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Siemens SIPROTEC 4 7SJ61 Handbuch Seite 116

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Funktionen
2.7 Überlastschutz
Eingestellt wird K-FAKTOR = 0,83; ZEITKONSTANTE = 33,75 min
Warnstufen
Durch Einstellung der thermischen Warnstufe Θ WARN (Adresse 4204) kann eine Warnmeldung vor Erreichen
der Auslöseübertemperatur abgegeben werden und somit z.B. durch rechtzeitige Lastreduzierung eine
Abschaltung vermieden werden. Gleichzeitig stellt diese Warnstufe die Rückfallschwelle für das Auslösekom-
mando dar. Erst wenn diese Schwelle unterschritten wird, fällt der Auslösebefehl zurück und ein erneutes
Einschalten des Schutzobjektes wird möglich.
Die thermische Warnstufe wird in % der Auslöseübertemperatur angegeben.
Auch eine strommäßige Warnstufe (Parameter 4205 I WARN) ist vorhanden. Diese ist als Sekundärstrom in A
anzugeben und sollte gleich oder etwas unterhalb des dauernd zulässigen Stromes k · Ι
Sie kann auch statt der thermischen Warnstufe verwendet werden; die thermische Warnstufe wird dann auf
100 % eingestellt und ist dadurch praktisch unwirksam.
Verlängerung der Zeitkonstanten
Die unter Adresse 4203 parametrierte ZEITKONSTANTE gilt für den Fall des laufenden Motors. Bei Auslauf
und Stillstand eines nicht fremdbelüfteten Motors kühlt sich der Motor wesentlich langsamer ab. Dieses
Verhalten lässt sich durch eine Verlängerung der Zeitkonstanten um den Kτ-FAKTOR (Adresse 4207) bei Still-
stand des Motors abbilden. Auf Stillstand des Motors wird erkannt, wenn der Strom den Schwellwert LS I>
der Stromflussüberwachung (siehe Randtitel "Stromflussüberwachung" in Abschnitt
unterschreitet. Das setzt voraus, dass der Leerlaufstrom des Motors größer ist als diese Schwelle. Dabei beein-
flusst die Ansprechschwelle LS I> auch die Schutzfunktionen Spannungsschutz und Wiedereinschaltsperre
für Motoren.
Soll keine Unterscheidung der Zeitkonstanten erfolgen (z.B. bei fremdbelüfteten Motoren oder bei Leitungen
und Kabeln), so belässt man den Verlängerungsfaktor Kτ-FAKTOR = 1 (Voreinstellung).
Rückfallzeit nach Notanlauf
Die unter Adresse 4208 T NOTANLAUF einzugebende Rückfallzeit muss sicherstellen, dass nach einem Nota-
nlauf und nach dem Rückfall der Binäreingabe
blockiert wird, bis das thermische Abbild sicher unter die Rückfallschwelle abgesunken ist.
Umgebungs- oder Kühlmitteltemperatur
Die bisherigen Angaben reichen aus, um die Übertemperatur nachzubilden. Es besteht jedoch die Möglichkeit,
die Umgebungs- bzw. Kühlmitteltemperatur mitzuverarbeiten. Diese muss dann als digitalisierte Messgröße
über Schnittstelle dem Gerät mitgeteilt werden. Bei der Projektierung muss für den Parameter 142 ÜBERLAST
= mit Umg. Temp. eingestellt sein.
Wird von der Umgebungstemperaturerfassung Gebrauch gemacht, so ist weiterhin zu beachten, dass sich der
einzustellende K-FAKTOR auf eine Umgebungstemperatur von 40 °C bezieht, d.h. dem dauernd maximal
zulässigen Strom bei 40 °C entspricht.
Da sämtliche Berechnungen mit normierten Größen durchgeführt werden, ist die Umgebungstemperatur
ebenfalls zu normieren. Als Normungsgröße wird die Temperatur bei Nennstrom herangezogen. Weicht der
Nennstrom vom Wandlernennstrom ab, so muss die Temperatur mit nachfolgender Formel angepasst werden.
Unter Adresse 4209 oder 4210 TEMP. BEI IN wird die auf den Wandlernennstrom angepasste Temperatur
eingestellt. Dieser Einstellwert wird als Normierungsgröße für die eingekoppelte Umgebungstemperatur
benutzt.
[formel-maschinentemperatur-260602-kn, 1, de_DE]
mit
Θ
Nsek
116
>ULS Notanlauf das Auslösekommando noch so lange
Übertemperatur der Maschine bei sekundärem Nennstrom = Einstellung
am Schutzgerät (Adresse 4209 bzw. 4210)
eingestellt werden.
N sek
2.1.3.2
Einstellhinweise)
SIPROTEC 4, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-7, Ausgabe 08.2016

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