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Siemens siprotec 7SD5 Handbuch Seite 332

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Funktionen
2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Mehrmalige Wiedereinschaltung
Wenn ein Kurzschluss nach einem Wiedereinschaltversuch noch besteht, können noch weitere Wiederein-
schaltversuche unternommen werden. Mit der in 7SD5 integrierten Wiedereinschaltautomatik sind bis zu 8
Wiedereinschaltversuche möglich.
Die ersten vier Wiedereinschaltzyklen sind unabhängig voneinander. Jeder hat getrennte Wirk- und Pausen-
zeiten, kann ein- oder 3-polig arbeiten und getrennt über Binäreingaben blockiert werden. Ab dem fünften Wie-
dereinschaltzyklus gelten die Parameter und Eingriffsmöglichkeiten des Vierten.
Der Ablauf ist im Prinzip wie oben bei den verschiedenen Wiedereinschaltprogrammen beschrieben. Ist jedoch
der erste Wiedereinschaltversuch nicht erfolgreich, wird die Wiedereinschaltung nicht blockiert, sondern es
beginnt der nächste Unterbrechungszyklus. Mit dem Rückfall des Auslösekommandos oder Öffnen des Leis-
tungsschalter(pol)s (Hilfskontaktkriterium) beginnt die entsprechende Pausenzeit. Nach dieser erhält der Leis-
tungsschalter einen erneuten Einschaltbefehl. Gleichzeitig wird die Sperrzeit gestartet.
Solange die eingestellte Anzahl zulässiger Zyklen noch nicht erreicht ist, wird die Sperrzeit bei erneutem Aus-
lösekommando nach Wiedereinschaltung zurückgesetzt und beginnt erneut mit dem nächsten Einschaltkom-
mando.
Ist einer der Zyklen erfolgreich, d.h. nach Wiedereinschaltung ist der Fehler nicht mehr vorhanden, läuft die
Sperrzeit ab, und alle Funktionen gehen in Ruhestellung. Die Störung ist beendet.
Ist keiner der Zyklen erfolgreich, so erfolgt nach der letzten zulässigen Wiedereinschaltung vom Kurzschluss-
schutz eine endgültige 3-polige Abschaltung nach der ohne Wiedereinschaltung gültigen Staffelzeit. Die Wie-
dereinschaltautomatik wird dynamisch blockiert (siehe auch oben unter Randtitel „Blockierung der Wiederein-
schaltung").
Behandlung von Folgefehlern
Wenn im Netz 1-polige oder 1- und 3-polige Unterbrechungszyklen durchgeführt werden, ist besonderes Au-
genmerk auf Folgefehler zu richten.
Mit Folgefehlern sind Fehler gemeint, die nach Abschalten des ersten Fehlers während der spannungslosen
Pause eintreten.
Bei der Behandlung von Folgefehlern sind im 7SD5 je nach den Anforderungen des Netzes verschiedene Mög-
lichkeiten gegeben:
Für die Erkennung eines Folgefehlers kann gewählt werden, ob das Auslösekommando einer Schutzfunktion
während der spannungslosen Pause oder jede weitere Anregung das Kriterium für einen Folgefehler ist.
Für die Reaktion der internen Wiedereinschaltautomatik auf einen erkannten Folgefehler gibt es ebenfalls ver-
schiedene wählbare Möglichkeiten.
• FOLGEFEHLER blockiert AWE:
Sobald ein Folgefehler erkannt wird, wird die Wiedereinschaltung blockiert. Die Auslösung durch den Fol-
gefehler ist 3-polig. Dies gilt unabhängig davon, ob 3-polige Zyklen zugelassen worden sind oder nicht. Es
gibt keine weiteren Wiedereinschaltversuche; die Wiedereinschaltautomatik wird dynamisch blockiert (siehe
auch oben unter Randtitel „Blockierung der Wiedereinschaltung").
• FOLGEFEHLER Start TP FOLGE:
Sobald ein Folgefehler erkannt wird, wird auf einen Zyklus für 3-polige Unterbrechung umgeschaltet. Jedes
Auslösekommando ist 3-polig. Mit dem Abschalten des Folgefehlers beginnt die gesondert einstellbare Pau-
senzeit für Folgefehler; nach dieser erhält der Leistungsschalter einen Einschaltbefehl. Der weitere Ablauf
ist wie bei 1- und 3-poligen Zyklen.
Die gesamte Pausenzeit in diesem Fall setzt sich zusammen aus dem bis zum Abschalten des Folgefehlers
abgelaufenen Teil der Pausenzeit für die 1-polige Unterbrechung plus der Pausenzeit für den Folgefehler.
Dies ist sinnvoll, weil für die Stabilität des Netzes vor allem die Dauer der spannungslosen Pause während
der 3-poligen Abschaltung maßgebend ist.
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SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011

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