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Einstellhinweise; Allgemein - Siemens SIPROTEC 4 7SJ61 Handbuch

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Funktionen
2.5 Schieflastschutz
erfolgt ist. Kommt es zu einer erneuten Schwellwertüberschreitung, während die Rückfallverzögerungszeit
noch läuft, wird diese abgebrochen. Die Auskommandoverzögerungszeit läuft jedoch weiter. Nach ihrer Been-
digung wird bei Vorliegen einer Schwellwertüberschreitung zu diesem Zeitpunkt unverzüglich ausgelöst. Liegt
zu diesem Zeitpunkt keine Schwellwertüberschreitung vor, erfolgt keine Reaktion. Erfolgt nach Ablauf der
Auskommandoverzögerungszeit eine weitere Schwellwertüberschreitung, während die Rückfallverzögerungs-
zeit noch läuft, wird sofort ausgelöst.
Die parametrierbaren Rückfallzeiten haben keinen Einfluss auf die Auslösezeiten der abhängigen Stufen, da
diese Stufen dynamisch vom gemessenen Stromwert abhängen. Hier wird zur Rückfallkoordinierung mit elekt-
romechanischen Relais die Disk-Emulation eingesetzt.

Einstellhinweise

2.5.3

Allgemein

Die Funktionsart wurde bei der Projektierung der Schutzfunktionen (Abschnitt
Adresse 140, SCHIEFLAST festgelegt. Bei Wahl von SCHIEFLAST = unabhängig sind hier nur die Parameter
der unabhängigen Auslösekennlinien zugänglich. Bei Wahl von SCHIEFLAST = abhängig IEC bzw. =
abhängig ANSI in Adresse 140 sind zusätzlich die Parameter der abhängigen Kennlinien einstellbar. Wird
die Funktion nicht benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt.
Unter Adresse 4001 SCHIEFLAST kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden.
Die voreingestellten Werte für Anregung und Zeitverzögerung sind meist ausreichend. Falls vom Maschinen-
hersteller Werte über die dauernd zulässige Schieflast und die Dauer der Belastbarkeit in Abhängigkeit von der
Höhe der Schieflast vorliegen, sind diese zu bevorzugen. Dabei ist zu beachten, dass die Angaben des Maschi-
nenherstellers sich auf die Primärgrößen der Maschine beziehen, also z.B. der dauernd zulässige Inversstrom –
bezogen auf den Maschinennennstrom – angegeben ist. Für die Einstellwerte am Schutzgerät wird diese
Angabe auf den sekundären Inversstrom umgerechnet. Es gilt
[einstellwert-i2-260602-kn, 1, de_DE]
mit
Ι
2 max prim
Ι
N Motor
Ι
Wdl sek
Ι
Wdl prim
Unabhängige Auslösecharakteristik (UMZ)
Durch die zweistufige Ausführung des Schieflastschutzes kann die obere Stufe (Parameter 4004 I2>>) mit
kurzer (Parameter 4005 T I2>>) und die untere Stufe (Parameter 4002 I2>) mit etwas längerer Verzöge-
rungszeit (Parameter 4003 T I2>) eingestellt werden. Damit lässt sich die untere Stufe z.B. als Warnschwelle
einsetzen und die höhere Stufe kann die abhängige Kennlinie bei hohen Inversströmen abschneiden. Eine
Einstellung von I2>> auf etwa 60 % stellt sicher, dass bei einem Phasenausfall immer nach der thermischen
Kennlinie ausgelöst wird. Andererseits kann bei mehr als 60 % Schieflast ein zweipoliger Kurzschluss ange-
nommen werden. Die Verzögerung T I2>> wird also mit der Netzstaffelung für Phasenkurzschlüsse koordi-
niert. Bei Speisung über nur noch zwei Phasen mit dem Strom Ι gilt für den Inversstrom:
[formel-i2-058-260602-kn, 1, de_DE]
Beispiele:
Motor mit folgenden Daten:
88
thermisch dauernd zulässiger Inversstrom des Motors
Nennstrom des Motors
sekundärer Nennstrom der Stromwandler
primärer Nennstrom der Stromwandler
2.1.1.2
Einstellhinweise,
SIPROTEC 4, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-7, Ausgabe 08.2016

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