Brückenstellung 2–3: Die Modemsteuersignale CTS (Clear-To-Send) gemäß RS232 stehen nicht zur Verfügung. Dies entspricht dem üblichen Anschluss über Sternkopp- ler oder LWL-Umsetzer.
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3 Montage und Inbetriebsetzung C53207-A322- 2 3 4 B100 B101 Abschlusswiderstände Brücke eingeschaltet ausgeschaltet 1–2 2–3 *) 1–2 2–3 *) *) Lieferzustand (Ausnahme siehe Text) Bild 3-11 Lage der Steckbrücken für die Konfiguration der Profibus–Schnittstelle Eine Realisierung von Abschlusswiderständen kann auch extern erfolgen (z.B. am Anschlussmodul, siehe Bild 3-12).
3.1 Montage und Anschluss 3.1.3.5 Zusammenbau des Gerätes Der Zusammenbau des Gerätes wird in folgenden Schritten durchgeführt: Baugruppen vorsichtig in das Gehäuse einschieben. Die Einbauplätze der Baugrup- pen gehen aus dem Bild 3-5 hervor. Bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau wird empfohlen, beim Stecken der Pro- zessorbaugruppe A–CPU auf die Metallwinkel der Module zu drücken, damit das Ein- schieben in die Steckverbinder erleichtert wird.
3 Montage und Inbetriebsetzung Kontrolle der Anschlüsse 3.2.1 Kontrolle der Datenverbindung der seriellen Schnittstellen Die Tabellen der nachstehenden Abschnitte zeigen die Pin-Belegungen der verschie- denen seriellen Schnittstellen des Gerätes und die der Zeitsynchronisationsschnitt- stelle. Die Lage der Anschlüsse geht aus Bild 3-13 hervor. Zeitsynchronisations- Bedienschnittstelle Schnittstelle auf der...
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3.2 Kontrolle der Anschlüsse Tabelle 3-8 Belegung der DSUB–Buchse an den verschiedenen Schnittstellen Profibus FMS Slave, RS485 Modbus RS485 Pin-Nr. Bedien–SS RS232 RS485 Profibus DP Slave, RS485 DNP 3.0 RS485 Schirm (mit Schirmkragen elektrisch verbunden) — — — A/A' (RxD/TxD–N) B/B' (RxD/TxD–P) —...
3 Montage und Inbetriebsetzung Lichtwellenleiter Die Übertragung über Lichtwellenleiter ist besonders unempfindlich gegen elektro- magnetische Störungen und garantiert von sich aus eine galvanische Trennung der Verbindung. Sende- und Empfangsanschluss sind durch die Symbole für Sendeausgang und für Empfangseingang gekennzeichnet. Die Zeichen–Ruhelage für die Lichtwellenleiterverbindung ist mit „Licht aus“ voreinge- stellt.
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3.2 Kontrolle der Anschlüsse Bevor das Gerät erstmalig an Spannung gelegt wird, soll es mindestens zwei Stunden im Betriebsraum gelegen haben, um einen Temperaturausgleich zu schaffen und Feuchtigkeit und Betauung zu vermeiden. Die Anschlussprüfungen werden am fertig montierten Gerät bei abgeschalteter und geerdeter Anlage vorgenommen. Anschlussbeispiele für die Stromwandlerkreise sind im Anhang A.3 gegeben.
3 Montage und Inbetriebsetzung Inbetriebsetzung Warnung! Beim Betrieb elektrischer Geräte stehen zwangsläufig bestimmte Teile dieser Geräte unter gefährlicher Spannung. Es können deshalb schwere Körperverletzung oder Sachschaden auftreten, wenn nicht fachgerecht gehandelt wird. Nur qualifiziertes Personal soll an diesem Gerät arbeiten. Dieses muss gründlich mit den einschlägigen Sicherheitsvorschriften und Vorsichtsmaßnahmen sowie den Warnhinweisen dieses Handbuches vertraut sein.
3.3 Inbetriebsetzung 3.3.1 Testbetrieb und Übertragungssperre ein- und ausschalten Wenn das Gerät an eine zentrale Leit- oder Speichereinrichtung angeschlossen ist, können Sie bei einigen der angebotenen Protokolle die Informationen, die zur Leitstel- le übertragen werden, beeinflussen (siehe Tabelle „Protokollabhängige Funktionen“ im Anhang).
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3 Montage und Inbetriebsetzung Sie für die Meldungen, die getestet werden sollen, einen Wert fest. Je nach Mel- Hryqtà dungstyp werden hierfür unterschiedliche Eingabefelder angeboten (z.B. x HryqtÃtru ). Durch Anklicken eines der Felder können Sie aus der Auf- klappliste den gewünschten Wert auswählen. Bild 3-14 Dialogbox: Systemschnittstelle testen —...
3.3 Inbetriebsetzung 3.3.3 Schaltzustände der binären Ein-/Ausgänge prüfen ® Vorbemerkungen Mit DIGSI 4 können Sie gezielt Binäreingänge, Ausgangsrelais und Leuchtdioden ® des SIPROTEC 4–Gerätes einzeln ansteuern. So kontrollieren Sie z.B. in der Inbe- triebnahmephase die korrekten Verbindungen zur Anlage. Sie sollten von dieser Test- möglichkeit jedoch keinesfalls während des „scharfen“...
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3 Montage und Inbetriebsetzung Bild 3-15 Dialogbox Geräte Ein- und Ausgaben — Beispiel Betriebszustand Um den Betriebszustand einer Hardwarekomponente zu ändern, klicken Sie auf die Tyy ändern zugehörige Schaltfläche in der Spalte Vor Ausführung des ersten Betriebszustandswechsels wird das Passwort Nr. 6 abge- fragt (sofern bei der Projektierung aktiviert).
3.3 Inbetriebsetzung D Prüfen Sie die Reaktion in der –Spalte der Dialogbox. Hierzu müssen Sie die Dialogbox aktualisieren. Die Möglichkeiten stehen weiter unten unter Randtitel „Ak- tualisieren der Anzeige“. Wenn Sie jedoch die Auswirkungen eines binären Eingangs überprüfen wollen, ohne wirklich in der Anlage Schalthandlungen vorzunehmen, können Sie dies durch An- steuerung einzelner Binäreingänge mit dem Hardwaretest durchführen.
3 Montage und Inbetriebsetzung Tabelle 3-10 Inkonsistenzmeldungen Meldung Bedeutung s.a. Abschnitt IN falsch 00192 Einstellung der sekundären Nennströme auf Ein-/Ausgabebaugruppe A–I/ 2.1.2 O–3 inkonsistent 3.1.3.3 Diff Wdl-FehAnp 05620 Die Anpassung der Stromwandler für den Differentialschutz ergibt einen 2.1.2 zu großen oder zu kleinen Faktor EDS Wdl-FehAnp 05836 Die Anpassung des Stromwandlers für den Erdfehlerdifferentialschutz er- 2.1.2...
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3.3 Inbetriebsetzung Vorsicht! Auch bei den Prüfungen am örtlichen Abzweig-Leistungsschalter kann es zum Auslö- sebefehl für die nächste Sammelschiene kommen. Daher ist zunächst die Auslösung für die umliegenden Schalter (Sammelschiene) unwirksam zu machen, z.B. durch Ab- schalten der entsprechenden Steuerspannungen. Die folgenden Listen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, können aber auch Punkte enthalten, die im aktuellen Anwendungsfall zu übergehen sind.
3 Montage und Inbetriebsetzung Als umliegende Leistungsschalter werden alle die bezeichnet, welche bei Versagen des Abzweig–Leistungsschalters ausgelöst werden müssen, damit der Kurzschluss- strom unterbrochen wird. Dies sind also die Leistungsschalter aller Abzweige, über die die Sammelschiene oder der Sammelschienenabschnitt gespeist werden kann, an der der kurzschlussbehaftete Abzweig angeschlossen ist.
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3.3 Inbetriebsetzung z.B. Überstromzeitschutz, in Betrieb genommen werden, der auf den speisenden Leistungsschalter wirkt. Die Auslösekreise anderer Schutzeinrichtungen (z.B Buch- holzschutz) müssen ebenfalls wirksam bleiben. Der Prüfaufbau variiert entsprechend dem Anwendungsfall. GEFAHR! Primäre Maßnahmen dürfen nur an spannungslosen und geerdeten Anlagen- teilen durchgeführt werden! Lebensgefahr besteht auch an spannungslosen Teilen durch kapazitive Einkopplung von anderen Anlagenteilen! Bei Netztransformatoren und Asynchronmaschinen wird vorzugsweise eine Nieder-...
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3 Montage und Inbetriebsetzung Bei Sammelschienen und kurzen Leitungen kann eine Niederspannungs-Prüfquelle verwendet werden oder mit Betriebsstrom geprüft werden. Im letzteren Fall sind obige Hinweise bezüglich Reserveschutz unbedingt zu beachten! Beim einphasigen Differentialschutz für Sammelschienen mit mehr als 2 Abzweigen ist keine symmetrische Stromprüfung notwendig (aber natürlich zulässig).
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3.3 Inbetriebsetzung − 3I ≈ doppeltem Phasenstrom ⇒ ein oder zwei Phasenströme verpolt. Messung wiederholen und Beträge erneut kontrollieren. Secondary Values Currents: Side 1 Currents: Side 2 +90° +90° ±180° 0° ±180° 0° –90° –90° IL1LS1 = 1.01 A, 0.0 ° IL1LS2 = 0.99 A, 177.9 °...
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3 Montage und Inbetriebsetzung Beachten Sie ferner, dass immer die Ströme in das Schutzobjekt hinein als positiv de- finiert sind: bei durchfließendem Prüfstrom sind phasengleiche Ströme an Seite 2 um 180° gegenüber Seite 1 verschoben. Ausnahme: Querdifferentialschutz; bei diesem müssen die Ströme entsprechender Leiter phasengleich sein. Für ein Rechtsdrehfeld erscheinen annähernd die Ergebnisse nach Tabelle 3-11: Tabelle 3-11 Winkelanzeige abhängig vom Schutzobjekt (dreiphasig) →...
3.3 Inbetriebsetzung Im „IBS–Tool“ sind die Differential- und Stabilisierungsströme grafisch in einem Dia- gramm der Kennlinie dargestellt. Ein Beispiel ist in Bild 3-19 gezeigt. Tripping Characteristics Diff.-Current I/InO Rest.-Current I/InO Diff.-Current Rest.-Current IDiffL1 = 0.03 I/InO IRestL1 = 0.80 I/InO IDiffL2 = 0.02 I/InO IRestL2 =...
3 Montage und Inbetriebsetzung Treten nennenswerte Differentialströme auf, die in allen Phasen annähernd gleich sind, liegt vermutlich eine Fehlanpassung der Messgrößen vor. Falsche Schalt- gruppenanpassung bei Transformatoren kann ausgeschlossen werden, da sie be- reits bei der Winkelprüfen hätten entdeckt werden müssen. Kontrollieren Sie die für die Stromanpassung relevanten Einstellungen des Gerätes.
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3.3 Inbetriebsetzung Vorbereitung der Die Nullstrommessungen werden stets von der Seite aus vorgenommen, deren Stern- Nullstrom- punkt geerdet ist, bei Spartransformatoren von der Oberspannungsseite. Bei Trans- prüfungen formatoren muss eine Dreieckswicklung vorhanden sein (d–Wicklung oder Aus- gleichswicklung). Die nicht in die Prüfung einbezogene Wicklung bleibt offen, da die Dreieckswicklung die Niederohmigkeit des Nullstrompfades von sich aus herstellt.
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3 Montage und Inbetriebsetzung Prüfquelle 7UT612 Bild 3-22 Nullstrommessung an einer Zickzack-Wicklung Prüfquelle 7UT612 Bild 3-23 Nullstrommessung an einer Dreieck-Wicklung mit künstlichem Sternpunkt im Schutzbereich Prüfquelle 7UT612 Bild 3-24 Nullstrommessung an einem einseitig geerdeten Einphasentransformator 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
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3.3 Inbetriebsetzung Durchführung der Für die Inbetriebsetzungsprüfungen ist ein Nullstrom in Höhe von mindestens 2 % des Nullstrom- Gerätenennstromes je Phase erforderlich, d.h. Prüfstrom mindestens 6 %. prüfungen Diese Überprüfungen können nicht die Sichtkontrolle der richtigen Stromwandleran- schlüsse ersetzen. Die abgeschlossenen Kontrollen gemäß Abschnitt 3.2.2 ist daher vorausgesetzt.
3 Montage und Inbetriebsetzung Kontrollieren Sie auch die Differentialströme I DiffL1 DiffL2 DiffL3 Auch die Differentialströme müssen gering sein, d.h. mindestens eine Größenord- nung niedriger als der Prüfstrom. Treten nennenwerte Differentialströme auf, über- prüfen Sie die Einstellungen für die Transformatorsternpunkte: !# TU@SI −...
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3.3 Inbetriebsetzung Prüfstrom Messstrom L1–L2–L3 (sym.) 1,00 L1–L2 1,15 L2–L3 0,58 L3–L1 0,58 L1–E 2,89 L2–E 1,73 L3–E 2,31 Bild 3-25 Mischwandleranschluss L1–L3–E Prüfstrom Messstrom L1–L2–L3 (sym.) 1,00 L1–L2 0,58 L2–L3 1,15 L3–L1 0,58 L1–E 1,15 L2–E 0,58 L3–E 1,73 Bild 3-26 Mischwandleranschluss L1–L2–L3 Abweichungen, die nicht durch Messtoleranzen zu erklären sind, können ihre Ursache...
3 Montage und Inbetriebsetzung Bild 3-27 Unsymmetrische Prüfung bei Mischwandleranschluss L1–L3–E Der Messtrom beträgt nun das 2,65-fache des Stromwertes bei symmetrischer Prü- fung. Diese Prüfungen sind für jeden Mischwandler durchzuführen. 3.3.9 Prüfung für den Stromeingang I Die Prüfungen für den Messstromeingang I hängen stark vom Anwendungszweck dieses Messeingangs ab.
3.3 Inbetriebsetzung 3.3.11 Prüfung der Stabilität und Anlegen eines Test-Messschriebes Um die Stabilität des Schutzes auch bei Einschaltvorgängen zu überprüfen, können zum Abschluss noch Einschaltversuche durchgeführt werden. Ein Maximum an Infor- mationen über das Verhalten des Schutzes liefern Messschriebe. Voraussetzung Neben den Möglichkeiten der Speicherung einer Störwertaufzeichnung durch Schutz- anregung ermöglicht 7UT612 auch den Anstoß...
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3 Montage und Inbetriebsetzung nicht zur Auslösung führen darf, wird in mehreren Zuschaltversuchen die Wirksamkeit der Einschaltstabilisierung geprüft. Während der Einschaltversuche soll das Auslösekommando unterbunden oder der 9DAAT8CVUa 7ypxÃSryhv Differentialschutz auf geschaltet werden (Adresse ), damit der Transformator im Falle eines Auslösekommandos nicht abgeschal- tet wird.
3.4 Bereitschalten des Gerätes Bereitschalten des Gerätes Die Schrauben sind fest anzuziehen. Alle Klemmenschrauben — auch nicht benutz- te — müssen angezogen werden. Vorsicht! Keine Gewalt anwenden! Die zulässigen Anzugsdrehmomente dürfen nicht über- schritten werden, da die Gewinde und Klemmenkammern sonst beschädigt werden können! Die Einstellwerte sollten nochmals überprüft werden, falls sie während der Prü- fungen geändert wurden.
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3 Montage und Inbetriebsetzung 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
Technische Daten ® In diesem Kapitel finden Sie die Technischen Daten des Gerätes SIPROTEC 7UT612 und seiner Einzelfunktionen einschließlich der Grenzwerte, die auf keinen Fall überschritten werden dürfen. Nach den elektrischen und funktionellen Daten für den maximalen Funktionsumfang folgen die mechanischen Daten mit Maßbildern. Allgemeine Gerätedaten Differentialschutz Erdfehlerdifferentialschutz...
4 Technische Daten Allgemeine Gerätedaten 4.1.1 Analoge Eingänge Nennfrequenz 50 Hz / 60 Hz / 16 Hz (einstellbar) Stromeingänge Nennstrom 1 A oder 5 A oder 0,1 A (umschaltbar) Verbrauch je Eingang I bis I – bei I = 1 A ca.
4.1 Allgemeine Gerätedaten Wechselspannung Spannungsversorgung über integrierten Umrichter Nennhilfswechselspannung U 115/230 V zulässige Spannungsbereiche 92 bis 265 V Leistungsaufnahme – nicht angeregt ca. 6,5 VA – angeregt ca. 8,5 VA Überbrückungszeit bei ≥ 50 ms Ausfall/Kurzschluss 4.1.3 Binäre Ein- und Ausgänge Binäreingänge Anzahl 3 (rangierbar)
4 Technische Daten 4.1.4 Kommunikationsschnittstellen Bedienschnittstelle – Anschluss frontseitig, nicht abgeriegelt, RS 232 9-polige D SUB–Buchse zum Anschluss eines Personalcomputers ® – Bedienung mit DIGSI – Übertragungsgeschwindigkeit min. 4 800 Baud; max. 115 200 Baud Lieferstellung: 38 400 Baud; Parität: 8E1 –...
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4.1 Allgemeine Gerätedaten System- RS232 /RS485/LWL potentialfreie Schnittstelle für Datentransfer schnittstelle Profibus RS 485/Profibus LWL zu einer Leitstelle (wahlweise) je nach Bestellvariante RS232 – Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“ 9-polige DSUB–Buchse bei Aufbaugehäuse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite – Prüfspannung 500 V;...
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4 Technische Daten Profibus LWL (FMS und DP) – LWL–Stecker Typ ST–Stecker Einfachring / Doppelring je nach Bestellung bei FMS; bei DP nur Doppelring – Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“ bei Aufbaugehäuse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite – Übertragungsgeschwindigkeit bis 1,5 MBd empfohlen: >...
4.1 Allgemeine Gerätedaten MODBUS LWL – LWL–Stecker Typ ST–Stecker Sender/Empfänger – Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“ bei Aufbaugehäuse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite – Übertragungsgeschwindigkeit bis 19200 Bd λ = 820 nm – optische Wellenlänge bei Einsatz Glasfaser 50/125 µm oder –...
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4 Technische Daten – Stoßspannungsprüfung (Typprüfung) 5 kV (Scheitel); 1,2/50 µs; 0,5 J; 3 positive alle Kreise, außer Kommunikations- und 3 negative Stöße in Abständen von 5 s und Zeitsynchronisations-Schnitt- stellen, Klasse III EMV–Prüfungen Normen: IEC 60255–6 und –22, (Produktnormen) zur Störfestigkeit EN 50 082–2 (Fachgrundnorm) (Typprüfungen)
4.1 Allgemeine Gerätedaten EMV–Prüfungen Norm: EN 50 081–∗ (Fachgrundnorm) zur Störaussen- – Funkstörspannung auf Leitungen, 150 kHz bis 30 MHz dung (Typprüfung) nur Hilfsspannung Grenzwertklasse B IEC–CISPR 22 – Funkstörfeldstärke 30 MHz bis 1000 MHz IEC–CISPR 22 Grenzwertklasse B 4.1.6 Mechanische Prüfungen Schwing- und Normen:...
4 Technische Daten 4.1.7 Klimabeanspruchungen Temperaturen Norm: IEC 60255–6 – empfohlene Temperatur bei Betrieb –5 °C bis +55 °C – vorübergehend zulässige Grenztem- Ablesbarkeit des Displays ab +55 °C peraturen bei Betrieb –20 °C bis +70 °C evtl. beeinträchtigt im Ruhebetrieb, d.h. keine Anregung und keine Meldungen –...
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4.1 Allgemeine Gerätedaten Schutzart gemäß IEC 60529 – für das Betriebsmittel im Aufbaugehäuse IP 51 im Einbaugehäuse vorne IP 51 hinten IP 50 – für den Personenschutz IP 2x mit aufgesetzter Abdeckkappe 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
4 Technische Daten NObj 10,0 einstellbar z.B. I Auslösen DIFF max n. HM NObj einstellbar z.B. n-te Harmonische = 40 % Legende: Sperren Differentialstrom diff = |I einstellbar Nennstrom z.B. I >/I = 0,15 NObj DIFF N Obj des Schutzobjektes Strom mit Nennfrequenz Strom mit n-facher Frequenz (n = 3 oder 4)
4.2 Differentialschutz 4.2.3 Generatoren, Motoren, Drosseln Eigenzeiten Ansprechzeiten/Rückfallzeit bei einseitiger Speisung Ansprechzeit bei Frequenz 50 Hz 60 Hz bei 1,5 · Einstellwert I > 38 ms 35 ms 85 ms DIFF bei 1,5 · Einstellwert I >> 25 ms 22 ms 55 ms DIFF bei 5 ·...
4 Technische Daten 4.2.4 Sammelschienen, Knoten, kurze Leitungen Differenzstrom- Stationäre Differenzstromüberwachung überwachung 0,15 bis 0,80 (Stufung 0,01) Überw NObj Verzögerung für Blockierung bei Differenzstrom 1 s bis 10 s (Stufung 1 s) Überw Auslösefreigabe Stromfreigabe I> 0,20 bis 2,00 (Stufung 0,01) NObj durch Abzweigstrom oder 0 (Freigabe immer erteilt)
4.3 Erdfehlerdifferentialschutz Erdfehlerdifferentialschutz Einstellbereich Differentialstrom >/I 0,05 bis 2,00 (Stufung 0,01) NObj ϕ Grenzwinkel 110° (fest) Ansprechkennlinie siehe Bild 4-6 Ansprechtoleranz 5 % bei I < 5 · I Zeitverzögerung 0,00 s bis 60,00 s (Stufung 0,01 s) oder ∞ (keine Auslösung) Ablauftoleranz 1 % vom Einstellwert bzw.
4 Technische Daten Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme Kennlinien unabhängige Stufen (UMZ) >>, 3I >>, I >, 3I > stromabhängige Stufen (AMZ) , 3I (nach IEC oder ANSI) es kann eine der Kennlinien gemäß Bilder 4-7 bis 4-9 ausgewählt werden alternativ Anwenderkennlinie mit selbstspezifizierbarer Auslöse- und Rückfallkennlinie...
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4.4 Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme Ansprechen bei 1,05 ≤ I/I ≤ 1,15; Toleranzen Ströme bzw. 1,05 ≤ I/3I ≤ 1,15 bei AMZ (IEC) Zeiten 5 % ± 15 ms bei f = 50/60 Hz 5 % ± 45 ms bei f = 16 für 2 ≤...
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4 Technische Daten t [s] t [s] 0,05 0,05 0,05 0,05 13 5 0 14 ⋅ ⋅ Stark invers: Invers: ----------------------------------- - T --------------------------- - T 0 02 ⁄ ⁄ (Typ A) (Typ B) I I p – – 1000 t [s] t [s] 0,1 0,2...
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4.4 Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme t [s] t [s] D [s] D [s] 0,05 0,05 8 9341 5 64 ⋅ ⋅ ----------------------------------------- - 0 17966 Inverse Extremely inverse --------------------------- - 0 02434 ...
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4 Technische Daten t [s] t [s] D [s] D [s] 0,05 0,05 D 0 4797 5 6143 ⋅ ⋅ Definite inverse Long inverse ----------------------------------------- - 0 21359 ------------------------ - 2 18592 ...
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4.4 Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme t [s] D [s] t [s] D [s] 0,05 0,05 0,05 0,05 5 82 ⋅ ⋅ Extremely inverse --------------------------- - Inverse -------------------------------------------- - ...
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4 Technische Daten D [s] t [s] t [s] D [s] 0,05 0,05 0,05 0,05 1,0394 12 9 ⋅ ⋅ Definite inverse -------------------------------------------- - Long inverse --------------------------- - 1 5625 ⁄...
4.5 Überstromzeitschutz für Erdstrom (Sternpunktstrom) Überstromzeitschutz für Erdstrom (Sternpunktstrom) Kennlinien unabhängige Stufen (UMZ) >>, I > stromabhängige Stufen (AMZ) (nach IEC oder ANSI) es kann eine der Kennlinien gemäß Bild 4-7 bis 4-9 ausgewählt werden alternativ Anwenderkennlinie mit selbstspezifizierbarer Auslöse- und Rückfallkennlinie Rückfallkennlinien (AMZ)
4 Technische Daten Eigenzeiten der un- Ansprechzeiten/Rückfallzeit abhängigen Stufen Ansprechzeit bei Frequenz 50 Hz 60 Hz ohne Einschaltstabilisierung, min. 20 ms 18 ms 30 ms ohne Einschaltstabilisierung, typisch 25 ms 23 ms 45 ms mit Einschaltstabilisierung, min. 40 ms 35 ms 85 ms mit Einschaltstabilisierung, typisch 45 ms...
4.7 Einphasiger Überstromzeitschutz Einphasiger Überstromzeitschutz Stromstufen Hochstromstufe 0,05 A bis 35,00 A (Stufung 0,01 A) I>> 0,003 A bis 1,500 A (Stufung 0,001 A) oder ∞ (Stufe unwirksam) 0,00 s bis 60,00 s (Stufung 0,01 s) I>> oder ∞ (keine Auslösung) Überstromstufe I>...
4 Technische Daten Schieflastschutz Kennlinien unabhängige Stufen (UMZ) >>, I > stromabhängige Stufen (AMZ) (nach IEC oder ANSI) es kann eine der Kennlinien gemäß Bild 4-7 oder 4-8 ausgewählt werden Rückfallkennlinien (AMZ) siehe Bild 4-10 (nach ANSI mit Disk-Emulation) Arbeitsbereich 0,1 A bis 4 A ) Sekundärangaben für I = 1 A;...
4.9 Thermischer Überlastschutz Thermischer Überlastschutz 4.9.1 Überlastschutz mit thermischem Abbild Einstellbereiche Faktor k nach IEC 60 255–8 0,10 bis 4,00 (Stufung 0,01) τ Zeitkonstante 1,0 min bis 999,9 min (Stufung 0,1 min) Verlängerungsfaktor bei Motorstillstand Kτ–Faktor 1,0 bis 10,0 (Stufung 0,1) Θ...
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4 Technische Daten t [min] t [min] Parameter: Einstellwert Zeitkonstante τ [min] 1000 Parameter: Einstellwert Zeitkonstante τ [min] 1000 0,05 0,05 6 7 8 10 12 6 7 8 10 12 · · I / (k I / (k ohne Vorlast: mit 90 % Vorlast: ...
4.10 Thermoboxen für Überlastschutz 4.9.2 Heißpunktberechnung mit Lebensdauerermittlung Temperaturdetek- Anzahl Messstellen von 1 Thermobox (bis 6 Messstellen) oder toren von 2 Thermoboxen (bis 12 Messstellen) Für Heißpunktberechnung wird der Anschluss eines Temperaturdetektors benötigt. Kühlung Kühlungsmethode ON (oil natural = konvektive Kühlung) OF (oil forced = erzwungener Strömung) OD (oil directed = geführter Strömung) Windungsexponent...
4 Technische Daten 4.11 Leistungsschalterversagerschutz Schalterüber- Stromflussüberwachung 0,04 A bis 1,00 A (Stufung 0,01 A) wachung für die gewählte Seite ca. 0,9 für I ≥ 0,25 A Rückfallverhältnis Toleranz 5 % vom Einstellwert bzw. 0,01 A Positionsüberwachung über Leistungsschalter–Hilfskontakte Binäreingang für Schalterhilfskontakt ) Sekundärangaben für I = 1 A;...
4.13 Überwachungsfunktionen 4.13 Überwachungsfunktionen T`HA6F D Messgrößen Stromsymmetrie | / | I | < T`HDBS@Ia (für jede Seite) solange I > – SYM.FAK. I 0,10 bis 0,90 (Stufung 0,01) – SYM.IGRENZ 0,10 A bis 1,00 A (Stufung 0,01 A) Drehfeld vor I vor I bei Rechtsdrehfeld...
4 Technische Daten 4.14 Zusatzfunktionen Betriebsmesswerte Betriebsmesswerte für Ströme 3-phasig (für jede Seite) in A primär und sekundär und in % I – Toleranz bei I = 1 A oder 5 A 1 % vom Messwert bzw. 1 % von I –...
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4.14 Zusatzfunktionen Raster bei f = 50 Hz 1,67 ms Raster bei f = 60 Hz 1,38 ms Raster bei 16 5 ms Statistikwerte Anzahl der vom Gerät veranlassten Ausschaltungen Summe der Ausschaltströme getrennt je Schalterpol und Seite Betriebsstundenzählung bis zu 7 Dezimalstellen Kriterium Überschreiten einer einstellbaren GTÃTrvrÃ...
4 Technische Daten 4.15 Abmessungen Schalttafel- und Schrankeinbau 29,5 29,5 29 30 Montageplatte Montageplatte Seitenansicht (mit Schraubklemmen) Seitenansicht (mit Steckklemmen) Rückansicht 5 oder M4 Maße in mm ± 0,5 13,2 ± 0,3 131,5 Schalttafelausschnitt Bild 4-13 Maßbild eines 7UT612 für Schalttafel- und Schrankeinbau 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
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4.15 Abmessungen Schalttafelaufbau 10,5 29,5 Maße in mm Frontansicht Seitenansicht Bild 4-14 Maßbild eines 7UT612 für Schalttafelaufbau Temperaturmessgerät 16,5 Seitenansicht 3 Riegel (eingeschoben) bei Schnappbefestigung 3 Riegel (herausgezogen) auf Normschiene bei Wandbefestigung Frontansicht mit Schrauben Maße in mm Riegelbohrung 4,2 mm ∗...
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4 Technische Daten 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
Anhang Der Anhang dient in erster Linie als Nachschlagewerk für den erfahreneren Benutzer. Er enthält die Bestelldaten, Übersichts- und Anschlusspläne, Voreinstellungen, sowie Tabellen mit allen Parametern und Informationen des Gerätes für seinen maximalen Funktionsumfang. Bestelldaten und Zubehör Übersichtspläne Anschlussbeispiele Zuordnung der Schutzfunktionen zu Schutzobjekten Voreinstellungen Protokollabhängige Funktionen Parameterübersicht...
A Anhang Bestelldaten und Zubehör 9 10 11 12 Differentialschutz 7UT612 Nennstrom = 1 A = 5 A Hilfsspannung (Stromversorgung, Schaltschwelle der Binäreingaben) DC 24 V bis 48 V, Schwelle Binäreingabe 17 V DC 60 V bis 125 V ), Schwelle Binäreingabe 17 V DC 110 V bis 250 V ), AC 115 bis 230 V, Schwelle Binäreingabe 73 V Gehäuse / Anzahl der Ein- und Ausgaben...
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A.1 Bestelldaten und Zubehör 9 10 11 12 Differentialschutz 7UT612 Funktionalität Messung Basismesswerte Basismesswerte, Trafo–Monitoringfunktionen (Anschluss an Temperaturmessgerät/Hotspot, Überlastfaktor) Differentialschutz + Grundfunktionen Differentialschutz Transformator, Generator, Motor, Sammelschiene (87) Überlastschutz nach IEC für eine Wicklung (49) Lock out (86) Überstromzeitschutz Phasen (50/51): I>, I>>, Ip (Inrushstabilisierung) Überstromzeitschutz 3I0 (50N/51N): 3I0>, 3I0>>, 3I0p (Inrushstabilisierung) Überstromzeitschutz Erde (50G/51G): IE>, IE>>, IEp (Inrushstabilisierung) Differentialschutz + Grundfunktionen + Zusatzfunktionen...
A Anhang A.1.1 Zubehör Temperaturmess- Für bis zu 6 Temperaturmesspunkte (max. 2 Geräte an 7UT612 anschließbar) gerät; Thermobox Benennung Bestellnummer Temperaturmessgerät, U = 24 bis 60 V AC/DC 7XV5662–2AD10 Temperaturmessgerät, U = 90 bis 240 V AC/DC 7XV5662–5AD10 Anpass-/ Für einphasigen Sammelschienenschutz Mischwandler Benennung Bestellnummer...
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A.1 Bestelldaten und Zubehör Buchsengehäuse Buchsengehäuse Bestellnummer 2-polig C73334–A1–C35–1 3-polig C73334–A1–C36–1 Winkelschiene Benennung Bestellnummer Winkelschiene C73165–A63–C200–3 Pufferbatterie Lithium-Batterie 3 V/1 Ah, Typ CR 1/2 AA Bestellnummer VARTA 6127 101 501 Schnittstellen- Für die Kommunikation zwischen SIPROTEC–Gerät und PC bzw. Laptop wird eine ®...
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A Anhang SIMATIC CFC 4 Software für die grafische Parametrierung von Verriegelungsbedingungen und Erstel- lung von erweiterten Funktionen ® (Optionspaket für DIGSI 4-Komplettversion) SIMATIC CFC 4 Bestellnummer Vollversion mit Lizenz für 10 Rechner 7XS5450–0AA0 Varistor zur Spannungsbegrenzung bei Hochimpedanz-Differentialschutz Varistor Bestellnummer 125 Veff;...
A Anhang A.2.2 Gehäuse für Schalttafelaufbau 7UT612∗–∗B L1S1 L2S1 L3S1 L1S2 L2S2 L3S2 Life- kontakt Strom- versorgung Erdungs- klemme (16) IN SYNC IN 12 V COM SYNC Zeitsynchronisation COMMON IN 5 V IN 24 V Schirm Serviceschnittstelle/ Temperaturmessgerät Systemschnittstelle Frontbedien- schnittstelle Störschutzkondensatoren Erdung an der...
A.3 Anschlussbeispiele Anschlussbeispiele Seite 2 Seite 1 Aufbaugehäuse Einbaugehäuse L1S2 L1S1 L2S2 L2S1 L3S2 L3S1 7UT612 Seite 2 Seite 1 Aufbaugehäuse Einbaugehäuse L1S2 L1S1 L2S2 L2S1 L3S2 L3S1 7UT612 Bild A-3 Anschlussbeispiele 7UT612 für einen Dreiphasentransformator ohne (oben) oder mit (unten) geerdetem Sternpunkt 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
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A Anhang Seite 2 Seite 1 Aufbaugehäuse Einbaugehäuse L1S2 L1S1 L2S2 L2S1 L3S2 L3S1 7UT612 Bild A-4 Anschlussbeispiel 7UT612 für einen Dreiphasentransformator mit Stromwandler in der Sternpunktzuführung 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
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A.3 Anschlussbeispiele Seite 2 Seite 1 Aufbaugehäuse Einbaugehäuse L1S2 L1S1 L2S2 L2S1 L3S2 L3S1 7UT612 Bild A-5 Anschlussbeispiel 7UT612 für einen Dreiphasentransformator mit Sternpunktbild- ner und Stromwandler in der Sternpunktzuführung 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
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A Anhang Seite 2 Seite 1 Aufbaugehäuse Einbaugehäuse L1S2 L1S1 L2S2 L2S1 L3S2 L3S1 7UT612 Bild A-6 Anschlussbeispiel 7UT612 für einen geerdeten Spartransformator mit Stromwand- ler in der Sternpunktzuführung Seite 2 Seite 1 Aufbaugehäuse Einbaugehäuse L1S2 L1S1 L2S2 L2S1 L3S2 L3S1 7UT612 Bild A-7...
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A.3 Anschlussbeispiele Seite 2 Seite 1 Aufbaugehäuse Einbaugehäuse L1S2 L1S1 L2S2 L2S1 L3S2 L3S1 7UT612 Bild A-8 Anschlussbeispiel 7UT612 für eine Einphasentransformator mit nur einem Strom- wandler (rechts) Seite 2 Seite 1 Aufbaugehäuse Einbaugehäuse L1S2 L1S1 L2S2 L2S1 L3S2 L3S1 7UT612 Bild A-9 Anschlussbeispiel 7UT612 für einen Generator oder Motor...
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A Anhang „Seite 2“ „Seite 1“ Aufbaugehäuse Einbaugehäuse L1S2 L1S1 L2S2 L2S1 L3S2 L3S1 7UT612 Bild A-10 Anschlussbeispiel 7UT612 als Querdifferentialschutz für einen Generator mit 2 Strängen pro Phase 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
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A.3 Anschlussbeispiele Seite 2 Seite 1 Aufbaugehäuse Einbaugehäuse L1S2 L1S1 L2S2 L2S1 L3S2 L3S1 7UT612 Bild A-11 Anschlussbeispiel 7UT612 für eine geerdete Querdrossel mit Stromwandler in der Sternpunktzuführung 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
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A Anhang Aufbaugehäuse Einbaugehäuse L1S2 L1S1 L2S2 L2S1 L3S2 L3S1 7UT612 Bild A-12 Anschlussbeispiel 7UT612 als Hochimpedanzdifferentialschutz für eine geerdete Transformatorwicklung (dargestellt ist der Teilanschluss für den Hochimpedanz- differentialschutz) 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
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A.3 Anschlussbeispiele Seite 2 Seite 1 Aufbaugehäuse Einbaugehäuse L1S2 L1S1 L2S2 L2S1 L3S2 L3S1 7UT612 Bild A-13 Anschlussbeispiel 7UT612 für einen Dreiphasentransformator mit Stromwandler in der Sternpunktzuführung, zusätzlich Anschluss für Hochimpedanzdifferentialschutz 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
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A Anhang Abzweig 1 Abzweig 2 Abzweig 3 Abzweig 4 Abzweig 5 Abzweig 6 Abzweig 7 Aufbaugehäuse Einbaugehäuse 7UT612 Bild A-14 Anschlussbeispiel 7UT612 als einphasiger Sammelschienenschutz, dargestellt für L1 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
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A.3 Anschlussbeispiele Abzweig 1 Abzweig 2 Abzweig 7 Aufbaugehäuse Einbaugehäuse Abzweig 1 Abzweig 4 Abzweig 2 Abzweig 5 Abzweig 3 Abzweig 6 Abzweig 7 7UT612 Bild A-15 Anschlussbeispiel 7UT612 als Sammelschienenschutz mit Anschluss über externe Mischwandler (MW) — Teildarstellung für Abzweige 1, 2 und 7 7UT612 Handbuch C53000–G1100–C148–1...
A Anhang Zuordnung der Schutzfunktionen zu Schutzobjekten Nicht jede in 7UT612 implementierte Schutzfunktion ist für jedes angedachte Schutz- objekt sinnvoll oder anwendbar. Tabelle A-1 zeigt, welche Schutzfunktionen für wel- che Schutzobjekte möglich sind. Ist ein Schutzobjekt konfiguriert (gemäß Abschnitt 2.1.1), sind nur die gemäß der Tabelle gültigen Schutzfunktionen möglich und einstell- bar.
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A Anhang Vorgefertigte CFC– 7UT612 enthält Arbeitsblätter mit vorgefertigten CFC–Plänen. Bild A-16 zeigt einen !006SHUUH Pläne Plan, der die Binäreingabe „ “ von Einzelmeldung (EM) in interne Einzel- meldung (IE) umwandelt. Nach Bild A-17 wird eine Wiedereinschaltverriegelung rea- lisiert, die die Einschaltung des Leistungsschalters nach Auslösung des Gerätes bis zur manuellen Quittierung verriegelt.
A Anhang Parameterübersicht Anmerkungen: Abhängig von Typ und Bestellvariante können Adressen fehlen oder abweichende Voreinstellungen haben. In der folgenden Liste sind Einstellbereiche und Voreinstellungen für einen sekundären Nennstrom von I A angegeben. Bei einem sekundären Nennstrom von I = 5 A sind diese Werte mit 5 zu multiplizieren. Bei Ein- stellungen in Primärwerten ist zusätzlich die Übersetzung der Stromwandler zu berücksichtigen.
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A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung UMZ 1-PHASIG nicht vorhanden nicht vorhanden UMZ 1-phasig unempfindlicher Wandler I7 empfindlicher Wandler I8 SCHIEFLAST nicht vorhanden nicht vorhanden Schieflastschutz Seite 1 Seite 2 SCHIEFLAST CHAR UMZ ohne AMZ UMZ ohne AMZ Schieflastschutz Charakteristik UMZ/AMZ: IEC Kennlinien UMZ/AMZ: ANSI Kennlinien ÜBERLAST...
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A Anhang Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung IN-SEK WDL I2 Anlagendaten 1 Sek. Nennstrom Stromwandler I2 0.1A STRNPKT->SS I3 Anlagendaten 1 I-Wdlsternpkt I3 Richtung Sammel- Nein schiene IN-PRI WDL I3 Anlagendaten 1 1..100000 A 200 A Prim. Nennstrom Stromwandler I3 IN-SEK WDL I3 Anlagendaten 1 Sek.
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A Anhang Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 1242A FUSSPUNKT 1 Differentialschutz 0.00..2.00 I/InO 0.00 I/InO Fußpunkt für Steigung 1 der Auslöse- kennl 1243A STEIGUNG 2 Differentialschutz 0.25..0.95 0.50 Steigung 2 der Auslösekennlinie 1244A FUSSPUNKT 2 Differentialschutz 0.00..10.00 I/InO 2.50 I/InO Fußpunkt für Steigung 2 der Auslöse- kennl 1251A...
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A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 0.00..60.00 s; ∞ 2012 T I>> U/AMZ Phase 0.00 s Verzögerungszeit T I>> 0.10..35.00 A; ∞ 2013 I> U/AMZ Phase 1.00 A Anregestrom I> 0.00..60.00 s; ∞ 2014 T I> U/AMZ Phase 0.50 s Verzögerungszeit T I>...
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A Anhang Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 0.50..15.00; ∞ 2223 D 3I0p U/AMZ 3I0 5.00 Zeitmultiplikator D 3I0p 2224 RÜCKFALL U/AMZ 3I0 sofort Disk Emulation Rückfallverhalten des AMZ Disk Emulation 2225 KENNLINIE IEC U/AMZ 3I0 Invers Invers AMZ Auslösekennlinien (IEC) Stark invers Extrem invers Langzeit invers...
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A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 2426 KENNLINIE ANSI U/AMZ Erde Very inverse Very inverse AMZ Auslösekennlinien (ANSI) Inverse Short inverse Long inverse Moderately inverse Extremely inverse Definite inverse 1.00..20.00 I / Ip; ∞ 2431 I/IEp Anr T/TEp U/AMZ Erde Anregekennlinie IE/IEp - TIE/TIEp 0.01..999.00 TI / TIp...
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A Anhang Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 4202 K-FAKTOR Überlastschutz 0.10..4.00 1.10 k-Faktor 4203 ZEITKONSTANTE Überlastschutz 1.0..999.9 min 100.0 min Zeitkonstante Θ WARN 4204 Überlastschutz 50..100 % 90 % Thermische Warnstufe 4205 I WARN Überlastschutz 0.10..4.00 A 1.00 A Stromwarnstufe 4207A Kτ-FAKTOR...
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A.7 Parameterübersicht Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 0.00..60.00 s; ∞ 8702 T DEK2 VERZ. Direkte Einkopplun- 1.00 s Verzögerungszeit Direkte Eink.2 9011A RTD 1 TYP Thermobox nicht angeschlossen Pt 100 Ohm RTD 1: Typ Pt 100 Ohm Ni 120 Ohm Ni 100 Ohm 9012A RTD 1 EINBAUORT...
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A Anhang Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung 9051A RTD 5 TYP Thermobox nicht angeschlossen nicht angeschlossen RTD 5: Typ Pt 100 Ohm Ni 120 Ohm Ni 100 Ohm 9052A RTD 5 EINBAUORT Thermobox Öl Andere RTD 5: Einbauort Umgebung Windung Lager Andere...
A Anhang Informationslisten FNr. Bedeutung Funktion Infor- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 mati- onsart 00003 >Zeit synchronisieren (>Zeit synchron) Gerät EM_W LED BE 00004 >Störwertspeicherung starten Störschreibung LED BE (>Störw. Start) 00005 >LED-Anzeigen zurückstellen (>LED- Gerät LED BE Quittung) 00007 >Parametergruppenwahl (Auswahl Bit Parametergruppen- LED BE 1) (>Param.
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A Anhang FNr. Bedeutung Funktion Infor- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 mati- onsart 00392 >Buchholzschutz: Auslösemeldung Externe Trafomel- LED BE (>Buchh. Meldung) dungen 00393 >Buchholzschutz: Kesselüberwa- Externe Trafomel- LED BE chung (>Buchh. Kessel) dungen 00409 >Blockierung des LS-Betriebsstun- Statistik LED BE denz.
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A.8 Informationslisten FNr. Bedeutung Funktion Infor- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 mati- onsart 00888 Impulszähler Wirkarbeit Wp (WpImp Energiezähler IPZW 00889 Impulszähler Blindarbeit Wq (WqImp Energiezähler IPZW 01000 Anzahl der Auslösekommandos = Statistik (AUSANZ.=) 01020 Betriebsstunden der Primäranlage Statistik (BtrStd:) 01403 >Schalterversagerschutz blockieren Schalterversager- LED BE (>SVS block)
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A.8 Informationslisten FNr. Bedeutung Funktion Infor- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 mati- onsart 01748 U/AMZ 3I0 ist ausgeschaltet (U/AMZ U/AMZ 3I0 3I0 aus) 01749 U/AMZ 3I0 ist blockiert (U/AMZ 3I0 U/AMZ 3I0 blk) 01750 U/AMZ 3I0 ist wirksam (U/AMZ 3I0 U/AMZ 3I0 wrk) 01751 U/AMZ Phasen ist ausgeschaltet (U/ U/AMZ Phase...
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A Anhang FNr. Bedeutung Funktion Infor- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 mati- onsart 01824 U/AMZ Zeit der Stufe Ip abgelaufen U/AMZ Phase (U/AMZ TIp Abl) 01825 U/AMZ Auslösung Stufe Ip (U/AMZ Ip U/AMZ Phase AUS) 01831 U/AMZ Anregung Stufe IE>> (U/AMZ U/AMZ Erde IE>>...
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A.8 Informationslisten FNr. Bedeutung Funktion Infor- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 mati- onsart 01861 U/AMZ 3I0Feh: nicht bei diesem U/AMZ 3I0 Schutzobj (U/AMZ I0 FehObj) 01901 U/AMZ Anregung Stufe 3I0>> (U/AMZ U/AMZ 3I0 3I0>> Anr) 01902 U/AMZ Zeit der Stufe 3I0>> abgelau- U/AMZ 3I0 fen (U/AMZ T3I0>>Abl) 01903 U/AMZ Auslösung Stufe 3I0>>...
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A Anhang FNr. Bedeutung Funktion Infor- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 mati- onsart 04537 Auslösung Einkopplung 1 (Eink1 AUS) Direkte Einkopplun- 04543 >Blockierung der Direkten Einkopp- Direkte Einkopplun- LED BE lung 2 (>Eink2 block) 04546 >Einkopplung eines externen Kom- Direkte Einkopplun- LED BE mandos 2 (>Einkoppl.
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A.8 Informationslisten FNr. Bedeutung Funktion Infor- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 mati- onsart 05617 Differentialschutz ist wirksam (Diff Differentialschutz wirksam) 05620 Diff: Wandlerfehlanpassung zu groß/ Differentialschutz klein (Diff Wdl-FehAnp) 05631 Diff: Generalanregung (Diff G-Anr) Differentialschutz 05644 Diff: Blockierung durch 2.Harmon. L1 Differentialschutz (Diff 2.Harm L1) 05645 Diff: Blockierung durch 2.Harmon.
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A Anhang FNr. Bedeutung Funktion Infor- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 mati- onsart 05673 Diff: Auslösung L2 (Diff AUS L2) Differentialschutz 05674 Diff: Auslösung L3 (Diff AUS L3) Differentialschutz 05681 Diff: IDIFF> L1 (ohne Verzögerungs- Differentialschutz zeit) (Diff> L1 (o.VZ)) 05682 Diff: IDIFF> L2 (ohne Verzögerungs- Differentialschutz zeit) (Diff>...
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A.8 Informationslisten FNr. Bedeutung Funktion Infor- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 mati- onsart 05826 Erddiff.: Auslösegröße D bei AUS Erdfehlerdifferenti- o.VZ (EDS D:) alschutz 05827 Erddiff.: Winkelmaß S bei AUS o.VZ Erdfehlerdifferenti- (EDS S:) alschutz 05830 Erddiff.Feh: ohne Strnpkt.Wandlerzu- Erdfehlerdifferenti- ord (EDS Feh o.S-Wdl) alschutz 05835 Erddiff.Feh: nicht bei diesem Schutz- Erdfehlerdifferenti-...
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A Anhang FNr. Bedeutung Funktion Infor- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 mati- onsart 06853 >LS-Hilfskontakt für Auslösekreis- Auslösekreisüber- LED BE überw. (>AKU LS) wachung 06861 Auslösekreisüberw. ist ausgeschaltet Auslösekreisüber- (AKU aus) wachung 06862 Auslösekreisüberw. ist blockiert (AKU Auslösekreisüber- block) wachung 06863 Auslösekreisüberw. ist wirksam (AKU Auslösekreisüber- wirksam) wachung...
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A.8 Informationslisten FNr. Bedeutung Funktion Infor- Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-103 mati- onsart 30620 Summe der Primär-Abschaltströme I1 Statistik (ΣI1:) 30621 Summe der Primär-Abschaltströme I2 Statistik (ΣI2:) 30622 Summe der Primär-Abschaltströme I3 Statistik (ΣI3:) 30623 Summe der Primär-Abschaltströme I4 Statistik (ΣI4:) 30624 Summe der Primär-Abschaltströme I5 Statistik (ΣI5:)
Index Binärausgänge Binäreingänge Abdeckkappen Buchsengehäuse Abhängiger Überstromzeitschutz Ablauf im Befehlspfad Abmessungen Abtastung AMZ-Schutz Anlagendaten 1 Copyright Anlagendaten 2 Anlauf Anpassung der Hardware Anregelogik Anschlussbeispiele DCF77 Anschlussvarianten Demontage des Gerätes Ansprechwerterhöhung bei Anlauf Differentialschutz Anwenderdefinierbare Funktionen für Drosseln Anwenderspezifizierbare Kennlinie für Erdfehler Anwendungsbereiche für Generatoren Anzeige von Messwerten...
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Index Einstellgruppen Definition IBS-Tool Umschaltung Inbetriebsetzung Einstellkonsistenz Informationslisten Einstellmöglichkeiten s. Parameterübersicht IRIG B Elektrische Prüfungen Isolationsprüfungen EMV–Prüfungen Erdfehlerdifferentialschutz Ersatzteile Externe Auslösung Externe Einkopplungen Kesselschutz Kleinstsammelschienen Klimabeanspruchungen Knoten Kommandoabhängige Meldungen Fehlerreaktionen Kommandodauer Feuchtebeanspruchung Kommunikationsschnittstellen Fragen Konfigurationsfehler Frontelemente Konformitätserklärung Funktionssteuerung Konsistenz der Einstellungen Funktionsumfang Konstruktive Ausführungen Kurze Leitungen...
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Index Serielle Schnittstellen Serviceschnittstelle Nennfrequenz Signalbegriffe Nennströme SIGRA Nennströme, Änderung Software-Überwachungen Notanlauf Spannungsmessung Spartransformatoren Speicherbausteine Spontane Anzeigen Spontane Meldungen Parameternamen Stabilisierung Parameterübersicht Differentialschutz Parameterzustände Erdfehlerdifferentialschutz Parametrierfehler mit Harmonischen Phasenfolge mit Widerstand Protokollabhängige Funktionen Strom- Pufferbatterie Zusatz- Standardverriegelung Statistik Sternpunktbehandlung Sternpunktbildner Qualifiziertes Personal (Definition) Steuertasten Querdifferentialschutz...
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Index Voreinstellungen Vorsicht (Definition) Überlastschutz Übersichtspläne Überstromzeitschutz dynamische Ansprechwertumschaltung Warnung (Definition) einphasiger Watchdog für Erdstrom Wechselspannung für Nullstrom Weitere Unterstützung für Phasenströme Widerstandsstabilisierung für Sternpunktstrom Wiedereinschaltverriegelung Übertragung von Messwerten Winkelschiene Übertragungssperre Überwachung des Differentialstromes Überwachungen der Messgrößen Überwachungsfunktionen Umschaltung von Einstellgruppen Zeitsynchronisation UMZ-Schutz Zeitsynchronisationsschnittstelle...
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Korrekturen Siemens AG Name: Abt. PTD PA D DM D-13623 Berlin Firma/Dienststelle: Verehrte Leserin, verehrter Leser, Anschrift: sollten Sie bei der Lektüre dieses Handbuches trotz der bei der Abfassung angewandten Sorgfalt auf Druckfeh- Telefon: Fax: ler gestoßen sein, bitten wir Sie, uns diese mit diesem Vordruck mitzuteilen.
Mitteilung ihres Inhalts nicht gestattet, soweit nicht ausdrücklich zugestanden. Zuwiderhandlungen ver- pflichten zu Schadenersatz. Alle Rechte für den Fall der Technische Änderungen vorbehalten Patenterteilung oder GM–Eintragung vorbehalten. Siemens Aktiengesellschaft Bestell-Nr. : C53000–G1100–C148–1 Bestellort: LZF Fürth-Bislohe Printed in Germany/Imprimé en Allemagne AG 0202 0,3 FO...