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Backup-Lösungen Und Load-Balancing Mit Vrrp; Einleitung; Das Virtual Router Redundancy Protocol; Virtuelle Und Physikalische Router - Lancom Systems LCOS 9.10 Referenzhandbuch

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Referenzhandbuch
17 Backup-Lösungen
17.2 Backup-Lösungen und Load-Balancing mit VRRP

17.2.1 Einleitung

Die hohe Verfügbarkeit von Datenverbindungen stellen vor allem im geschäftlichen Umfeld eine unverzichtbare Anforderung
an die eingesetzten Netzwerkkomponenten dar. Die Geräte stellen verschiedenen Mechanismen zur Sicherung der
Datenübertragung als Backup-Lösungen bereit:
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Die verschiedenen WAN-Schnittstellen (DSL, ISDN, UMTS) ermöglichen die Datenübertragung über ein zweites
physikalisches Medium, falls die Hauptleitung ausfällt oder gestört ist.
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Zum Schutz vor Störungen im Netz des Internetproviders lassen sich über Multi-PPPoE verschiedene Internetzugänge
konfigurieren.
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Mehrere VPN-Gateways in einem Netzwerk können sich untereinander die benötigten VPN-Tunnel teilen und so auch
bei zeitweisem Ausfall eines VPN-Endpunktes den Datenverkehr aufrecht erhalten.
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Mit VRRP kann nun zusätzlich ein ausgefeiltes Backup-System zum Schutz vor Hardware-Ausfällen der Router realisiert
werden. Dabei werden in einem Netzwerk zwei oder mehrere Router installiert, die sich beim Ausfall eines Gerätes
gegenseitig vertreten können.
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Zusätzlich zum normalen VRRP kann das Auslösen des Backup-Falls an die Verfügbarkeit einer Datenverbindung
geknüpft werden. Mit dieser Zusatzfunktion können die Geräte mit mehreren WAN-Interfaces (z. B. DSL- und
ISDN-Interface) sehr flexibel in Backuplösungen eingesetzt werden. Der Backup-Fall wird dabei z. B. dann ausgelöst,
wenn die Default-Route über das DSL-Interface nicht mehr erreichbar ist. Das ISDN-Interface des Gerätes kann aber
einen weiteren Platz in der Backup-Kette einnehmen, wenn auch der Backup-Router gestört ist.

17.2.2 Das Virtual Router Redundancy Protocol

VRRP – das Virtual Router Redundancy Protocol – dient dazu, mehrere physikalische Router wie einen einzigen „virtuellen"
Router erscheinen zu lassen. Von den vorhandenen physikalischen Routern ist immer einer der „Master". Der Master ist
der einzige Router, der eine Datenverbindung z. B. ins Internet herstellt und Daten überträgt. Erst wenn der Master
ausfällt (z. B. aufgrund einer Hardwarestörung oder weil seine Internetanbindung nicht mehr verfügbar ist), dann kommen
die anderen Router ins Spiel. Über das Protokoll VRRP, das im RFC 3768 beschrieben ist, handeln sie aus, welches Gerät
die Rolle des Masters übernehmen soll. Der neue Master übernimmt vollständig die Aufgaben des bisherigen Masters.

Virtuelle und physikalische Router

Dynamische Routing-Protokolle wie RIP o.ä. passen die Einträge in den dynamischen Routing-Tabellen an, wenn z. B.
eine Route nicht mehr verfügbar ist. Beim Einsatz von VRRP können die Hosts im LAN eine statische Routing-Tabelle
verwenden, obwohl sich die IP-Adresse des Gateways ändert, wenn ein Gerät z. B. durch Defekt ausfällt und ein anderes
seine Aufgaben übernimmt. Damit die Teilnehmer im Netzwerk trotzdem immer das richtige Gateway finden, verwendet
VRRP „virtuelle Router" in den Routing-Tabellen. Ein solcher virtueller Router wird im Netzwerk wie ein „normaler" Router
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