Anlaufbedingungen
Bei einigen Anwendungen führt eine optimale Einstel-
lung des Prozessreglers dazu, dass bis zum Erreichen
des erforderlichen Prozesszustands eine unangemes-
sen lange Zeit vergeht. Bei solchen Anwendungen
kann es von Vorteil sein, eine Ausgangsfrequenz fest-
zulegen, auf die der Frequenzumrichter den Motor
hochregeln soll, bevor die Prozessregelung aktiviert
wird. Dies erfolgt durch Programmieren einer Reglers-
tartfrequenz in Parameter 422.
Differentiator Verstärkungsgrenze
Liegen in einer bestimmten Anwendung schnelle Va-
riationen im Hinblick auf das Sollwert- oder Istwertsig-
nal vor, ändert sich auch die Abweichung zwischen
dem Sollwert und dem tatsächlichen Prozesszustand
sehr schnell. Der Differentiator kann daher zu domi-
nant werden. Das liegt daran, dass er auf die Abwei-
chung zwischen dem Sollwert und dem tatsächlichen
Prozesszustand reagiert. Je schneller sich die Regel-
abweichung ändert, desto stärker wird die Beeinflus-
sung der Frequenz durch den Differentiator. Diese
Beeinflussung der Frequenz durch den Differentiator
kann daher begrenzt werden, sodass sowohl eine ge-
eignete Differentiationszeit bei langsamen Änderun-
gen als auch eine angemessene Beeinflussung der
Frequenz bei schnellen Änderungen eingestellt wer-
den kann. Dies erfolgt in Parameter 426 Different.
Grenze.
Tiefpassfilter
Sofern beim Istwertsignal Rippelströme bzw. -span-
nungen auftreten, können diese mithilfe eines integ-
rierten Tiefpassfilters gedämpft werden. Für den
Tiefpassfilter muss eine passende Zeitkonstante ein-
gestellt werden. Diese Zeitkonstante ist ein Ausdruck
für eine Eckfrequenz der Störrippel, die beim Istwert-
signal auftreten.
Ist der Tiefpassfilter auf 0,1 s eingestellt, so ist die
Eckfrequenz 10 RAD/s, was (10 / 2 x) = 1,6 Hz ent-
spricht. Dies führt dazu, dass alle Ströme/Spannun-
gen, die um mehr als 1,6 Schwingungen pro Sekunde
schwanken, herausgefiltert werden.
Es wird mit anderen Worten nur ein Istwertsignal ge-
regelt, das mit einer Frequenz von unter 1,6 Hz
schwankt. Die passende Zeitkonstante wird in Para-
meter 427 Tiefpassfilter gewählt.
= Werkseinstellung, () = Displaytext, [] = bei Kommunikation über serielle Schnittstelle benutzter Wert
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VLT
Optimieren des Prozessreglers
Die Grundeinstellungen wurden nun vorgenommen,
so dass jetzt nur noch eine Optimierung der Proporti-
onalverstärkung, der Integrationszeit und der Differen-
tiationszeit (Parameter 423, 424 und 425) aussteht.
Dies kann bei den meisten Prozessen durch Beach-
tung der nachstehenden Anweisungen geschehen.
1.
Motor starten.
2.
Parameter 423 P-Verstärkung auf 0,3 einstel-
len und anschließend erhöhen, bis der Pro-
zess anzeigt, dass das Istwertsignal instabil
wird. Danach den Wert verringern, bis das
Istwertsignal stabilisiert ist. Jetzt die Propor-
tionalverstärkung um weitere 40 - 60 % sen-
ken.
3.
Parameter 424 Integrationszeit auf 20 s ein-
stellen und anschließend den Wert senken,
bis der Prozess anzeigt, dass das Istwertsig-
nal instabil wird. Die Integrationszeit erhö-
hen, bis sich das Istwertsignal stabilisiert,
und anschließend um 15-50 % erhöhen.
4.
Parameter 425 Different.-Zeit wird nur in sehr
schnell arbeitenden Systemen verwendet.
Der übliche Wert liegt bei einem Viertel des
in Parameter 424 Integrationszeit eingestell-
ten Werts. Der Differentiator sollte nur be-
nutzt werden, wenn Proportionalverstärkung
und Integrationszeit optimal eingestellt sind.
®
MG.83.A2.03 - VLT
ist ein eingetragenes Warenzeichen von Danfoss
®
8000 AQUA
ACHTUNG!
Bei Bedarf kann Start/Stopp mehrfach ak-
tiviert werden, um ein instabiles Istwert-
signal zu erzielen.