Axio Lab.A1
(4) Schlussfolgerungen
Die im obigen Beispiel zunächst in Hellstellung
auftretende
Farbe
entspricht
gemäß
(Bild 4-8) einem Gangunterschied von 150 nm.
Die nicht doppelbrechende "Umgebung" der
Kunstfaser zeigt bei Einschub des Kompensators λ
ein kräftiges Rot, welches dem Gangunterschied
des
Kompensators
(Interferenzfarbe 1. Ordnung für den Gangunter-
chied 550 nm, entspricht 1 λ).
Befindet sich die Schwingungsrichtung (n
des
zu
untersuchenden
Präparates parallel zur Richtung der größten
) des Kompensators λ, d. h. in NO-
Schwingung (n
γ
SW-Richtung,
so
Gangunterschied des Präparates (z. B. Grau-Weiß:
150 nm) und der Gangunterschied des Kompen-
sators λ (Rot: 550 nm). Dies führt zu einer
Farbänderung des Präparates von Grau-Weiß zu
Grün-Blau
(resultierender
700 nm).
Befindet sich die Schwingungsrichtung des zu untersuchenden Präparates senkrecht zur Richtung der
größten Schwingung des Kompensators λ, d. h. in NW-SO-Richtung, so wird vom Gangunterschied des
Kompensators λ (Rot: 550 nm) der Gangunterschied des Präparates (z. B. Grau-Weiß: 150 nm) subtra-
hiert. Hierbei kommt es zu einer sichtbaren Änderung der Interferenzfarbe des Präparates von Grau-Weiß
zu Orange (resultierender Gangunterschied = 400 nm).
Farbtafeln nach Michel-Lévy sind unter der Bestell-Nr. 42-312 erhältlich.
4.1.4.4
Gangunterschiede messen
Zur genauen Messung der Gangunterschiede werden Messkompensatoren benötigt. Diese führen, d. h.
kompensieren den durch das Objekt erzeugten Gangunterschied auf Null (Schwarz erster Ordnung)
zurück.
Während bei den zuvor beschriebenen Methoden die Additionsstellung oder dazu auch die
Subtraktionsstellung von Interesse war, ist bei der Messung ausschließlich die Subtraktionsstellung
interessant.
Gangunterschiede im Präparat können sehr kleine Werte (1/50 λ oder 10 nm) und sehr große (über 10 λ
oder ca. 5500 nm und mehr) annehmen und bestimmen dadurch den für die Messung geeigneten
Kompensator.
Der geeignete Kompensator wird wie folgt ermittelt:
• Einstellen des Mikroskops wie im Durchlicht-Hellfeld (siehe Abschnitt 4.1.1), dabei besonders auf den
richtig eingestellten Augenabstand am binokularen Tubus achten (siehe Abschnitt 3.5.5).
• Zu untersuchendes Objekt exakt über Fadenkreuzmitte positionieren.
M60-2-0058 d 04/2010
Beleuchtungs- und Kontrastverfahren im Durchlicht
Grau-Weiß
(Bild
der
Michel-Lévy-Farbtafel
von
550
nm
entspricht
oder n
γ
doppelbrechenden
addieren
sich
Gangunterschied
BEDIENUNG
4-7/1)
)
γ'
der
Bild 4-8
=
430037-7044-000
Schematische Darstellung der Farb-
tafeln nach Michel-Lévy
Carl Zeiss
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