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ABB 630 Serie Handbuch Seite 350

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Abschnitt 4
Schutzfunktionen
344
Während Lastsituationen in der elektrischen Anlage, ist eine begrenzte Überlastung
des Transformators risikofrei möglich. Der thermische Überlastschutz liefert
Informationen, die eine kurzzeitige Überlast von Transformatoren ermöglicht.
Das zulässige Überlastniveau hängt stark vom Kühlsystem des Transformators ab.
Die beiden grundlegenden Prinzipien hierbei sind:
ONAN: Die Umgebungsluft wird auf natürlichem Weg, ohne Gebläse, durch den
Kühler geleitet, und das Öl wird hierbei ohne Pumpen umgewälzt.
OFAF: Die Kühler sind mit Gebläsen für die Kühlluftzufuhr und mit Pumpen für
die Ölzirkulation im Transformator ausgestattet.
Der Schutz umfasst eine Reihe von Parametersätzen in der Einstellungsgruppe, z. B.
einen für unterstützte und einen für nicht unterstützte Kühlung. Sowohl das zulässige
Dauerlastniveau als auch die thermische Zeitkonstante werden vom Kühlsystem des
Transformators abhängig. Die aktive Einstellungsgruppe kann über einen Parameter
oder eine Binäreingabe geändert werden, sofern sie dafür aktiviert wurde. Die
Funktion kann bei Transformatoren eingesetzt werden, wenn die Zwangskühlung
ausgeschaltet und eine Fremdkühlung zugeschaltet werden soll. Die Parameter
können auch bei einem Pumpenausfall geändert werden.
Der thermische Überlastschutz berechnet ständig die interne Hitzemenge, d. h. die
Transformatortemperatur. Die Schätzung erfolgt über ein thermisches Modell des
Transformators, das auf der aktuellen Messung basiert.
Erreicht die Hitzemenge des geschützten Transformators das eingestellte
Alarmniveau, wird dies dem Benutzer signalisiert. Auf diese Weise können in der
elektrischen Anlage die erforderlichen Maßnahmen ergriffen werden, um ein zu
hohes Ansteigen der Temperatur zu verhindern. Steigt die Temperatur bis zum
Auslösewert weiter, initiiert der Schutz die Auslösung des Transformatorschutzes.
Nach der Auslösung muss der Transformator abkühlen.Wenn er ein bestimmtes
Temperaturniveau unterschritten hat, kann er wieder in Betrieb genommen werden.
T2PTTR schätzt während der Abkühlphase ständig die Wärmemenge des
Transformators.Hierzu wird eine festgelegte Konstante für die Abkühlzeit verwendet.
Ein erneutes Einschalten des Transformators wird unterbunden, bis die Wärmemenge
den eingestellten Wert erreicht hat.
Die Temperaturkurve der beiden Zeitkonstanten ist charakteristisch für
Transformatoren. Die thermischen Zeitkonstanten zum Schutz des Transformators
werden in den Einstellungen Kurzzeitkonstante und Langzeitkonstante angegeben.
Sofern der Hersteller keinerlei Angaben hierzu gemacht hat, kann die
Langzeitkonstante bei einem Verteilertransformator auf 4920 s (82 Minuten) und bei
einem Netztransformator auf 7260 s (121 Minuten) eingestellt werden. Die
entsprechenden Kurzzeitkonstanten liegen bei 306 s (5,1 Minuten) und 456 s
(7,6 Minuten).
Hat der Transformatorhersteller nur einen Wert angegeben, also eine einzige
Zeitkonstante, kann diese in zwei Konstanten umgerechnet werden. Die einzelne
Zeitkonstante wird eingesetzt, wenn die Einstellung p-Faktor Null ist und die
1MRS757550 C
630 Serie
Technisches Handbuch

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