Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

ABB 630 Serie Handbuch Seite 390

Vorschau ausblenden Andere Handbücher für 630 Serie:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Abschnitt 4
Schutzfunktionen
384
T
LR
ANREGESTROM
(BESCHLEUNIGEN)
I
FL
GUID-F4C17D13-48CA-480A-BBE5-DFD7D6316DB8 V1 DE
Abb. 192:
Typische Motoranlauf- und Belastungskurven
Die Motorstartüberwachung stellt eine wichtige Funktion dar, da während des
Anlaufens eine höhere thermische Belastung entsteht. Während des Anlaufens ist der
Rotor aufgrund des hohen Überstroms einer thermischen Belastung ausgesetzt.
Weiter verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass der Luftstrom für die Kühlung
geringer ist, weil die Lüfter nicht mit voller Drehzahl arbeiten. Außerdem induziert
die Geschwindigkeitsdifferenz (Schlupf) zwischen dem umlaufenden Magnetfeld
und dem Rotor während der Anlaufzeit im Rotor einen relativ hohen Strom. Bei
blockiertem Rotor nimmt die Höhe Amplitude des induzierten Stromes nicht ab, die
den Rotor sehr schnell erwärmen kann (Rotor kritisch).
Bei Schleifringläufer-Motoren ist der Anlaufstrom niedriger als der Volllaststrom.
Daher ist es ratsam, beim Starten solcher Motoren den geschlossenen
Leistungsschalter als Signal für den Motorstart zu nutzen.
Die Anlaufzeit kann in Abhängigkeit von der Motorkonstruktion und von der Last-
Drehmoment-Charakteristik unterschiedlich sein. Sie kann zwischen weniger als
zwei Sekunden und mehr als 60 Sekunden variieren. Die Anlaufzeit wird für jeden
Anwendungsfall speziell bestimmt.
Wenn die zulässige Rotorblockierzeit kürzer ist als die Anlaufzeit des Motors, wird
ein Blockierschutz eingesetzt. Der Einstellungswert für die Verzögerungszeit ist
dabei etwas unterhalb der zulässigen Rotorblockierzeit festzulegen. Mithilfe des
Drehzahlgebers an der Motorwelle muss festgestellt werden, ob der Motor zu
beschleunigen beginnt oder nicht. Wenn allerdings die akzeptable Rotorblockierzeit
länger ist als die Anlaufzeit des Motors, wird der Drehzahlgeber nicht benötigt.
Wenn ein Motor bei erregtem Stator nicht beschleunigt oder nicht in einer akzeptablen
Zeitspanne seine volle Nenndrehzahl erreicht, kann dies an unterschiedlichen Arten
anomaler Zustände liegen, etwa an einem Schaden des Motor- oder des Drucklagers,
einer zu niedrigen Versorgungsspannung, einem Leiterbruch in einem Leiter einer
THERMISCHE
FÄHIGKEIT
BETRIEBSÜBERLAST
I
LR
STROM
1MRS757550 C
GESPERRTER ROTOR
THERMISCHER
GRENZWERT
(ZULÄSSIGE ROTOR-
SPERRZEIT)
630 Serie
Technisches Handbuch

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis