Referenzhandbuch
15 Voice over IP - VoIP
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Können die ISDN-Endgeräte intern mit SIP-Benutzern telefonieren?
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Sind die ISDN-Endgeräte von extern über SIP-Leitungen erreichbar?
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Können die ISDN-Endgeräte extern über SIP-Leitungen telefonieren?
Wenn die ISDN-Endgeräte über eine ISDN-NT-Schnittstelle des LANCOM erreichbar sind, bezeichnen wir sie als
"untergeordnet". Für das LANCOM handelt es sich dann um lokale Teilnehmer, die über die Liste der angemeldeten
Benutzer aufgelöst werden können. Da die ISDN-Endgeräte selbst keine Domäne zur Anmeldung am LANCOM übermitteln
können, müssen sie mit einem entsprechenden Eintrag als ISDN-Benutzer eingetragen und so dem VoIP-System bekannt
gemacht werden.
ISDN-Endgeräte an einer untergeordneten ISDN-TK-Anlage ...
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können interne Rufe zu den SIP-Benutzern aufbauen, indem sie das für die TK-Anlage notwendige Amtsholungszeichen
vor die interne Rufnummer der SIP-Benutzer stellen. Die TK-Anlage gibt den Anruf dann mit der internen Rufnummer
des SIP-Benutzers – ohne das Amtsholungszeichen – auf ihrem externen ISDN-Bus an das LANCOM weiter.
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können interne Rufe der SIP-Benutzer empfangen, wenn im Eintrag für den ISDN-Benutzer die richtige Zuordnung
von interner Rufnummer zur entsprechenden MSN eingetragen ist. Das LANCOM setzt einen Ruf an die interne
Nummer des ISDN-Benutzers auf die MSN und gibt diese auf dem zugewiesenen ISDN-Bus aus. Die TK-Anlage
empfängt die MSN wie einen externen Anruf und leitet ihn an das entsprechende ISDN-Endgerät weiter.
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können eingehende und abgehende Gespräche über SIP- und ISDN-Leitungen führen wie die SIP-Benutzer. Bei den
abgehenden Rufen ist wieder das ggf. notwendige Zeichen für die Amtsholung an der TK-Anlage erforderlich.
15.3.3 Rufnummernumsetzung an Netz-Übergängen
LANCOM VoIP Router vermitteln Gespräche zwischen verschiedenen Telefonnetzen, z. B. dem ISDN-Netz, den Netzen
verschiedener SIP-Provider und dem internen Telefonnetz. In jedem dieser Netze werden üblicherweise andere
Rufnummernbereiche oder sogar unterschiedliche Konventionen zur Adressierung der Gesprächsteilnehmer verwendet.
Während das klassische Festnetz die aus numerischen Zeichen bestehenden Rufnummern mit Landes- und
Ortsnetzvorwahlen verwendet, erlaubt die SIP-Welt auch alphanumerische Namen mit Domänen-Angaben.
Beim Übergang von Anrufen zwischen diesen Bereichen müssen die "Rufnummern" jeweils so umgesetzt werden, dass
die gewünschten Gesprächsteilnehmer erreicht werden können.
Sowohl gerufene als auch rufende Nummer müssen je nach Anwendungsfall so modifiziert werden, dass auch der Rückruf
zur Quelle des Anrufs möglich ist.
Die Rufnummernumsetzung an den Amtsübergängen wird in erster Linie realisiert durch entsprechende Mapping-Einträge
bei den ISDN- und SIP-Leitungen sowie durch die Regeln der Call-Routing-Tabelle.
15.3.4 Der Call-Manager
Der Call-Manager hat die zentrale Aufgabe, einen zur Vermittlung anliegenden Ruf einer bestimmten Leitung oder einem
bestimmten Benutzer zuzuordnen. Für diese Zuordnung nutzt der Call-Manager die Call-Routing-Tabelle und die Liste
der angemeldeten Benutzer. Die Vermittlung der Anrufe läuft in folgenden Schritten ab:
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Bearbeitung der gerufenen Nummer (Called Party ID)
Zunächst wird überprüft, ob eine numerische oder alphanumerische Nummer vorliegt. Dazu werden typische
Wahltrennzeichen wie „()-/" und <Blank> entfernt. Ein „+" an erster Stelle bleibt erhalten. In diesem Fall gilt die
Nummer weiter als numerische Nummer. Wird bei der Prüfung ein anderes alphanumerisches Zeichen entdeckt, wird
die Rufnummer als alphanumerisch betrachtet und bleibt unverändert.
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Auflösung des Rufes in der Call-Routing-Tabelle
Nach der Bearbeitung der Called Party ID wird der Ruf an die Call-Routing-Tabelle übergeben. Die Einträge in der
Call-Routing-Tabelle bestehen aus Sätzen von Bedingungen und Anweisungen. Die Einträge – mit Ausnahme der
Default-Routen – werden der Reihe nach durchsucht, der erste Eintrag wird ausgeführt, bei dem alle angegebenen
Bedingungen erfüllt sind.
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Auflösung des Rufes über die Tabellen der lokalen Teilnehmer
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