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Siemens siprotec 7SD5 Handbuch Seite 248

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Funktionen
2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise)
Um ein Fehlansprechen infolge transienter Überströme zu vermeiden, kann eine Verzögerung T SOTF (Adres-
se 3173) eingestellt werden. Meistens kann die Voreinstellung 0 beibehalten werden. Bei langen Kabeln, bei
denen mit hohen Einschaltstromstößen zu rechnen ist, kann aber eine kurze Verzögerung sinnvoll sein. Sie
richtet sich danach, wie ausgeprägt und wie lange der transiente Vorgang ist und welche Stufen für die Schnel-
lauslösung verwendet werden.
Mit dem Parameter SOTF (Adresse 3172) kann man schließlich noch bestimmen, ob bei Zuschalten auf einen
Erdkurzschluss mit Richtungsabfrage (Anr. und Rich..) oder ohne (Anregung) ausgelöst werden soll.
Dabei bezieht sich die Richtungsabfrage auf die jeweils für die Stufe parametrierte Richtung.
Phasenstromstabilisierung
Um bei unsymmetrischen Lastbedingungen oder unterschiedlichen Stromwandlerfehlern in geerdeten Netzen
ein Fehlansprechen der Stufen zu vermeiden, werden die Erdstromstufen mit den Phasenströmen stabilisiert:
Mit steigenden Phasenströmen werden die Ansprechwerte erhöht. Mittels Adresse 3104 3I0 IPH STAB kann
der voreingestellte Wert 10 % für alle Stufen gemeinsam verändert werden. Diese Einstellung ist nur mittels
DIGSI unter Weitere Parameter möglich.
Einschaltstabilisierung
Die Einschaltstabilisierung ist nur notwendig bei Einsatz des Gerätes an Transformatorabzweigen oder Leitun-
gen, die auf einen Transformator enden; hier auch nur für solche Stufen, deren Ansprechwert unterhalb des
Einschaltstromes liegt und deren Verzögerung null oder sehr kurz ist. Die Parameter RUSH 3I0>>> (Adresse
3115), RUSH 3I0>> (Adresse 3125), RUSH 3I0> (Adresse 3135) und RUSH 3I0P (Adresse 3150) können
für jede Stufe auf Ja (Einschaltstabilisierung wirksam) oder Nein (Einschaltstabilisierung unwirksam) gestellt
werden. Ist die Einschaltstabilisierung für alle Stufen unwirksam, sind die folgenden Parameter ohne Belang.
Für die Erkennung des Einschaltstromes kann unter Adresse 3170 2. HARMON.BLOCK der Anteil an zweiter
Harmonischer im Strom, bezogen auf die Grundschwingung, angegeben werden, oberhalb dessen die Ein-
schaltsperre wirksam wird. Der voreingestellte Wert (15 %) dürfte in den meisten Fällen ausreichen. Niedrigere
Werte bedeuten höhere Empfindlichkeit der Einschaltsperre (niedrigerer Anteil an zweiter Harmonischer führt
zur Blockierung).
Beim Einsatz an Transformatorabzweigen oder Leitungen, die auf einen Transformator enden, kann man
davon ausgehen, dass bei sehr hohen Strömen ein Kurzschluss vor dem Transformator vorliegt. Bei solch
hohen Strömen wird die Einschaltstabilisierung zurückgenommen. Dieser Wert, der unter Adresse 3171 I
RUSH MAX eingestellt wird, soll höher sein als der maximal zu erwartende Einschaltstrom (Effektivwert).
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SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011

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