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Siemens SINUMERIK 828D Funktionshandbuch Seite 183

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Norm behandelt sind. Allerdings ist nicht jede Europanorm in diesem Sinne harmonisiert.
Entscheidend ist die Listung im Amtsblatt des Europäischen Parlaments und des Rates.
Das europäische Normenwerk für Sicherheit von Maschinen ist hierarchisch aufgebaut, es
gliedert sich in:
• A-Normen (Grundnormen)
• B-Normen (Gruppennormen)
• C-Normen (Produktnormen)
Zu Typ A-Normen/Grundnormen
A-Normen enthalten grundlegende Begriffe und Festlegungen für alle Maschinen. Dazu zählt
die EN ISO 12100-1 (früher EN 292-1) "Sicherheit von Maschinen, Grundbegriffe, allgemeine
Gestaltungsleitsätze."
A-Normen richten sich primär an die Normensetzer von B- und C-Normen. Die dort
niedergelegten Verfahren zur Risikominimierung können jedoch auch für den Hersteller
hilfreich sein, wenn keine C-Normen vorliegen.
Zu Typ B-Normen/Gruppennormen
B-Normen sind alle Normen mit sicherheitstechnischen Aussagen, die mehrere Arten von
Maschinen betreffen können. Auch die B-Normen richten sich primär an die Normensetzer für C-
Normen. Sie können jedoch auch für Hersteller bei Konstruktion und Bau einer Maschine
hilfreich sein, wenn keine C-Normen vorliegen.
Es wurde bei den B-Normen eine weitere Unterteilung vorgenommen, und zwar in:
• Typ B1-Normen für übergeordnete Sicherheitsaspekte, z. B. ergonomische Grundsätze,
Sicherheitsabstände gegen das Erreichen von Gefahrenquellen, Mindestabstände zur
Vermeidung des Quetschens von Körperteilen.
• Typ B2-Normen für Sicherheitseinrichtungen sind bestimmt für verschiedene
Maschinenarten, z. B. Not-Halt-Einrichtungen, Zweihandschaltungen, Verriegelungen,
berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen, sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen.
Zu Typ C-Normen/Produktnormen
C-Normen sind produktspezifische Normen z. B. für Werkzeugmaschinen,
Holzbearbeitungsmaschinen, Aufzüge, Verpackungsmaschinen, Druckmaschinen u. ä.
Produktnormen enthalten maschinenspezifische Anforderungen. Die Anforderungen können
unter Umständen von den Grund- und Gruppennormen abweichen. Für den Maschinenbauer
hat die Typ C-Norm/Produktnorm die höchste Priorität. Er darf davon ausgehen, dass er damit die
grundlegenden Anforderungen des Anhangs I der Maschinenrichtlinien einhält (automatische
Vermutungswirkung). Liegt für eine Maschine keine Produktnorm vor, so können Typ B-Normen
als Hilfen für den Bau einer Maschine herangezogen werden.
Empfehlung: Wegen der rasch fortschreitenden technischen Entwicklung und den damit
verbundenen Änderungen von Maschinenkonzepten sollte bei Anwendung besonders von
C-Normen deren Aktualität geprüft werden. Es ist zu beachten, dass die Anwendung der
Norm nicht zwingend ist, sondern dass alle Sicherheitsziele der zutreffenden EG-Richtlinien
erreicht werden müssen.
Safety Integrated
Funktionshandbuch, 07/2023, A5E52052187A AA
Anhang
A.2 Normen und Vorschriften
183

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Diese Anleitung auch für:

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