Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Pegelanzeigen In / Out; Zum Umgang Mit Der Klangregelung - Phonic IS16v1 Bedienungsanleitung

Inhaltsverzeichnis

Werbung

SHELF: Kuhschwanz Charakteristik. Der Begriff entstand, weil die EQ-Kurve bei einer Anhebung aussieht wie eine Küste, die aus dem
Meer herausragt. Alle Frequenzen jenseits der Center Frequenz werden beeinflusst, und zwar um so stärker, je weiter sie von der gewählten
Frequenz entfernt sind (natürlich nur bis zum eingestellten Maximalwert) – beim Band 1 sind es die Frequenzen unterhalb der Center
Fequenz (Low Shelf), beim Band 4 die oberhalb der Center Fequenz (High Shelf).
CUT: Hochpass bei Band 1 (HPF) bzw. Tiefpass bei Band 4 (LPF). Alle Frequenzen jenseits der Center Frequenz werden steilflankig,
d.h. um einen Betrag von 18 dB pro Oktave unterdrückt. Das bedeutet bei Band 1, dass alle Frequenzen oberhalb der Center Frequenz
durchgelassen werden und schon eine Oktave unterhalb der eingestellten Center Frequenz der Pegel um 18 dB geringer ist als bei der
Center Frequenz. Analog dazu ist Band 4 ein Tiefpass, alle Frequenzen unterhalb der Center Frequenz werden ungehindert durchgelassen
und schon eine Oktave oberhalb der Center Frequenz ist die EQ Kurve um 18 dB leiser als die Center Frequenz
7.6
EQ PARAMETER
Die parametrische Klangregelung im IS16 bietet zahlreiche Einstellmöglichkeiten für jedes Frequenzband, als da sind „G" für GAIN
(Anhebung oder Absenkung), „F" für FREQUENZ (Tonhöhe) und „Q".
Mit Q ist die QUALITÄT, also Güte oder Bandbreite des Filters gemeint. Es wird ja nicht nur eine einzige Frequenz bearbeitet, sondern auch
Nachbarfrequenzen oberhalb und unterhalb der Center Frequenz (Eckfrequenz). Wie breit dieser Frequenzbereich ist (d.h. wie steil die
Kurve ist), wird mit dem Parameter Q eingestellt. Ein hoher Q-Wert bezeichnet eine hohe Güte, sprich ein sehr enges Band und umgekehrt.
GAIN und FREQUENZ sprechen für sich, wenn man sich vor Augen hält, dass eine Klangregelung das hörbare Frequenzspektrum in
einzelne Abschnitte (Bänder) unterteilt, deren Lautstärke gezielt erhöht oder verringert werden kann. Mit FREQUENZ ist natürlich die
Center Frequenz gemeint, der Punkt, an dem die Anhebung oder Absenkung die stärkste Auswirkung hat.
Nachfolgend finden Sie in Tabellenform die einzelnen Einstellmöglichkeiten:
Parameter
Gain
Frequenz
Q
10 bis 0,1 / HPF / L Shelf
7.7

PEGELANZEIGEN IN / OUT

Diese Balkenanzeigen repräsentieren den aktuellen Signalpegel im Equalizer. Die linke zeigt den Pegel, der am Eingang des Equalizers
anliegt, bevor das Signal durch den Equalizer verändert wurde. Die rechte zeigt den Pegel am Ausgang des Equalizers, nachdem die
einzelnen Frequenzen vom Equalizer in der Lautstärke verändert wurden.
Für die Stereosumme MAIN gibt es natürlich je zwei Anzeigen für den linken und rechten Kanal.

Zum Umgang mit der Klangregelung

Die Klangregelung ist so ausgelegt, dass Sie verschiedene Raumakustiken, Rückkopplungen sowie den Allgemeinklang der PA positiv
beeinflussen können. Bei Aufnahmen hilft Ihnen die Klangregelung, einzelne Instrumente in der Mischung besser hörbar zu machen.
Eine Klangreglung im Kanal sollte jedoch nicht dazu verwendet werden, aus einer schlechten Lautsprecheranlage eine gute zu machen.
Beginnen Sie grundsätzlich immer mit allen GAIN Reglern in der 0 dB-Stellung. Besser noch: Lassen Sie die einzelnen Frequenzbänder
erst mal ausgeschaltet und versuchen Sie, die Quelle zu verbessern (mehr dazu weiter unten).
Vermeiden Sie nach Möglichkeit extreme Anhebungen oder Absenkungen einzelner Frequenzbereiche, weil dadurch der Dynamikumfang
einer Lautsprecheranlage extrem eingeschränkt wird und leicht die Grenzen des Systems erreicht sind, auch innerhalb von IS16: Bedenken
Sie, dass es kein „Jenseits" der 0 dBFS-Marke gibt. Darüber hinaus können mit Extremeinstellungen der Klangregler Phasenverschiebungen
des Signals einhergehen, die den Gewinn eben dieser „Klangverbesserung" vollkommen zunichte machen, vor allem wenn die
Frequenzbänder nah beieinander liegen.
Eine Anhebung von Frequenzbereichen, ist – rein technisch gesprochen – eine Pegelanhebung. Gerade extreme Anhebungen im Bassbereich
bringen ein (Audio) System schnell an seine Grenzen, ohne dass Sie einen nennenswerten Lautheitsgewinn (empfundene Lautstärke)
erzielt hätten. Für Aufnahmen gilt ähnliches – hier kommt es schnell zur Vollaussteuerung des Aufnahmesystems bzw. der Aufnahmespur.
Außerdem kann es bei starken Anhebungen einzelner Frequenzbereiche im Live Betrieb zu unerwünschten Rückkopplungen kommen.
Überprüfen Sie daher immer wieder den Pegel im EQ und im Rest vom Kanal, wenn Sie die Klangregelung verwenden.
Praxistipp: Beim sogenannten „Soundcheck", also dem Einstellen der Anlage vor der eigentlichen Aufführung, aber auch beim Abhören
einzelner Kanäle in der Studiosituation, ist man geneigt, Bässe und Höhen anzuheben und die Mitten abzusenken. Das liegt darin begründet,
dass unser Ohr auf Mittenfrequenzen am stärksten reagiert (dies hat rein biologische Gründe – unser Ohr ist optimal auf die menschliche
Stimme ausgelegt, und die spielt sich nun einmal vornehmlich im Mittenbereich ab). Schnell urteilt man Informationen im Mittenbereich
als „unangenehm" oder „nasal".
Tappen Sie nicht in diese Falle. Es sind genau diese Mittenfrequenzen, die Ihre Darbietung besonders „hörbar" machen!
Viele Toningenieure benutzen einen MID EQ, um Mittenfrequenzen abzusenken, statt sie anzuheben. Ein guter Trick auf der Suche nach
der gewünschten „Stör"-Frequenz besteht darin, dass Sie zuerst den GAIN voll aufdrehen und dann die FREQUENZ Funktion benutzen,
um die Frequenz zu finden, die so richtig „schrecklich" klingt. Dann bringen Sie den GAIN in den Negativbereich und senken so die
unerwünschte Frequenz ab. Klingt simpel, aber es funktioniert – manchmal.
Der Regelumfang der Klangfilter im IS16 ist sehr großzügig bemessen, weil man das hin und wieder braucht. Aber bei Maximalstellungen
der Filter in jedem Kanalzug ist sehr schnell ein matschiger Sound die Folge (das hat wieder was mit den Phasenverschiebungen zu tun,
die weiter oben schon angesprochen wurden) – ganz zu schweigen von Übersteuerungen. Notfalls müssen Sie mit dem GAIN Regler der
Eingangssektion (→#5) den Pegel von vornherein reduzieren, damit Sie für extreme Anhebungen in der Klangregelung noch genügend
Aussteuerungsreserven haben.
38
1 (Bass)
2 (Untere Mitten)
3 (Obere Mitten)
-18 bis +18 dB
20 Hz bis 20 kHz
10 bis 0,1
4 (Höhen)
10 bis 0,1 / LPF / H Shelf
IS16

Quicklinks ausblenden:

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis