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ABB 630 Serie Handbuch Seite 1026

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Abschnitt 5
Schutzbezogene Funktionen
1020
Signalvergleichsschutz mit Unterreichweite
Beim Signalvergleichsschutz mit Unterreichweite wird die Freigabe für das Auslösen
lokal von der Unterreichweitefunktion erteilt und an das andere Ende gesendet. Das
empfangene Signal wird dann wieder mit der lokalen Fehleranzeige von der
Überreichweitefunktion kombiniert, wodurch der Auslösebefehl nach einer mit der
Einstellung Koordinierungszeit festgelegten Anregungsverzögerung ausgeführt
wird.
Beim Signalvergleichsschutz mit Unterreichweite senden die IEDs an beiden
Einspeisungsenden ein Freigabesignal, um das andere Ende auszulösen. Der
Kommunikationskanal muss gleichzeitig empfangen und senden können. Bei
Signalvergleichsschutzschemen muss der Kommunikationskanal schnell, sicher und
auch zuverlässig funktionieren. Reicht der Sicherheitsstandard nicht aus, führt dies
bei außenliegenden Fehlern zu unerwünschten Auslösungen. Reicht die
Geschwindigkeit oder die Zuverlässigkeit nicht aus, führt dies bei innenliegenden
Fehlern zu verzögerten Auslösungen.
Beim Signalvergleichsschutz mit Unterreichweite wird das Signal CS basierend auf
der Unterreichweitefunktion des Erdfehlerschutzes ausgegeben.
Aufgrund der Schwierigkeiten bei der Impedanzmessung, um in solchen Fällen
zwischen innen- und außenliegenden Fehlern unterscheiden zu können, kann das
Signalvergleichsschutzschema bei kurzen Einspeisungsstrecken nicht angewendet
werden.
Aufgrund bestimmter Netzzustände, wie z.B. schwache neutrale Leiterfolge an einem
Ende oder ein hoher Fehlerwiderstand, ist es möglich, dass die Erdfehler-
Überstromfunktion nur an einem Ende startet. Es ist dennoch möglich, ein schnelles
Auslösen von beiden Enden zu erreichen. Hierfür ist ein generelles
Vorwärtsanregesignal mit CACC zu verbinden. Auch wenn die lokale Erdfehler-
Überstromfunktion mit Überreichweite nicht ausgelöst wurde, würde der lokale
Ausgang AUS (Auslösung) dennoch aktiviert werden. Die Funktion erzeugt auch
ein Signal CS, indem das Trägerempfangssignal (CR) von einem Ende mit der lokalen
Aktivierung von CACC kombiniert wird, wodurch es einer ferngesteuerten Funktion
ermöglicht wird, unmittelbar auszulösen.
Um eine direkte Auslösung zu erreichen, muss das Signal CR empfangen werden,
solange der Erdfehlerschutz mit Überreichweite noch aktiv ist. In einigen Fällen kann
aufgrund eines Fehlers in der Stromverteilung der Überreichweiteschutz nur
funktionieren, nachdem der Fehlerzustand mithilfe der anderen Station behoben
wurde. In einem solchen Fall besteht das Risiko, dass bei einer direkten Auslösung der
anderen Station durch die unmittelbare Unterreichweitefunktion das von dieser
ausgegebene Signal CS zurückgesetzt wird, bevor die Überreichweitefunktion der
lokalen Unterstation aktiv wurde. Um sicherzustellen, dass das Signal CR
ausreichend lang ist, kann das Signal CS über die in der Einstellung Carrier Min Dur
festgelegte Zeit verlängert werden. Für die Einstellung Carrier Min Dur wird der
Wert "0,1" s empfohlen.
1MRS757550 C
630 Serie
Technisches Handbuch

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