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Phonic IS16v1 Bedienungsanleitung Seite 47

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Der Pegel des Eingangssignals, ab dem der Ausgangspegel reduziert wird, ist abhängig vom Schwellenwert. Wird der Schwellenwert
verringert, wird mehr und mehr vom Eingangssignal komprimiert (dies setzt einen Nominalpegel voraus). Es muss besonders darauf
geachtet werden, dass das Signal nicht überkomprimiert wird. Zu starke Kompression zerstört die natürliche Sprungantwort und somit
die Lebendigkeit einer musikalischen Darbietung. (Auf der anderen Seite kann eine „Überkompression" ein dramatischer Effekt mit
hervorragenden Klangergebnissen sein!)
Durch die Dynamikstauchung verdichtet sich der Klang und die Musik wird insgesamt druckvoller – gerade ein Kompressor wirkt nicht nur
auf die Amplitude, sondern eben auch auf den Klang.
Thresh: -60 dB bis 0 dB.
Threshold bestimmt den Schwellenwert des Pegels, ab dem der Kompressor anfängt zu arbeiten. Steht der Wert beispielsweise auf -20
dB, bleibt das Signal unbearbeitet, wird also nicht komprimiert, solange der Eingangssignalpegel unterhalb dieses Schwellenwerts liegt.
Sobald der Pegel den Schwellenwert erreicht oder überschreitet, fängt der Kompressor an, das Signal zu komprimieren, abhängig von
den Einstellungen der anderen Parameter.
Ratio: 1:1 bis 20:1
Ratio ist definiert als das Verhältnis von Ausgangspegel zu Eingangspegel. Je höher der Wert, desto höher wird die Kompressionsrate. Steht
der Wert auf 1:1, findet keine Kompression statt. Steht er beispielsweise auf 2:1, wird jedes Signal, das den Schwellenwert (Threshold)
überschreitet, im Verhältnis 2:1 komprimiert. Das bedeutet, dass bei einem Pegelzuwachs im Eingang um 1 dB der Ausgangspegel nur um
0,5 dB ansteigt (bzw. eine Pegelreduktion von 0,5 dB stattfindet). Wird die Ratio kontinuierlich erhöht, wird der Kompressor zum Limiter
(Begrenzer, siehe unten).
Attack: 1 ms bis 8 sec
Attack bestimmt die Reaktions- oder Ansprechzeit in ms, also die Zeit, die verstreicht, bis der Kompressor das Signal komprimiert, nachdem
der Eingangspegel den Schwellenwert überschritten hat. Bei 1 ms beginnt der Kompressor seine Arbeit sofort, bei 1 sec vergeht eben
1 Sekunde, bis er die Pegelspitzen bearbeitet. Es ist bei vielen Musiksignalen wichtig, die ersten Transienten durchzulassen und dann
erst das Signal zu komprimieren. Also lieber die Attack Zeit etwas höher einstellen - tut man dies nicht, klingt es flach und ausdruckslos.
Release: 1 ms bis 8 sec
Release bestimmt die Zeit, wie lange der Kompressor das Signal noch komprimiert, nachdem der Eingangspegel unterhalb des
Schwellenwerts gefallen ist. Eine zu kurze Release Zeit kann dazu führen, dass der Kompressor «pumpt», das Signal also zu schnell
wieder frei gegeben wird (manchmal ist jedoch genau dieses Pumpen erwünscht). Durch lange Release Zeiten wird das Ausklingen eines
Instruments deutlicher hörbar gemacht, ein sehr erwünschter Effekt beim E-Bass und der E-Gitarre. Zu lange Release Zeiten bewirken
jedoch, dass der Ton permanent unterdrückt wird, weil er sich selbst in den Spielpausen nicht von der Kompression „erholen" kann. Ein
neu angespielter Ton kommt dann nicht voll zur Geltung, da der Kompressor den Pegel nach wie vor unterdrückt.
Output Gain: 0 dB bis +18 dB
Mit dem Output Gain (dem Aufholverstärker) holt man sich die Lautstärke zurück, die im Zuge der Kompression verringert wurde. Ein
Kompressor bedämpft ja die Pegelspitzen abhängig vom eingestellten Ratio Wert. Nehmen wir an, die Ratio steht auf 6:1, und die
lauteste Pegelspitze vor der Kompression liegt 6 dB über dem eingestellten Schwellenwert. Schaltet man den Kompressor ein, liegt die
lauteste Pegelspitze nur noch 1 dB über dem Schwellenwert (das hängt natürlich noch von der Attack Zeit ab). Demnach ist das Signal im
Gesamtpegel um 5 dB reduziert, und genau diese 5 dB kann man sich mit dem Output Gain Regler wieder zurückholen. Der Nebeneffekt
ist nun, dass auch vorher leisere Passagen um 5 dB lauter werden! Damit wird der Pegel des Instruments oder der Stimme insgesamt auf
ein höheres Niveau gehoben und setzt sich in der Mischung wesentlich besser durch, der Klang „verdichtet" sich.
LIMITER
Ein Limiter ist im Grunde nichts anderes als ein Kompressor, der auf eine hohe Kompressionsratio von mindestens 10:1, besser noch
20:1 eingestellt ist. Daher werden Sie hier den Ratio Regler vergeblich suchen. Ein Limiter verhindert ab einem gewissen Punkt, dass
das Signal überhaupt noch lauter werden kann, er begrenzt den Signalpegel auf der Höhe des Schwellenwertes. Ist also die Ratio auf
unendlich (20:1) eingestellt, wird der Ausgangspegel auf den eingestellten Threshold Wert begrenzt.
Der Limiter ist gerade im digitalen Bereich absolut erforderlich, da hier unter keinen Umständen die mögliche Obergrenze von 0 dBFS
überschritten werden darf. Deshalb liegt der Limiter im Signalweg des Dynamikprozessors auch an letzter Stelle. Gerade, wenn Sie mit dem
Output Gain Regler des Kompressors das Signal ordentlich „aufgemotzt" haben, ist ein Limiter als „Pegelhüter" absolute Pflicht. Sie können
sich darüber freuen, dass IS16 einen Kompressor und einen Limiter pro Kanal anbietet. Sie müssen also den wertvollen Dynamikprozessor,
den Sie ja für eine musikalisch unterstützende Kompression einsetzen wollen, nicht für einen pegelüberwachenden Limiter opfern, wie das
leider bei so vielen anderen Digitalmixern auf dem Markt üblich ist.
Thresh: -60 dB bis 0 dB.
Threshold bestimmt den Schwellenwert des Pegels, ab dem der Limiter anfängt zu arbeiten. Da beim Limiter wegen der extrem hohen
Kompressionsratio der Ausgangspegel identisch ist mit dem Threshold, definieren Sie mit dem Threshold Regler automatisch die Obergrenze
(im Englischen „Ceiling") des Ausgangspegels, vorausgesetzt, die Attack Zeit ist sehr niedrig eingestellt.
Attack: 1 ms bis 8 sec
Attack bestimmt die Reaktions- oder Ansprechzeit in ms, also die Zeit, die verstreicht, bis der Limiter das Signal komprimiert, nachdem der
Eingangspegel den Schwellenwert überschritten hat. Für eine sichere Pegelüberwachung muss die Attack Zeit sehr kurz eingestellt werden.
Release: 1 ms bis 8 sec
Release bestimmt die Zeit, wie lange der Limiter das Signal noch unterdrückt, nachdem der Eingangspegel unterhalb des Schwellenwerts
gefallen ist. Eine zu kurze Release Zeit kann dazu führen, dass das Signal verzerrt.
IS16
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