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Phonic IS16v1 Bedienungsanleitung Seite 46

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Release: 1 ms bis 8 sec
Release bestimmt die Zeit, die das Gate zum Schließen braucht, nachdem der Eingangspegel unterhalb des Schwellenwerts gefallen ist.
Eine zu kurze Release Zeit kann dazu führen, dass das Gate «flattert», also ständig auf und zumacht, wenn der Eingangspegel um den
Schwellenwert liegt. Erhöhen Sie dann die Release Zeit ein wenig.
Hold: 1 ms bis 8 sec
Hold bestimmt die Zeitspanne, während der das Gate geöffnet bleibt, selbst wenn die Eingangslautstärke den Schwellenwert schon
wieder unterschritten hat. Hiermit können herrlich „trashige" Sounds erzeugt werden, die zwar unnatürlich, aber äußerst modern klingen
– ausprobieren!
Praxistipp: Die „richtige" Einstellung eines Gates ist immer das Zusammenspiel aller Parameter. Wollen Sie z. B. eine Snare gaten, dürfen
Sie den Threshold Wert nicht zu hoch einstellen, sonst klingt sie irgendwann künstlich abgeschnitten. Während Sie also den Threshold etwas
reduzieren, können Sie durch Verringerung der Release Zeit dafür sorgen, dass Nebengeräusche dennoch möglichst weit ausgeblendet
werden (und umgekehrt). Oft klingt es auch wesentlich homogener und musikalischer, wenn Sie den Range Regler nur auf einen relativ
geringen Wert einstellen, also zwischen -6 und -15 dB, anstatt das Gate mit einer Range von –90 dB zu einem Mute Schalter zu degradieren.
Noch natürlicher als ein Gate klingt allerdings ein Expander – siehe nächsten Abschnitt!
EXPANDER
Ein Expander macht leise Signale, die unterhalb eines einstellbaren Schwellenwertes liegen, noch leiser. Dadurch wird in der Konsequenz
der Dynamikumfang eines Signals vergrößert. Somit ist ein Expander das genaue Gegenteil vom KOMPRESSOR (siehe unten).
Ein Expander macht sich z. B. sehr gut bei Gesangskanälen. Atemgeräusche werden damit etwas in den Hintergrund gedrückt, aber auch
Übersprechen von anderen Instrumenten kann damit unterdrückt werden, ähnlich einem GATE. Im Unterschied zum Gate unterdrückt der
Expander ein Signal in einem bestimmten Verhältnis (Ratio), während das Gate ein Signal immer um einen festen Betrag, ausgedrückt
in dB, reduziert. Geschickt eingestellt, unter Umständen zusammen mit einem moderat eingestellten Gate, kann man mit dem Expander
übrigens herrliche Drumsounds kreieren!
Thresh: -70 dB bis 0 dB.
Threshold bestimmt den Schwellenwert, oberhalb dessen der Expander das Signal unbearbeitet durchlässt und unterhalb dessen er es in
einem bestimmten, vom Anwender einstellbaren Verhältnis im Pegel reduziert (in Abhängigkeit von den anderen Parametern).
Ratio: 1:1 bis 20:1
Ratio ist definiert als das Verhältnis von Ausgangspegel zu Eingangspegel. Je höher der Wert, desto stärker reduziert der Expander das
Signal. Steht der Wert auf 1:1, ist das Ausgangssignal identisch mit dem Eingangssignal. Steht er auf 2:1, wird jedes Signal, das den
Schwellenwert (Threshold) unterschreitet, mit einer Rate 2:1 reduziert. Das bedeutet, dass bei einer Pegelabnahme im Eingang um 1 dB
der Ausgangspegel schon um 2 dB abnimmt.
Attack: 1 ms bis 8 sec
Attack bestimmt die Ansprechzeit, also die Zeit, die der Expander das Signal noch in der definierten Reduktion „festhält", nachdem der
Eingangspegel den Schwellenwert überschritten hat. Bei 1 ms lässt der Expander das Signal quasi ohne Verzögerung voll durch, bei 200
ms dauert es eben 200 ms, bis das Signal seine volle Lautstärke erreicht, der Pegel steigt wesentlich langsamer an.
Release: 1 ms bis 8 sec
Release bestimmt die Zeit, die der Expander braucht, bis er die volle Pegelreduktion, definiert durch die Ratio, erreicht hat. Salopp
ausgedrückt lässt sich der Expander bei längerer Release Zeit mehr Zeit mit der Pegelreduktion, es dauert länger, bis der Pegel um die
definierte Ratio abgefallen ist.
Praxistipp: Setzen Sie den Expander z. B. für eine Snare ein, um Übersprechen von HiHat und Kick zu unterdrücken, sollten Sie im
Zusammenspiel von Release, Ratio und Threshold eine Einstellung finden, die sich nach der Geschwindigkeit des Musiktitels richtet. Dies
ist ein gutes Beispiel dafür, dass Dynamikprozessoren in der Lage sind, in das musikalische Arrangement einzugreifen.
KOMPRESSOR
Ein Kompressor begrenzt die natürliche Dynamik einer musikalischen Darbietung. Audio Signale haben sehr hohe Spitzenpegel im Vergleich
zum Durchschnittspegel. Dies ist der sogenannte Dynamikumfang, also die Differenz zwischen dem lautesten und dem leisesten Signal.
Diese Spitzen können Verzerrungen bei Aufnahmen oder bei der Wiedergabe erzeugen. Ein Kompressor ist ein Verstärker, bei dem die
Verstärkung abhängig ist von dem Signal, das ihn durchläuft. Man kann den Maximalpegel bestimmen, der durch den Kompressor laufen
soll, wobei eine automatische Reduzierung des Pegels oberhalb eines bestimmten Schwellenwertes ausgelöst wird.
Kompression bezieht sich grundlegend auf die Möglichkeit, den Ausgangspegel eines Audiosignals in einem bestimmten Verhältnis zum
Eingangspegel zu reduzieren. Es ist sinnvoll, den Dynamikumfang eines Instruments oder einer Stimme zu begrenzen, weil dadurch
Aufnahmen ohne Verzerrungen möglich werden. Beim Abmischvorgang kann die Zahl der Lautstärkeanpassungen verringert werden.
Nehmen Sie z. B. einen Sänger, der sich während der Darbietung vor dem Mikrofon hin und her bewegt, wodurch ständig der Ausgangspegel
auf unnatürliche Weise schwankt. Ein Kompressor hilft, diese Pegelschwankungen auszugleichen, so dass nicht all zu laute Signale den
Gesamteindruck stören.
Wie stark der Kompressor den Pegel reduziert, hängt von der Kompressionsrate und dem Schwellenwert ab. Eine Rate von 2:1 oder
weniger bezeichnet man als sanfte Kompression, Raten von 10:1 oder mehr bezeichnet man als harte Begrenzung (Limiter).
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IS16

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