Sicherheitsschaltung / Anlaufsperre (STO)
Hinweis
Alle Einbauräume für sicherheitsbezogene Bauteile des Steuerungssystems sowie au-
ßerhalb verlegte Teile müssen, wenn sie vorschriftsmäßig montiert sind, einer Schutzart
IP54 entsprechen.
12.1
Funktionsweise der Anlaufsperre
Die Anlaufsperre sperrt den jeweiligen Antrieb einer Anlage. Alle weiteren Antriebsmo-
dule (Servoverstärker/Frequenzumrichter) bleiben funktionstüchtig.
An dem zu sperrenden Antrieb greift eine TÜV-geprüfte Sicherheitsschaltung auf die
entsprechenden Ansteuerungen der Endstufentransistoren zu, indem sie die Span-
nungsversorgung der Ansteuerungen unterbricht. Dadurch können keine Ansteuerim-
pulse zu den Endstufentransistoren geleitet werden und der Motor ist in einem sicheren
Halt.
OSSD (Output Signal Switching Device)
Definition: Teil der berührungslos wirkenden Schutzeinrichtung (BWS), der mit der Ma-
schinensteuerung verbunden ist und der in den AUS-Zustand übergeht, wenn der Sen-
sorteil während des bestimmungsgemäßen Betriebs anspricht (Quelle IEC 61496-1).
Das OSSD-Signal ist ein gepulstes Signal, dessen Phasenlage in den einzelnen Kanä-
len verschoben ist. Durch die Kontrolle der Impulsmuster lassen sich alle Fehler erken-
nen, Kurzschluss zur Versorgung, Querschluss oder Defekt des Gerätes. Hiermit wird
ein sehr hoher Sicherheitslevel (SIL 4) erreicht.
OSSD Testhäufigkeit
120 ms
OSSD1
OSSD2
Abb. 82: OSSD-Signale
180
Gefahr durch elektrischen Schlag
Eine galvanische Trennung der Endstufen vom Motor erfolgt durch die
Anlaufsperre nicht. Sie ist somit keine Schutzfunktion gegen elektrischen
Schlag.
→
Für Betriebsunterbrechungen, Wartungs-, Instandsetzungs- und Rei-
nigungsarbeiten an der Maschine bzw. Anlage muss die komplette
Maschine grundsätzlich über den Hauptschalter galvanisch vom Netz
getrennt werden (DIN EN 60204-1 5.3).
min
Antriebssystem SD2M - Hardwarebeschreibung 0369x7xxF
GEFAHR
OSSD Testimpulsbreite
2 ms
OSSD1
max
1 ms