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Fehlerorter; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 7SA522 Handbuch

Distanzschutz
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2.17

Fehlerorter

Die Messung der Fehlerentfernung bei einem Kurzschluss ist eine wichtige Ergänzung der Funktionen des
Schutzes. Die Verfügbarkeit der Leitung für die Energieübertragung im Netz kann durch schnelleres Ermitteln
der Fehlerstelle und damit schnellere Störungsbeseitigung erhöht werden.
2.17.1

Funktionsbeschreibung

Startbedingungen
Die Fehlerortung im Distanzschutz 7SA522 ist eine von der Distanzmessung unabhängige Funktion. Sie
verfügt über eigene Messgrößenspeicher und eigene Filteralgorithmen. Vom Kurzschlussschutz wird lediglich
ein Startkommando benötigt, um die gültige Messschleife und das günstigste Zeitintervall für die Messgrößen-
speicherung festzulegen.
Die Fehlerortung kann durch das Auslösekommando des Kurzschlussschutzes gestartet werden oder auch bei
jeder Anregung. Im letzteren Fall ist auch dann eine Fehlerortberechnung möglich, wenn ein anderes Schutz-
gerät die Abschaltung eines Kurzschlusses bewirkt. Bei einem Fehler außerhalb der zu schützenden Leitung
kann die Fehlerortangabe jedoch nicht immer zutreffen, weil die Messgrößen z.B. durch Zwischeneinspeisung
verfälscht sein können.
Fehlerortbestimmung
Die in einem Umlaufpuffer abgelegten Wertepaare von Kurzschlussströmen und Kurzschlussspannungen (im
Raster von 1/20 Periode) werden kurz nach dem Auslösekommando eingefroren, wo selbst bei sehr schnellen
Leistungsschaltern noch keine Messwertverfälschung durch den Abschaltvorgang aufgetreten ist. Filterung der
Messgrößen und Anzahl der Impedanzberechnungen passen sich automatisch an die Zahl der eingeschwun-
genen Messwertpaare in dem ermittelten Datenfenster an. Konnte kein hinreichendes Datenfenster mit einge-
schwungenen Werten ermittelt werden, wird die Meldung „FO ungültig" ausgegeben.
Die Auswertung der Messgrößen geschieht nach Abschalten des Kurzschlusses aus den Kurzschlussschlei-
fen. Als Kurzschlussschleifen gelten diejenigen, die zur Auslösung geführt haben. Bei Auslösung durch den
Erdkurzschlussschutz werden die drei Leiter-Erde-Schleifen bewertet.
Ausgabe des Fehlerortes
Als Ergebnisse der Fehlerortung werden ausgegeben:
• die Kurzschlussschleife, aus der die Fehlerreaktanz ermittelt wurde,
• die Fehlerreaktanz X in Ω primär und Ω sekundär,
• der Fehlerwiderstand R in Ω primär und Ω sekundär,
• die der Reaktanz proportionalen Fehlerentfernung d in Kilometer Leitung oder Meilen, umgerechnet auf
Basis des parametrierten Reaktanzbelages der Leitung,
• die Fehlerentfernung d in % der Leitungslänge, berechnet auf Basis des parametrierten Reaktanzbelages
und der parametrierten Leitungslänge.
Der Fehlerort in Prozent kann auch parallel im BCD-Code (Binary Coded Decimal) ausgegeben werden. Vor-
aussetzung ist, dass dies bei der Projektierung der Schutzfunktionen unter Adresse 138 (Abschnitt 2.1.1.2) be-
rücksichtigt wurde und dass eine entsprechende Anzahl von Binärausgaben hierfür rangiert sind.
Benötigt werden 10 Ausgangsrelais, die wie folgt aufgeteilt sind:
• 4 Ausgänge für die Einer (1·2
• 4 Ausgänge für die Zehner (10·2
SIPROTEC, 7SA522, Handbuch
C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011
0
1
2
3
+ 1·2
+ 1·2
+ 1·2
),
0
1
2
+ 10·2
+ 10·2
+ 10·2
3
),
Funktionen
2.17 Fehlerorter
311

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