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Einstellhinweise; Allgemeines - Siemens SIPROTEC 4 7SJ61 Handbuch

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Funktionen
2.7 Überlastschutz

Einstellhinweise

2.7.2

Allgemeines

Der Überlastschutz kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn er bei der Projektierung unter Adresse 142
ÜBERLAST = ohne Umg. Temp. oder = mit Umg. Temp. als vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funk-
tion nicht benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt.
Insbesondere Transformatoren und Kabel sind durch länger andauernde Überlastungen gefährdet. Diese
können und sollen von einem Kurzschlussschutz nicht erfasst werden. Der Überstromzeitschutz sollte so hoch
eingestellt werden, dass er nur Kurzschlüsse erfasst, da für ihn als Kurzschlussschutz nur kurze Verzögerungs-
zeiten erlaubt sind. Die kurzen Verzögerungszeiten wiederum gestatten weder Maßnahmen zur Entlastung
des überlasteten Betriebsmittels noch die Ausnutzung seiner (begrenzten) Überlastungsfähigkeit.
Die Geräte 7SJ61 verfügen über eine Überlastschutzfunktion mit thermischer Auslösekennlinie, die an die
Überlastbarkeit der zu schützenden Betriebsmittel angepasst werden kann (Überlastschutz mit Gedächtnis-
funktion).
Unter der Adresse 4201 ÜBERLASTSCHUTZ kann der Überlastschutz Ein- oder Aus-geschaltet oder auf Nur
Meldung eingestellt werden. Bei Eingeschaltetem Überlastschutz ist Auslösung, Störfalleröffnung und Stör-
schreibung möglich.
Die Einstellung Nur Meldung hat zur Folge, dass kein Auslösebefehl erteilt, kein Störfall eröffnet und keine
spontane Störfallanzeige im Display gesetzt wird.
HINWEIS
i
i
Bei Änderungen von Funktionsparametern wird das thermische Modell zurückgesetzt. Das thermische
Modell wird eingefroren (konstant gehalten), sobald der Strom den Einstellwert 1107 I MOTOR ANLAUF
überschreitet.
Überlast-Parameter k-Faktor
Der Überlastschutz wird mit bezogenen Größen eingestellt. Als Basisstrom für die Überlasterfassung wird der
Nennstrom Ι
N Obj.
dauernd zulässigen Strom Ι
[formel-kfaktor-260602-kn, 1, de_DE]
Der thermisch zulässige Dauerstrom ist für das zu schützende Objekt i.a. aus den Herstellerangaben bekannt.
Für Freileitungen wird diese Funktion üblicherweise nicht benötigt, da die Strombelastbarkeit von Freilei-
tungen im allgemeinen nicht definiert ist. Bei Kabeln hängt der zulässige Dauerstrom u.a. von Querschnitt,
Isolationsmaterial, Bauart und Verlegungsart des Kabels ab. Er kann u.a. aus einschlägigen Tabellen
entnommen werden oder ist vom Kabel-Hersteller angegeben. Liegen keine Angaben vor, wählt man etwa das
1,1-fache des Nennstromes.
Für den am Gerät einzustellenden K-FAKTOR (Adresse 4202) gilt:
[fo_einstellwert-kfaktor-allg, 2, de_DE]
mit
Ι
max prim
Ι
N Obj.
Ι
NWdl prim
114
des Schutzobjektes (Motor, Transformator, Kabel) herangezogen. Mit dem thermisch
lässt sich ein Faktor k
max
thermisch dauernd zulässiger Primärstrom des Motors
Nennstrom des Schutzobjektes
primärer Nennstrom der Stromwandler
berechnen:
prim
C53000-G1100-C210-7, Ausgabe 08.2016
SIPROTEC 4, 7SJ61, Handbuch

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