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Einstellhinweise - Siemens SIPROTEC 7UM62 Handbuch

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Funktionen
2.23 Frequenzschutz
2.23.2

Einstellhinweise

Allgemeines
Der Frequenzschutz kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn er bei der Projektierung unter Adresse 142
FREQUENZSCHUTZ = vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht vorhanden
eingestellt. Unter Adresse 4201 FREQUENZSCHUTZ kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden oder
nur das Auslösekommando gesperrt werden (Block. Relais).
Ansprechwerte
Durch die Projektierung der Nennfrequenz der Anlage und der Frequenzschwelle für jede der Stufen
FREQUENZ 1 bis FREQUENZ 4 wird jeweils die Funktion als Steigerungs- oder Rückgangsschutz festgelegt.
Wird der Schwellwert kleiner als die Nennfrequenz parametriert, handelt es sich um eine Frequenzrückgangs-
stufe. Wird der Schwellwert größer als die Nennfrequenz parametriert, ist eine Frequenzsteigerungsstufe rea-
lisiert.
Hinweis
Wird der Schwellwert gleich der Nennfrequenz parametriert, ist die Stufe unwirksam.
Für die Frequenzstufe f4 trifft das zuvor gesagte nur zu, wenn der Parameter 4214 SCHWELLWERT f4 auf
Automatisch eingestellt ist (Voreinstellung). Wahlweise kann dieser Parameter auch auf f> oder f< einge-
stellt und damit unabhängig vom parametrierten Grenzwert FREQUENZ 4 die Auswerterichtung (Steigerungs-
oder Rückgangserfassung) festgelegt werden.
Wenn der Frequenzschutz für die Aufgaben der Netzentkupplung und des Lastabwurfes eingesetzt wird,
hängen die Einstellwerte von den konkreten Netzbedingungen ab. Meist wird bei Lastabwurf eine Staffelung
nach der Bedeutung der Verbraucher oder -gruppen angestrebt.
Weitere Anwendungsfälle sind im Kraftwerksbereich gegeben. Grundsätzlich richten sich die einzustellenden
Frequenzwerte auch hier nach den Vorgaben des Netz- bzw. Kraftwerkbetreibers. Der Frequenzrückgangs-
schutz hat dabei die Aufgabe, den Kraftwerkseigenbedarf durch rechtzeitiges Trennen vom Netz sicherzustel-
len. Der Turboregler regelt dann den Maschinensatz auf Nenndrehzahl, so dass der Eigenbedarf mit Nennfre-
quenz weiterversorgt werden kann.
Turbogeneratoren können im allgemeinen bis herab auf 95 % der Nennfrequenz dauernd betrieben werden
unter der Voraussetzung, dass die Scheinleistung im gleichen Maße reduziert wird. Für die induktiven Verbrau-
cher bedeutet jedoch die Frequenzverringerung nicht nur eine erhöhte Stromaufnahme, sondern auch eine Ge-
fährdung des stabilen Betriebes. Daher wird in der Regel nur ein kurzzeitiger Frequenzrückgang bis auf etwa
48 Hz (bei f
N
Eine Frequenzsteigerung kann beispielsweise bei einem Lastabwurf oder Fehlverhalten der Drehzahlregelung
(z.B. in einem Inselnetz) auftreten. So lässt sich der Frequenzsteigerungsschutz z.B. als Überdrehzahlschutz
einsetzen.
Einstellbeispiel:
Stufe
f1
Netztrennung
f2
Stillsetzung
f3
Warnung
f4
Warnung oder Auslösung
186
= 50 Hz) bzw. 58 Hz (bei f
Veranlassung
= 60 Hz) zugelassen.
N
Einstellwerte
bei f
= 50 Hz
bei f
N
N
48,00 Hz
58,00 Hz
47,00 Hz
57,00 Hz
49,50 Hz
59,50 Hz
52,00 Hz
62,00 Hz
= 60 Hz
Verzögerung
1,00 s
6,00 s
20,00 s
10,00 s
SIPROTEC, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-8, Ausgabedatum 05.2010

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