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Siemens SIPROTEC 7UM62 Handbuch Seite 108

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2.14 Differentialschutz und seine Schutzobjekte
Zusatzstabilisierung bei Stromwandlersättigung
Bei einem äußeren Kurzschluss, der einen hohen durchfließenden Kurzschlussstrom hervorruft, kann durch
Stromwandlersättigung, insbesondere wenn sie an den Messstellen unterschiedlich stark ausgeprägt ist, ein
erheblicher Differentialstrom vorgetäuscht werden, der, wenn der Arbeitspunkt I
Stabilisierungskennlinie liegt, ohne besondere Maßnahmen zur Fehlauslösung führen würde.
Bild 2-34
Der Maschinenschutz 7UM62 verfügt über einen Sättigungsdetektor, der solche Zustände erkennt und ent-
sprechende Stabilisierungsmaßnahmen einleitet. Der Sättigungsdetektor bewertet das dynamische Verhalten
von Differential- und Stabilisierungsstrom.
Die gestrichelte Linie in Bild 2-34 zeigt den momentanen Verlauf der Stromverhältnisse beim äußeren Fehler
mit einseitiger Wandlersättigung.
Unmittelbar nach Fehlereintritt (A) steigen die Kurzschlussströme zunächst stark an und bewirken einen ent-
sprechend hohen Stabilisierungsstrom (2 x durchfließender Strom). Tritt nun eine einseitige Sättigung ein (B),
erzeugt diese einen Differentialstrom und schwächt den Stabilisierungsstrom, so dass der Arbeitspunkt I
bis in den Auslösebereich (C) wandern kann.
Bei innerem Kurzschluss hingegen läuft der Arbeitspunkt sofort an der Fehlerkennlinie entlang (D), da der Sta-
bilisierungsstrom kaum größer wird als der Differentialstrom. Auf inneren Fehler wird deshalb erkannt, sobald
das Verhältnis I
Stromwandlersättigung beim äußeren Fehler ist also dadurch gekennzeichnet, dass zunächst ein hoher Stabi-
lisierungsstrom fließt, der Arbeitspunkt im Diagramm Bild 2-34 also ein für einen stromstarken äußeren Fehler
typisches Gebiet („Zusatzstabilisierung") durchläuft. Dieses Zusatzstabilisierungsgebiet wird durch den Para-
meter EXF-STAB und der 1. Anstiegsgeraden der Kennlinie (mit FUSSPUNKT 1 und STEIGUNG 1) begrenzt
(siehe folgendes Bild). Der Sättigungsdetektor trifft seine Entscheidung in der ersten Viertelperiode. Ist ein
äußerer Fehler erkannt, wird der Differentialschutz für eine einstellbare Zeit blockiert. Die Blockierung wird auf-
gehoben, sobald erkannt wird, dass sich der Arbeitspunkt I
des Auslösegebietes befindet. Hierdurch werden Folgefehler im zu schützenden Bereich auch nach vorange-
gangenem äußeren Kurzschluss mit Stromwandlersättigung schnell erkannt.
108
Auslösekennlinie des Differentialschutzes mit Fehlerkennlinie
/I
einen internen Schwellwert für eine fest eingestellte Mindestzeit überschritten hat.
diff
stab
/I
diff
stab
/I
stationär (d.h. über 2 Perioden) innerhalb
diff
stab
SIPROTEC, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-8, Ausgabedatum 05.2010
im Auslösebereich der
/I
diff
stab

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