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Weiche Netze Im Generatorischen Betrieb - ABB DCS 400-Serie Handbuch

Dcs thyristorstromrichter für gleichstrom-antriebssysteme 20 bis 1000 a 9 bis 522 kw
Inhaltsverzeichnis

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n
Weiche Netze im generatorischen Be-
trieb
"Weiche Netze" im generatorischen Betrieb sind ein
bekanntes Problem in der DC-Technik. Wenn die
EMK des Motors größer wird als (Netzspannung *
1,35 * 0,866) dann können Schäden an Sicherungen
und Thyristoren auftreten.
Nachfolgende Hinweise sollen den Antrieb so weit als
möglich vor solchen Schäden bewahren:
• Sicherungen im Ankerkreis
Halbleitersicherungen im Ankerkreis müssen für
Gleichspannungen ausgelegt sein, um im Fehler-
fall eine ausreichende Funkenlöschstrecke zu
gewährleisten. Ein Kompromiss sind zwei in Rei-
he geschaltete Sicherungen, wie sie in der Ein-
speisung verwendet werden.
• Gleichstromschnellschalter
Halbleitersicherungen stellen nur in „harten" Net-
zen einen optimalen Schutz der Halbleiter dar, in
„weichen" Netzen, so auch im Motorkreis, ist der
Schutz fraglich. In „weichen" Netzen ist während
generatorischen Betriebs mit erhöhter Gefahr von
Wechselrichterkippen zu rechnen. Im Motorkreis
stellt der Gleichstromschnellschalter den opti-
malen Schutz dar.
• Parameter-Einstellung für Netzunterspan-
nungs-Erkennung
Bei „weichen Netzen" kann eine Parameter-Ein-
stellung in NetzUntSpgAuslö (1.10) im Bereich
Halbleiter-
sicherungen
98TÃ#!
Gleichstrom-
schnellschalter
M
• Parameter-Einstellung für Ankerspannung
• Motor mit geringerer Ankerspannung
Stromrichter-
schutz
als optimaler
Schutz von
Motor und
Thyristor
Sicherheits-relevante Parameter:
Ankerspannung (1.02)
NetzUntSpgAuslö (1.10)
NetzAusfallZeit (1.11)
3ADW000095R0703_DCS400_Manual_d_g
von 0...5% den Antrieb empfindlich machen ge-
gen Netzunterspannung, so dass so früh als mög-
lich abgeschaltet wird. Damit können Sicherungs-
fall und Schäden an Thyristoren weitestgehend
verhindert werden. Dies kann aber zu häufigem
Abschalten wegen Fehler F09-NetzUnterspan-
nung führen. In diesem Fall empfiehlt es sich, den
automatischen Wiederanlauf zu parametrieren.
Dazu Parameter NetzAusfallZeit (1.11) größer 0
s zu setzen.
Um den Sicherheitsabstand zwischen Netzspan-
nung und Motorspannung zu erhöhen, kann der
Parameter Ankerspannung (1.02) verringert wer-
den. Im Bereich zwischen verringerter Ankerspan-
nung und der Nenn-Ankerspannung arbeitet DCS
400 dann mit automatischer Feldschwächung, um
die Nenn-Drehzahl des Motors zu erreichen. Da-
bei geht im Feldschwächbereich allerdings ent-
sprechendes Moment verloren. Wenn die An-
wendung es zulässt, kann dieser Vorschlag aber
auch eine Lösung sein.
Wenn das Problem „weiches Netz" bereits wäh-
rend der Projektierung bekannt ist, kann als vor-
beugende Maßnahme ein Motor mit geringerer
Anker-Nennspannung dimensioniert werden. Da-
durch erhöht sich der Sicherheitsabstand zwi-
schen Netzspannung und Motorspannung. Ein
Momentenverlust kann hierbei rechtzeitig kom-
pensiert werden.
Halbleiter-
sicherungen
98TÃ#!
Halbleiter-
sicherungen
M
Inbetriebnahme
Stromrichter-
schutz
als Kompromiss-
lösung bei Motor-
und Thyristorschutz
II K 6-23

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