Überstromschutz An Radial Ausgehenden Abgängen - ABB Relion 615 Serie Technisches Handbuch

Abschnitt 4
Schutzfunktionen
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Überstromschutz an radial ausgehenden Abgängen
Die grundlegenden Anforderungen an den Überstromschutz für Abgänge bestehen in
der geeigneten Empfindlichkeit und Auslösegeschwindigkeit unter Berücksichtigung
der Mindest- und Höchstpegel des Fehlerstroms an der geschützten Leistung, der
Selektivitätsanforderungen, der Einschaltströme und thermischen und mechanischen
Belastbarkeit der zu schützenden Leitungen.
In vielen Fällen sind die oben aufgeführten Anforderungen am besten zu erfüllen,
wenn Überstromeinheiten mit mehreren Stufen eingesetzt werden. In
ist ein Beispiel hierzu dargestellt. Für ein- und ausgehende Abgänge wurde eine kurze
Koordinationsstudie durchgeführt.
Das Schutzschema wird mit einem dreistufigen numerischen Überstromschutz
umgesetzt, bei dem die 1. Stufe PHLPTOC im IDMT-Modus auslöst und die beiden
höheren Stufen PHHPTOC und PHIPTOC im DT-Modus. Die thermische
Belastbarkeit der Leitungstypen an den Abgängen und der maximal erwartete
Einschaltstrom der Abgänge sind angegeben. Fehler die in der Umgebung der Station
auftreten, an der die Strompegel am höchsten sind, werden von der unverzögerten
Stufe schnell behoben, um die Wirkung schwerwiegender Kurzschlussfehler zu
minimieren. Der Einfluss des Einschaltstroms wird berücksichtigt, indem der
Einschaltstrom-Detektor mit dem Startwert-Multiplikator der unverzögerten Stufe
verbunden wird. Auf diese Weise wird der Startwert in einer Einschaltsituation mit
einer vordefinierten Einstellung multipliziert und ein fehlerhaftes Auslösen
verhindert.
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Abbildung 109
615 Serie
Technisches Handbuch