Siemens SIPROTEC 7UM62 Handbuch Seite 210

Funktionen
2.28 Ständererdschlussschutz 90 %
Erdstromrichtungserfassung
Bei Maschinen in Sammelschienenschaltung kann allein aus der Verlagerungsspannung nicht zwischen Net-
zerdschlüssen und Maschinenerdschlüssen unterschieden werden. Hier wird der Erdschlussstrom als weiteres
Kriterium hinzugezogen und die Verlagerungsspannung als notwendige Freigabebedingung benutzt.
Der Erdschlussstrom kann über einen Kabelumbauwandler oder über Wandler in Holmgreenschaltung erfasst
werden. Beim Netzerdschluss liefert die Maschine nur einen unbedeutenden Erdschlussstrom über die Mess-
stelle, die zwischen Maschine und Netz liegen muss. Beim Maschinenerdschluss steht der Erdschlussstrom
des Netzes zur Verfügung. Da die Netzverhältnisse jedoch i.a. je nach Schaltzustand des Netzes variieren
können, wird zur Erzielung definierter Messverhältnisse – unabhängig vom Schaltzustand des Netzes – ein Be-
lastungswiderstand verwendet, der einen erhöhten Erdschlussstrom bei Auftreten einer Verlagerungsspan-
nung liefert. Der durch den Belastungswiderstand erzeugte Erdschlussstrom muss stets über die Messstelle
fließen.
Bild 2-86
Folglich muss der Belastungswiderstand – von der Maschine aus gesehen – jenseits der Messstelle (Strom-
wandler, Kabelumbauwandler) liegen. Bevorzugt wird der Erdungstransformator an die Sammelschiene ange-
schlossen. Außer der Höhe des Erdschlussstromes ist für die sichere Erkennung eines Maschinenerdschlus-
ses bei Sammelschienenschaltung die Kenntnis der Richtung dieses Stromes in Bezug auf die
Verlagerungsspannung notwendig. Dabei kann die Umschlaglinie zwischen „Maschinenrichtung" und „Netz-
richtung" beim 7UM62 verändert werden (siehe folgendes Bild).
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Erdschlussrichtungserfassung bei Sammelschienenschaltung
SIPROTEC, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-8, Ausgabedatum 05.2010