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Siemens SIPROTEC 7UM62 Handbuch Seite 125

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Nullstrombehandlung
Die Behandlung der Wicklungssternpunkte ist ohne Belang, sofern der Nullstrom im Gerät eliminiert wird.
Dadurch werden Fehlerströme, die infolge einer Erdung im Schutzbereich (Transformatorsternpunkt oder
Sternpunktbildner) auch bei Erdkurzschlüssen im Netz über die Stromwandler fließen, ohne besondere äußere
Maßnahmen unschädlich gemacht. Die Elimination wird bei Einstellung STERNPUNKT S* = geerdet durch-
geführt (siehe Bild „Schaltgruppenanpassung mit geerdetem Sternpunkt" in der Funktionsbeschreibung dieses
Abschnittes).
In isolierten oder gelöschten Netzen kann man nur dann auf die Nullstromelimination verzichten, wenn der
Sternpunkt der geschützten Transformatorwicklung keinerlei Erdverbindung hat, auch nicht über Petersenspu-
le bzw. über einen Überspannungsbegrenzer! Dann wird der Transformator bei einem Doppelerdschluss mit
einem Fußpunkt im Schutzbereich immer abgeschaltet, unabhängig von einer eventuellen Doppelerdschluss-
bevorzugung (siehe Randtitel „Nicht geerdeter Sternpunkt" und Bild „Schaltgruppenanpassung am Beispiel
Y(N) d5 ohne Sternpunkterdung").
Ansprechwerterhöhung bei Anlauf
Als zusätzliche Sicherheit gegen Überfunktionen beim Zuschalten eines zuvor stromlosen Schutzobjektes
kann die Ansprechwerterhöhung bei Anlauf unter Adresse 2005 KL-ERHÖH ANLAUF eingeschaltet werden.
Da diese Möglichkeit insbesondere für den Schutz von Generatoren und Motoren vorgesehen ist, ist die Vor-
einstellung bei Wahl des Schutzobjektes 2Wickl.Trafo zunächst auf Aus eingestellt.
Die zugeordneten Parameter sind unter den Adressen 2051, 2052 und 2053 zu finden. Mit 2051 ANLAUF-
STAB wird der Ansprechwert für die Erkennung eines Anlaufes eingestellt. Die Einstellung I/I
Funktion unwirksam. Mit dem ANLAUF-FAKTOR wird der Erhöhungsfaktor der Ansprechwerte bei Anlauf fest-
gelegt. Für den Schutz eines Transformators wird empfohlen, die Voreinstellung 2052 ANLAUF-FAKTOR = 1.0
beizubehalten. Eine Erhöhung auf 2.0 sollte vorgenommen werden, wenn externe Lasten, wie Motoren und
Transformatoren geschaltet werden. Durch die großen Zeitkonstanten kann bei ungleichen Stromwandlern
durchaus der Kennlinienast b kurzzeitig überschritten werden.
Stabilisierung mit Harmonischen
Die Einschaltstabilisierung des Gerätes kann unter Adresse 2006 INRUSH 2.HARM. aus- und eingeschaltet
werden. Sie basiert auf der Bewertung der im Einschaltrush vorhandenen 2. Harmonischen. Bei Lieferung ist
ein Verhältnis I
Stabilisieren notwendige Anteil ist jedoch parametrierbar. Um im Ausnahmefall bei besonders ungünstigen Ein-
schaltbedingungen stärker stabilisieren zu können, kann unter Adresse 2071 2. HARMONISCHE ein kleinerer
Wert eingestellt werden.
Crossblockierung
Die Einschaltstabilisierung kann mittels der „Crossblock"-Funktion erweitert werden. Das bedeutet, dass bei
Überschreiten des Oberschwingungsanteils in nur einer Phase alle drei Phasen der IDIFF>-Stufe blockiert
werden. Die Zeit nach Überschreiten der Differentialstromschwelle, für die diese gegenseitige Blockierung
wirksam werden soll, wird unter Adresse 2072 CROSSB. 2. HARM eingestellt. Die Einstellung erfolgt in Viel-
fachen von einer Periode. Bei Einstellung 0 kann der Schutz auslösen, wenn der Transformator auf einen ein-
phasigen Fehler geschaltet wird, auch wenn in einer anderen Phase ein Rushstrom fließt. Bei Einstellung ∞ ist
die „Crossblock"-Funktion stets wirksam. Die einzustellende Blockierdauer wird bei der Inbetriebnahme fest-
gelegt. Der voreingestellte Wert von 3 Perioden hat sich als praktikabel erwiesen.
Außer der zweiten Harmonischen kann im 7UM62 eine weitere Harmonische, die n-te Harmonische, zur Sta-
bilisierung herangezogen werden. Unter Adresse 2007 STAB n.HARM. kann diese Oberschwingungsstabili-
sierung ausgeschaltet werden oder die Harmonische gewählt werden. Zur Auswahl stehen die dritte und fünfte
Harmonische.
SIPROTEC, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-8, Ausgabedatum 05.2010
/I
von 15 % eingestellt, das in der Regel unverändert übernommen werden kann. Der zum
2fN
fN
2.14 Differentialschutz und seine Schutzobjekte
NObj.
Funktionen
= 0 macht die
125

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