Systemintegration
4.
Gegen-EMK durch PM-Motorbetrieb. Bei Freilauf
mit hoher Drehzahl kann die Gegen-EMK des PM-
Motors möglicherweise die maximale
Spannungstoleranz des Frequenzumrichters
überschreiten und Schäden verursachen. Der
Frequenzumrichter ist ausgelegt, das Auftreten
von Gegen-EMK zu verhindern: Der Wert von
4-19 Max. Ausgangsfrequenz wird automatisch
basierend auf einer internen Berechnung anhand
des Werts von 1-40 Gegen-EMK bei 1000 UPM,
1-25 Motornenndrehzahl und 1-39 Motorpolzahl
berechnet..
Wenn Überdrehzahl des Motors möglich ist (z. B.
durch den Windmühlen-Effekt, bei dem der Motor
durch die Last gedreht wird), wird ein Bremswi-
derstand empfohlen.
HINWEIS
Der Frequenzumrichter muss über einen Bremschopper
verfügen.
Der Regler versucht, die Rampe, wenn möglich, zu
korrigieren (2-17 Überspannungssteuerung).
Der Wechselrichter wird nach Erreichen eines bestimmten
Spannungspegels abgeschaltet, um die Transistoren und
die Zwischenkreiskondensatoren zu schützen.
Siehe 2-10 Bremsfunktion und 2-17 Überspannungssteuerung
bezüglich der Möglichkeiten zur Regelung des
Zwischenkreis-Spannungsniveaus.
HINWEIS
Überspannungssteuerung kann bei Betrieb eines PM-
Motors nicht aktiviert werden, d. h., wenn 1-10 Motorart
auf [1] PM, Vollpol eingestellt ist.
Netzausfall
Während eines Netzausfalls arbeitet der Frequenzumrichter
weiter, bis die Spannung des Zwischenkreises unter das
minimale Niveau abfällt – typischerweise 15% unter der
niedrigsten Versorgungsnennspannung des Frequenzum-
richters. Die Höhe der Netzspannung vor dem Ausfall und
die aktuelle Motorbelastung bestimmen, wie lange der
Wechselrichter im Freilauf ausläuft.
plus
Statische Überlast im VVC
-Modus
Wird der Frequenzumrichter überlastet, reduziert der
Frequenzumrichter automatisch die Ausgangsfrequenz, um
so die Belastung zu reduzieren. Mit Überlast ist das
Erreichen der Momentengrenze aus 4-16 Momentengrenze
motorisch/4-17 Momentengrenze generatorisch definiert.
Bei extremer Überlastung kann jedoch ein Strom auftreten,
der den Frequenzumrichter nach kurzer Zeit (5-10 s) zum
Abschalten zwingt.
Sie können den Betrieb innerhalb der Momentengrenze in
14-25 Drehmom.grenze Verzögerungszeit zeitlich begrenzen
(0-60 s).
®
VLT
Decentral Drive FCD 302 Projektierungshandbuch
®
MG04H103 - VLT
ist eine eingetragene Marke von Danfoss
3.3.4.1 Thermischer Motorschutz
Zum Schutz der Anwendung vor schwerer Beschädigung
bietet der Frequenzumrichter verschiedene spezielle
Funktionen.
Drehmomentgrenze
Die Drehmomentgrenze schützt den Motor unabhängig
von der Drehzahl vor Überhitzung. Wählen Sie die Einstel-
lungen der Momentengrenze in 4-16 Momentengrenze
motorisch oder 4-17 Momentengrenze generatorisch. In
14-25 Drehmom.grenze Verzögerungszeit stellen Sie ein, wie
lange die Grenze vor Abschaltung überschritten werden
darf.
Stromgrenze
Stellen Sie die Stromgrenze in 4-18 Stromgrenze ein. In
14-24 Stromgrenze Verzögerungszeit stellen Sie ein, wie
lange die Grenze vor Abschaltung überschritten werden
darf.
Min. Drehzahl/Frequenz:
(4-11 Min. Drehzahl [UPM] oder 4-12 Min. Frequenz [Hz])
begrenzt den Betriebsdrehzahlbereich, beispielsweise
zwischen 30 und 50/60 Hz. Max. Drehzahl/Frequenz:
(4-13 Max. Drehzahl [UPM] oder 4-19 Max. Ausgangs-
frequenz) begrenzt die max. Ausgangsdrehzahl, die der
Frequenzumrichter liefern kann.
ETR (Elektronisches Thermorelais)
Die ETR-Funktion des Frequenzumrichters misst den
aktuellen Strom, die aktuelle Drehzahl und Zeit zur
Berechnung der Motortemperatur und zum Schutz des
Motors vor Überhitzung (Warnung oder Abschaltung). Ein
externer Thermistoreingang ist ebenfalls verfügbar. Bei ETR
handelt es sich um eine elektronische Funktion, die
anhand interner Messungen ein Bimetallrelais simuliert. Die
Kennlinie ist in Abbildung 3.11 dargestellt:
t [s]
2.000
1.000
600
500
400
300
200
100
60
50
40
30
20
10
1,0
1,2
1,4
1,6
Abbildung 3.11 ETR-Funktionen
Abbildung 3.11: Die X-Achse zeigt das Verhältnis zwischen
Motorstrom (I
) und Motornennstrom (I
motor
Achse zeigt die Zeit in s, bevor das ETR aktiviert wird und
den Frequenzumrichter abschaltet. Die Kurven zeigen das
fOUT = 1 x f M,N
fOUT = 2 x f M,N
fOUT = 0,2 x f M,N
IM
1,8
2,0
IMN
). Die Y-
motor, nom
37
3
3