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Scale/Temp; Berechnung Der Verzögerungszeit Bei Laufzeitunterschieden; Effect; Effektgeräte: Seriell Oder Parallel - Phonic IS16v1 Bedienungsanleitung

Inhaltsverzeichnis

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SCALE/TEMP

Im vierten Untermenü kann die Anzeige für das Delay zwischen einer Zeitangabe (in Millisekunden) und zwei Entfernungsangaben (Meter
oder Fuß) umgeschaltet werden.
Da sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Schalls abhängig von der (Raum)Temperatur ändert, gibt es einen Regler, mit dem die gerade
vorherrschende Temperatur eingestellt werden kann.
Berechnung der Verzögerungszeit bei Laufzeitunterschieden
Wird eine Schallquelle mit mehreren Mikrofonen aus unterschiedlichen Entfernungen aufgenommen, wie es z. B. bei einem Drumset mit
Overheads der Fall ist oder bei Orchesteraufnahmen, wo neben der Hauptmikrofonie Stützmikrofone zum Einsatz kommen, kommt es zu
Laufzeitunterschieden, die sich in einem verwaschenen Klang und Phasenauslöschungen bemerkbar machen.
Diese Laufzeitunterschiede kann man mit Hilfe der DELAY Funktion im IS16 wieder kompensieren, indem man die Stützmikrofone
entsprechend der Entfernung zu den Hauptmikrofonen verzögert. Die Formel ist dabei denkbar einfach: Entfernung in Metern x 3 ergibt
die Zeit in ms, um welche die Stützmikrofone verzögert werden.
Dasselbe gilt für die verschiedenen Ausgänge. Werden zusätzlich zu den Hauptlautsprechern (der PA links und rechts neben der Bühne)
mit Hilfe der MULTI Ausgänge weitere Beschallungszonen gebildet, die der PA vorgelagert sind, müssen diese natürlich entsprechend
ihrer Entfernung zur Haupt-PA verzögert werden, damit der Schall aus allen Lautsprecheranlagen zur selben Zeit beim Zuhörer ankommt.
Es ist sogar in vielen Fällen angesagt, schon die Haupt PA links und rechts von der Bühne leicht zu verzögern. Das macht vor allem in
weniger großen Hallen Sinn, wenn neben dem Schall aus der PA auch ein beträchtlicher Anteil von den Bühnenanlagen zu hören ist. Nehmen
wir an, die Backline (Gitarren- und Bassanlagen) steht in einer Tiefe von etwa 4 m hinter der Haupt PA, dann muss die Stereosumme
MAIN um ca. 12 ms verzögert werden! Auf diese Weise bekommt man ein wesentlich klareres Klangbild gerade im Bassbereich – das
kann Wunder wirken!
6.

EFFECT

Die beiden Effektprozessoren EFFECT 1 und EFFECT 2 bieten diverse Delay und Modulationseffekte. EFFECT 1 ist darüber hinaus mit
einem aufwendigen Hallprozessor ausgestattet, mit dem verschiedene Räume, Hallen und Hallplatten simuliert werden können. EFFECT
1 verfügt außerdem über einen 31-Band Grafik EQ, EFFECT 2 über einen 15-Band Grafik EQ.
Die Funktionen und Parameter der beiden Effektprozessoren sind
,im Grunde identisch, mit Ausnahme derer für die Hallprogramme, die es nur bei EFFECT 1 gibt. Daher verzichten wir darauf, alles zweimal
zu erklären...
Die beiden Effektprozessoren stellen Untermenüs dar, Sie gelangen von einem zum anderen (oder direkt dahin), indem Sie entweder im
TOUCH SCREEN (→#19) auf die Reiter in der Fußleiste tippen oder die zugehörigen FUNKTIONSTASTER (→#20) anwählen.
IS16 bietet eine Reihe von programmierten Effektsounds an, die Ihnen die Arbeit erleichtern sollen. Natürlich können Sie Ihre eigenen
Effekteinstellungen im Speicher des IS16 ablegen und ihnen Namen geben, die sie dann jederzeit aufrufen können. Der Zugang zum
Preset Speicher findet sich in der Kopfzeile des Touch Screens. Lesen Sie dazu das Kapitel →SPEICHERN, LADEN UND LÖSCHEN
VON PRESETS & SZENEN zu Beginn von Teil 3 dieser Anleitung.
Die Effektprozessoren können von einzelnen Eingangskanälen direkt angesteuert werden. Wenn Sie einen Effektprozessor für mehrere
Kanäle nutzen wollen, müssen Sie über die AUX Sammelschienen gehen – lesen Sie dazu bitte den Abschnitt „Effektgeräte: seriell oder
parallel?".
Neben den beiden Effektprozessoren gibt ein weiteres Untermenü NETWORK, das Eigenschaften bezüglich der Einbindung von IS16 in
ein browsergestütztes Netzwerk darstellt.
Effektgeräte: Seriell oder parallel?
„Seriell" bedeutet, dass der gesamte Signalfluss in einem Kanal oder Bus unterbrochen wird, das Signal von einem (externen) Prozessor
oder Gerät bearbeitet und dann an gleicher Stelle dem Kanal bzw. Bus wieder zurückgeführt wird, wie dies bei einem INSERT der Fall ist.
Dynamikprozessoren und Equalizer gehören zu den (externen) Signalprozessoren, die in der Regel seriell eingebunden werden (in der
letzten Zeit entdecken allerdings immer mehr Toningenieure den Reiz einer parallelen Kompression, z. B. für Drums).
„Parallel" bedeutet, dass lediglich ein Anteil des „trockenen" Original-Signals über einen „AUX SEND" zu einem Effektgerät bzw. Prozessor
geschickt wird (während intern das Originalsignal weiter dem Signalverlauf folgt), dort bearbeitet und zurück auf eine Sammelschiene des
Mixers geleitet wird, wo es dann mit dem „trockenen" Kanalsignal gemischt wird. Bei Effekten wie Hall, Echo, Chorus, usw. wird diese
Art des Routings vorgenommen. Das setzt jedoch voraus, dass im (externen) Effektprozessor das Mischungsverhältnis von Direkt- und
Effektsignal auf „100 % Effekt" eingestellt ist (oft auch mit „wet" bezeichnet, im Gegensatz zum unbearbeiteten Originalsignal, das mit
„dry" bezeichnet wird).
Die Ausgänge des Effektprozessors werden in der Regel an einen Stereoeingang des Mischpults angeschlossen (oder, wie im Falle von
IS16, das Effektprozessoren schon eingebaut hat, einfach auf die Summenschiene bzw. die Gruppen geroutet). Die Signalstärke des
Effekts, z. B. eines Halls, kann nun mit dem entsprechenden Lautstärkeregler (dem für die Ausgangslautstärke bzw. des Returns) eingestellt
werden, d.h. es wird Hall hinzugemischt. Das erklärt auch, warum das Mischungsverhältnis im Effektgerät unbedingt auf „100 % wet"
stehen muss – die Mischung von Original- und Effektsignal geschieht nämlich erst in der Sammelschiene und nicht im Effektprozessor.
Der Vorteil des Parallelbetriebs besteht darin, dass beliebig viele Instrumente mit dem Effekt versorgt werden können, d.h. beliebig viele
Eingangskanäle senden ein anteiliges AUX SEND Signal an das (externe) Effektgerät (im Gegensatz zum seriellen Betrieb).
Fazit: Effektgeräte werden in der Regel parallel eingebunden (wie immer in der Tontechnik gibt es allerdings auch Ausnahmen...).
30
IS16

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