Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Signalübertragungsverfahren Mit Distanzschutz; Allgemeines - Siemens SIPROTEC 7SA522 Handbuch

Distanzschutz
Inhaltsverzeichnis

Werbung

2.6
Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz
2.6.1

Allgemeines

Zweck der Signalübertragung
Kurzschlüsse, die auf der zu schützenden Strecke außerhalb der ersten Distanzzone auftreten, können vom
Distanzschutz nur nach einer Reservezeit selektiv abgeschaltet werden. Auf Leitungsstrecken, die kürzer sind
als die kleinstmögliche sinnvolle Entfernungseinstellung, können Kurzschlüsse ebenfalls nicht in Schnellzeit
selektiv abgeschaltet werden.
Um trotzdem bei allen Fehlern auf 100 % der Leitungsstrecke eine unverzögerte und selektive Abschaltung
durch den Distanzschutz zu erreichen, kann der Distanzschutz durch Signalübertragungsverfahren Informati-
onen mit der Gegenstation austauschen und sie weiterverwenden. Dies kann über die konventionellen Wege
mittels Empfangs- und Sendekontakte realisiert werden. Alternativ ist eine Signalübertragung mittels digitaler
Kommunikationsverbindung möglich (Bestellvariante).
Übertragungsverfahren
Unterschieden werden Mitnahmeverfahren (untergreifend) und Vergleichsverfahren (übergreifend).
Bei den Mitnahmeverfahren wird der Schutz mit normaler Staffelkennlinie eingestellt. Kommt es zu einem Aus-
lösekommando in erster Zone, wird dies dem anderen Leitungsende über einen Übertragungsweg mitgeteilt.
Dort führt das empfangene Signal zur Auslösung, entweder durch Aktivierung der Übergreifzone Z1B oder
durch direktes Auslösekommando.
7SA522 erlaubt:
• Mitnahme über erweiterten Messbereich mittels Übergreifzone Z1B (gerichtet),
• direkte Mitnahme ohne jegliche Anregung.
Bei den Vergleichsverfahren ist im Schutz von vornherein eine schnelle übergreifende Zone wirksam. Diese
kann aber nur auslösen, wenn ein Fehler auch am anderen Leitungsende in einer übergreifenden Zone erkannt
wird. Es kann ein Freigabesignal oder ein Blockiersignal übertragen werden. Unterschieden werden
Freigabeverfahren:
• Signalvergleich (mit Übergreifzone Z1B),
• Unblockverfahren mit Übergreifzone Z1B.
Blockierverfahren:
• Blockieren der Übergreifzone Z1B.
Da die Zonen des Distanzschutzes unabhängig arbeiten, ist auch bei den Vergleichsverfahren eine schnelle
Auslösung in Z1 ohne Freigabesignal bzw. bei anliegendem Blockiersignal möglich. Ist schnelle Abschaltung
mit Z1 unerwünscht (z.B. bei sehr kurzen Leitungen), so muss Z1 mit T1 verzögert werden.
Übertragungskanäle
Für die Signalübertragung wird je Richtung mindestens ein Übertragungskanal benötigt. Dafür kommen bei
den konventionellen Übertragungsmedien z.B. Lichtwellenleiterverbindungen, tonfrequenzmodulierte Hochfre-
quenzkanäle über Nachrichtenkabel, TFH oder Richtfunk zum Einsatz.
Sofern das Gerät über eine optionale Wirkschnittstelle verfügt, kann die Signalverarbeitung über digitale Kom-
munikationsverbindungen betrieben werden. Z.B.: Lichtwellenleiter, Kommunikationsnetze oder dedizierte
Kabel.
SIPROTEC, 7SA522, Handbuch
C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011
2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz
Funktionen
135

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis