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Siemens SIPROTEC 7UM62 Handbuch Seite 132

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2.15 Erdfehlerdifferentialschutz
Wenn bei äußeren erdfreien Fehlern sehr große Ströme den Schutzbereich durchfließen, tritt bei unterschied-
lichem Übertragungsverhalten der Leiterstromwandler im Sättigungsbereich ein Summenstrom auf, der einen
in den Schutzbereich einfließen-den Erdstrom vortäuschen kann. Eine Auslösung durch diesen Fehlerstrom
muss verhindert werden. Gleiches ist auch möglich, wenn z.B. größere Lasten mit hohem induktiven Anteil
(damit große Zeitkonstanten) wie Motoren und Transformatoren zugeschaltet werden.
Hierzu verfügt der Erdstromdifferentialschutz über zahlreiche Stabilisierungen, die sich wesentlich von den
sonst üblichen Stabilisierungsmethoden unterscheiden (siehe unter Randtitel „Stabilisierungsmaßnamen").
Auswertung der Messgrößen
Der Erdstromdifferentialschutz vergleicht die Grundschwingung der Nullströme der beiden Seiten (3I
3I
) und berechnet daraus den Differenz- und Stabilisierungsstrom.
02
= | 3I
+ 3I
I
0-Diff
01
= | 3I
I
0-Stab
01
Der Strom 3I
02
Sternpunktstrom I
Im fehlerfreien Fall und bei idealen Wandlern sind die Nullströme Null und damit auch der Differenz- und Sta-
bilisierungsstrom. Um den Einfluss der Wandlerfehler zu eliminieren, wurde die Stabilisierung über die Kennli-
nie vorgenommen (siehe folgendes Bild).
Bei einem äußeren Erdkurzschluss ist der Differenzstrom Null bzw. klein und der Stabilisierungsstrom der dop-
pelte Fehlerstrom. Die Messgrößen befinden sich im Stabilisierungsbereich. Ein innerer Erdkurzschluss führt
dagegen zu einem gleichgroßen Differenz- und Stabilisierungsstrom. Man befindet sich jetzt im Auslösegebiet
(entlang der gestrichelten Linie).
Die Ansprechschwelle wird durch die Stufe I-EDS> eingestellt.
Bild 2-50
Bei Anwendungen, wo der Sternpunktstrom direkt gemessen wird (z.B. Erdstromdifferentialschutz für Trans-
formatoren), erfolgt neben der Auswertung der Kennlinie noch die Abfrage des Sternpunktstromes. Damit wird
zusätzlich gegenüber Stromwandlerproblemen – falsche Nullstromabbildung der Leiterstromwandler auf der
Seite 1 – stabilisiert. Der Sternpunktstrom muss ebenfalls den Ansprechstrom I-EDS> überschritten haben.
Um unterschiedliche primäre Stromwandlernennströme auszugleichen, werden die Ströme auf die Nennströ-
me des Schutzobjektes angepasst.
132
|
02
| + | 3I
|
02
kann je nach Applikation ein berechneter Nullstrom der Seite 2 oder der direkt gemessene
sein.
St
Auslöse- und Stabilisierungskennlinie
SIPROTEC, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-8, Ausgabedatum 05.2010
und
01

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