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ABB 630 Serie Handbuch Seite 768

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Abschnitt 4
Schutzfunktionen
4.6.4.5
762
virtuell), ergibt sich aus der Einstellung "10 %" ein Wert von 17 % der
normalen Leiter-Erde-Spannung. Dies gilt unter der Annahme, dass
die Basisspannung auf die normale/nominelle Leiter-Leiter-
Spannung eingestellt ist.
Durch die Aktivierung des Eingangs BLOCK wird die Unterspannungserkennung
blockiert.
Anwendung
Ein Wechselspannungsnetz funktioniert mit einer definierten Bemessungsfrequenz.
In den meisten Netzen auf der Welt beträgt die Bemessungsfrequenz 50 Hz oder
60 Hz. Dabei gilt, dass die Betriebsfrequenz nur um geringe Werte von der
Bemessungsfrequenz abweichen darf. Der sichere Bereich für die Abweichung der
Betriebsfrequenz von der Bemessungsfrequenz beträgt in der Regel weniger als
±0,5 Hz. Die Stabilität der Netzfrequenz ist eines der Hauptanliegen beim Betrieb und
der Steuerung von Übertragungs- und Verteilungsnetzen. Zum Schutz der
frequenzempfindlichen elektrischen Einrichtungen im Netz ist eine Abweichung
außerhalb des für den sicheren Betrieb zulässigen Bereichs zu verhindern.
Jeder Anstieg der angeschlossenen Last erfordert eine Erhöhung der erzeugten
Wirkleistung, damit die Netzfrequenz aufrechterhalten wird. Frequenzschwankungen
machen sich immer dann bemerkbar, wenn im Netz eine Situation entsteht, die zu
einem Ungleichgewicht zwischen Erzeugung und Last führt. Die Änderungsrate der
Frequenz spiegelt die Differenz zwischen Last und Erzeugung wider. Ein Abfall der
Frequenz und eine negative Frequenzänderungsrate werden beobachtet, wenn die
Last höher ist als die Erzeugung; ein Anstieg der Frequenz und eine positive
Frequenzänderungsrate werden beobachtet, wenn die Erzeugung höher ist als die
Last. Die Frequenzänderungsrate wird dazu genutzt, schneller über einen Lastabwurf
zu entscheiden. Bei zu niedrigen Frequenzen wirft die Lastabwurffunktion die
unwichtigen Lasten ab, um das Netz zu stabilisieren. Die Lasten sind demzufolge
nach Priorität geordnet, sodass die am wenigsten wichtigen Lasten vor den wichtigen
Lasten abgeworfen werden.
Wenn bestimmte Schutzschemata oder andere Notfallsysteme aktiv sind, wird das
Netz in kleine Inseln aufgeteilt. In solchen Inseln besteht immer ein Ungleichgewicht
zwischen Last und Erzeugung, mit der Folge, dass die Betriebsfrequenz von der
Bemessungsfrequenz abweicht. Dieser von der Bemessungsfrequenz abweichende
Betrieb ist für Betriebsmittel wie Turbinen und Motoren schädlich. Deshalb muss
verhindert werden, dass solche Situationen länger andauern. Um den Netzbetrieb
wieder auf die Bemessungsfrequenz zurückzuführen, ist das frequenzbasierte
Lastabwurfschema anzuwenden. Dabei wird durch das Abtrennen der Last das
Gleichgewicht zwischen Last und Erzeugung rasch wiederhergestellt.
Da die Bildung der Inselnetze nicht immer vorab definiert ist, ist es erforderlich,
mehrere Lastabwurfrelais an verschiedenen Stellen in der Nähe der Lastzentren
einzusetzen. Das rasche Abwerfen einer hohen Last von nur einem Ort aus kann eine
wichtigere Störung im Netz verursachen. Das Lastabwurfschema lässt sich am
effektivsten gestalten, wenn der Abwurf von Verbraucherabzweigen verteilt und
1MRS757550 C
630 Serie
Technisches Handbuch

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