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Siemens SIPROTEC 7UM62 Handbuch Seite 126

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Funktionen
2.14 Differentialschutz und seine Schutzobjekte
Stationäre Übererregung ist durch ungeradzahlige Oberschwingungen gekennzeichnet. Hier eignet sich die
dritte oder fünfte Harmonische zur Stabilisierung. Da bei Transformatoren häufig die dritte im Trafo eliminiert
wird (z.B. in einer Dreieckswicklung), wird meist die fünfte verwendet.
Auch bei Stromrichter-Transformatoren spielen ungeradzahlige Harmonische eine Rolle, die beim inneren
Kurzschluss nicht vorhanden sind.
Der Anteil an Harmonischen, der zum Sperren des Differentialschutzes führt, wird unter Adresse 2076 n.
HARMONISCHE eingestellt. Bei Verwendung der fünften Harmonischen als Übererregungsstabilisierung sind
z.B. 30 % (Voreinstellung) üblich.
Die Oberschwingungsstabilisierung arbeitet für jede Phase individuell. Wie bei der Einschaltstabilisierung ist
es jedoch möglich, den Schutz so einzustellen, dass bei Überschreiten des zulässigen Oberschwingungsan-
teils im Strom nur einer Phase auch die übrigen Phasen der Differentialstufe IDIFF> blockiert werden (sog.
„Crossblock"-Funktion). Die Zeit nach Überschreiten der Differentialstromschwelle, für die diese gegenseitige
Blockierung wirksam werden soll, wird unter Adresse 2077 CROSSB. n. HARM eingestellt. Die Einstellung
erfolgt in Vielfachen von einer Periode. Bei Einstellung 0 Per. (Voreinstellung) kann der Schutz auslösen, wenn
der Transformator auf einen einphasigen Fehler geschaltet wird, auch wenn in einer anderen Phase ein hoher
Oberschwingungsanteil vorhanden ist. Bei Einstellung ∞ ist die „Crossblock"-Funktion stets wirksam.
Überschreitet der Differentialstrom ein in Adresse 2078 IDIFFmax n.HM vorgegebenes Vielfaches des Trans-
formatornennstromes, findet keine Stabilisierung durch die n-te Harmonische mehr statt.
Auslösekennlinie
Die Parameter der Auslösekennlinie werden in den Adressen 2021 bis 2044 eingestellt. Die Bedeutung der
Parameter geht aus dem folgenden Bild hervor. Die Nummern an den Kennlinienästen sind die Parametera-
dressen.
Adresse 2021 I-DIFF> ist der Ansprechwert für den Differentialstrom. Dies ist der gesamte bei einem Kurz-
schluss in den Schutzbereich einfließende Strom, unabhängig davon, wie er sich auf die Wicklungen des ge-
schützten Transformators aufteilt. Der Ansprechwert ist auf den der Nennscheinleistung des Transformators
entsprechenden Nennstrom bezogen. Der Einstellwert wird bei Transformatoren zwischen 0,2 und 0,4 liegen.
Es sollte bei der Inbetriebsetzung geprüft werden, ob der gewählte Ansprechwert mindestens das Doppelte
des maximal betriebsmäßig auftretenden stationären Differenzstromes beträgt.
Außer der Ansprechschwelle I-DIFF> ist noch eine zweiten Ansprechschwelle eingeführt. Bei Überschreiten
dieser Schwelle (2031 I-DIFF>>) wird unabhängig von der Größe des Stabilisierungsstromes auf Auslösung
erkannt (unstabilisierte Schnellauslösestufe). Diese Stufe muss größer als I-DIFF> eingestellt werden. An-
haltswert: größer als der Kehrwert der relativen Kurzschlussspannung des Transformators 1/u
strom.
Die Auslösekennlinie besteht aus zwei weiteren Ästen (siehe folgendes Bild). Adresse 2041 STEIGUNG 1 be-
stimmt die Steigung des ersten Astes, dessen Anfangspunkt durch den Parameter 2042 FUSSPUNKT 1 fest-
gelegt wird. Dieser Ast berücksichtigt stromproportionale Falschströme. Dies sind hauptsächlich die Überset-
zungsfehler der Hauptstromwandler sowie besonders die durch einen eventuellen Regelbereich des
Transformators in den Endstellungen des Stufenschalters auftretenden Differenzströme. Dieser Kennlinienast
begrenzt das Stabilisierungsgebiet. Die Voreinstellung 0,25 dürfte bei Regelbereichen bis 20 % ausreichen. Bei
höheren Regelbereichen muss entsprechend höher eingestellt werden.
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SIPROTEC, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-8, Ausgabedatum 05.2010
mal Trafonenn-
k

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