Siemens SINUMERIK 880 Inbetriebnahmeanweisungen Seite 577

11 Funktionsbeschreibung
11.11.1 Technologie Nibbeln/Stanzen
Für diesen Fall der Abarbeitung von beliebigen Konturen wird nun eine Art Arbeitsfeld-
begrenzung ausgewertet. Dabei bilden die Pratzen und deren Schutzzone Softwarebe-
reiche, die bei allen Interpolationsarten bei aktivem Laser oder Plasma nicht befahren
werden dürfen. Die Überwachung dieses Schutzbereiches erfolgt im Interpolationstakt.
Wird innerhalb des nächsten Interplolationstakts der Schutzbereich erreicht, werden für
alle Achsen die Wegvorgaben abgebrochen oder keine Fahrbefehle angenommen. Der
aktuelle Schleppabstand wird noch abgebaut und die Alarmmeldungen "Arbeitsfeldbe-
grenzung X+", "Arbeitsfeldbegrenzung X-", "Arbeitsfeldbegrenzung Y-" und "Ziel im
Pratzenschutzbereich" ausgegeben. Die letzte Fehlermeldung wird durch CANCEL
aufgehoben, danach kann in der Betriebsart JOG oder INC nur in Y+ verfahren wer-
den, bis die Grenze des Schutzbereichs erreicht worden ist. Die Alarmmeldungen kön-
nen über RESET gelöscht werden und es können die Achsen in allen Bewegungsrich-
tungen bewegt werden. Dieser Pratzenschutz wirkt auch in den Betriebsarten JOG und
INC. Auf die richtige Eingabe der Schutzbereichsgrenzen ist vom Anwender zu achten
(insbesondere bei Veränderung der Pratzenmittelpunktposition).
Totbereich Stanzkopf
Speziell für kombinierte Stanz-/Laser- oder Plasma-Bearbeitungszentren (mögliche An-
ordnung siehe oben) werden zusätzlich asymmetrisch geteilte Pratzenschutzbereiche
überwacht. Diese werden über R-Parameter eingegeben und über die Anwahl von
Werkzeugtyp ausgewählt. Dabei werden die Werkzeugtypen 1 und 2 weiterhin sym-
metrische Pratzenschutzbereiche verwalten, Werkzeugtyp 3 und 4 kann für asym-
metrische Teilung des Pratzenschutzbereiches verwendet werden.
X
Pratzen
11–94
Plasma-/Laserkopf
TotbereichPlasma-/Laserkopf
Totbereich Stanz-/Plasma-/Laserkopf
Y
Pratzenschutzbereich
©
Siemens AG 1989 All Rights Reserved
X2
X1
6ZB5 410-0CP01
SINUMERIK 880, SW1-6 (IA)
11.91
Y