Je nach Angebot des Providers können über diese Leitungen die Teilnehmer im Netz des Providers, die
Teilnehmer in anderen SIP-Netzen (Partner-Netze) oder auch die Teilnehmer im Festnetz erreicht werden.
Auch die eigene Erreichbarkeit über eine Rufnummer aus dem Festnetz oder nur über SIP-Namen aus dem
Internet ist je nach Anbieter verschieden.
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Als "Trunk"-Leitung verhält sich die Leitung wie ein erweiterter SIP-Account mit einer Stamm- und mehreren
Durchwahlnummern. Die internen Benutzer nutzen diesen Account parallel, es sind mehrere Gespräche
gleichzeitig möglich (bis zur maximalen Ausnutzung der verfügbaren Bandbreite).
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Als "SIP-Gateway"-Leitung stellt der LANCOM VoIP Router für eine entfernte SIP-TK-Anlage einen Übergang
in ein lokales ISDN-Netz her. Das SIP-Gateway wird mit einer einzigen Nummer bei der SIP-TK-Anlage
registriert, es sind allerdings mehrere Gespräche gleichzeitig möglich (bis zur maximalen Ausnutzung der
verfügbaren Bandbreite). Die Verbindung zwischen der SIP-TK-Anlage und dem LANCOM VoIP Router
wird üblicherweise über eine VPN-Verbindung hergestellt.
SIP-TK-Anlagen
Maximal 4 Verbindungen zu übergeordneten SIP-TK-Anlagen. Bei diesen Leitungen handelt es sich in der
Regel um Verbindungen zu großen TK-Anlagen, die im Netzwerk der Zentrale stehen und die über eine
VPN-Verbindung erreicht werden können.
15.3 Die Gesprächsvermittlung: Call-Routing
Alle Gespräche zwischen den internen Teilnehmern und den über die externen Leitungen erreichbaren Teilnehmer werden
im LANCOM wie SIP-Gespräche behandelt – auch wenn die Verbindung zwischen zwei ISDN-Teilnehmern aufgebaut
wird.
Der Call-Router im LANCOM VoIP Router übernimmt die Vermittlung der Gespräche. Die Vermittlung stützt sich dabei
im Wesentlichen auf die Informationen aus zwei Tabellen:
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Die Regeln in der Call-Routing-Tabelle können die beim Call-Router eingehenden Rufnummern bei Bedarf verändern
und flexibel entscheiden, über welche Leitung ein Gespräch geführt werden soll.
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Die Tabelle der lokal angemeldeten Benutzer gibt Aufschluss darüber, welches Endgerät über welche interne
Rufnummer erreichbar ist.
Die Bandbreitenreservierung sowie QoS- und Firewall-Einstellungen, die für die zuverlässige Übertragung der Voice-Daten
notwendig sind, werden vom LANCOM automatisch vorgenommen.
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Beim Verbindungsaufbau prüft das LANCOM, welche Bandbreite (unter Beachtung der erlaubten Codecs) für diese
Verbindung maximal benötigt werden könnte.
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Diese Bandbreite wird dann automatisch beim Verbindungsbeginn im QoS-Modul reserviert.
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Steht diese maximale Bandbreite bei der Verhandlung nicht zur Verfügung, kommt die Verbindung nicht zustande.
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Sofern sich die beteiligten Endgeräte während der Verhandlung auf einen Codec mit geringeren Bandbreitenbedarf
einigen, wird die reservierte Bandbreite entsprechend herabgesetzt.
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Alle Pakete von ISDN-Benutzern werden im LANCOM mit einer DiffServ-Markierung versehen (bei SIP-Benutzern
kommen die QoS-Markierungen üblicherweise aus den Telefonen bzw. Soft-Phones):
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SIP-Pakete zur Signalisierung werden als CS1 markiert.
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RTP-Pakete werden als EF markiert.
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Die für die Übertragung notwendigen Ports werden automatisch freigeschaltet.
Referenzhandbuch
15 Voice over IP - VoIP
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