Zyklus– und Reaktionszeiten der S7–400
19.9 Berechnungsbeispiel für die Alarmreaktionszeit
19.9
Berechnungsbeispiel für die Alarmreaktionszeit
Teile der Alarmreaktionszeit
Zur Erinnerung: Die Prozessalarmreaktionszeit setzt sich zusammen aus:
● Prozessalarmreaktionszeit der CPU und
● Prozessalarmreaktionszeit der Signalbaugruppe.
● 2 × DP–Zykluszeit am PROFIBUS–DP
Beispiel: Sie haben eine CPU 417–5H und 4 Digitalbaugruppen im Zentralgerät aufgebaut.
Eine Digitaleingabebaugruppe ist die SM 421; DI 16×UC 24/60 V; mit Prozess– und
Diagnosealarm. In der Parametrierung der CPU und der SM haben Sie nur den
Prozessalarm freigegeben. Sie verzichten auf zeitgesteuerte Bearbeitung, Diagnose und
Fehlerbearbeitung. Für die Digitaleingabebaugruppe haben Sie eine Eingangsverzögerung
von 0,5 ms parametriert. Es sind keine Tätigkeiten am Zykluskontrollpunkt erforderlich. Sie
haben eine Zyklusbelastung durch Kommunikation von 20% eingestellt.
Berechnung
Für das Beispiel ergibt sich die Prozessalarmreaktionszeit aus folgenden Zeiten:
● Prozessalarmreaktionszeit der CPU 417–5H: ca. 0,3 ms (mittlerer Wert im
redundanten Betrieb)
● Verlängerung durch Kommunikation gemäß der Beschreibung im Kapitel
Alarmreaktionszeit (Seite 364):
100 µs + 1000 µs × 20% = 300 µs = 0,3 ms
● Prozessalarmreaktionszeit der SM 421; DI 16×UC 24/60 V:
– interne Alarmaufbereitungszeit: 0,5 ms
– Eingangsverzögerung: 0,5 ms
● Da die Signalbaugruppen im Zentralgerät stecken, ist die DP–Zykluszeit am PROFIBUS–
DP nicht relevant.
Die Prozessalarmreaktionszeit ergibt sich aus der Summe der aufgeführten Zeiten:
Prozessalarmreaktionszeit = 0,3 ms +0,3 ms + 0,5 ms + 0,5 ms = ca. 1,6 ms.
Diese errechnete Prozessalarmreaktionszeit vergeht vom Anliegen eines Signals am
Digitaleingang bis zur ersten Anweisung im OB 4x.
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Systemhandbuch, 07/2014, A5E00267693-13
S7-400H