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Hochimpedanz-Differentialschutz - Siemens SIPROTEC 7UT612 Handbuch

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2.7.2

Hochimpedanz-Differentialschutz

Applikations-
beispiel
Funktion des Hoch-
impedanzprinzips
7UT612 Handbuch
C53000–G1100–C148–1
Beim Hochimpedanzverfahren arbeiten alle Stromwandler an den Grenzen des
Schutzbereiches parallel auf einen gemeinsamen, relativ hochohmigen, Widerstand
R, dessen Spannung gemessen wird. Beim 7UT612 geschieht die Spannungsmes-
sung durch Erfassung des Stromes durch den (externen) Widerstand R am empfind-
lichen Strommesseingang I
Die Stromwandler müssen gleichen Typs sein und zumindest einen eigenen Kern für
den Hochimpedanz-Differentialschutz aufweisen. Insbesondere müssen sie gleiche
Übersetzung und annähernd gleiche Sättigungsspannung haben.
Das Hochimpedanzprinzip eignet sich mit 7UT612 besonders für die Erfassung von
Erdfehlern in geerdeten Netzen an Transformatoren, Generatoren, Motoren und
Querdrosseln. Der Hochimpedanz-Differentialschutz kann anstelle des in Abschnitt
2.3 beschriebenen Erdfehlerdifferentialschutzes oder auch zusätzlich zu diesem be-
trieben werden. Der empfindliche Strommesseingang I
Hochimpedanz-Differentialschutz oder für einen Kesselschutz (Abschnitt 2.7.3) ver-
wendet werden.
Bild 2-69 zeigt links ein Anwendungsbeispiel für eine geerdete Trafowicklung oder ei-
nen geerdeten Motor/Generator. Im rechten Beispiel ist eine nicht geerdete Trafo-
wicklung oder ein nicht geerdeter Motor/Generator gezeigt, wobei die Erdung des
Netzes an einer anderen Stelle angenommen ist.
I
L1
I
L2
I
L3
I
St
Bild 2-69
Erdfehlerschutz nach dem Hochimpedanzprinzip
Das Hochimpedanzprinzip soll anhand einer geerdeten Transformatorwicklung erläu-
tert werden (Bild 2-70).
Im Normalzustand fließen kein Nullströme, d.h. im Trafosternpunkt ist I
den Leitern 3I
= I
+ I
0
L1
Bei einem äußeren Erdfehler (links in Bild 2-70), dessen Kurzschlussstrom über den
geerdeten Sternpunkt gespeist wird, fließt im Trafosternpunkt und in den Leitern der
gleiche Strom. Die entsprechenden Sekundärströme (bei gleicher Übersetzung aller
Stromwandler) saugen sich gegenseitig ab, sie sind in Reihe geschaltet. Am Wider-
stand R entsteht nur eine geringe Spannung, die lediglich aus den Innenwiderständen
der Wandler und denen der Wandlerzuleitungen resultiert. Selbst wenn ein Strom-
wandler partiell in Sättigung gerät, wird dieser für die Zeit der Sättigung niederohmig
und bildet einen niederohmigen Nebenschluss zum hochohmigen Widerstand R. Die
hohe Resistanz des Widerstandes wirkt sich also stabilisierend aus (sog. Wider-
standsstabilisierung).
.
8
L
1
L
2
L
3
R
+ I
= 0.
L2
L3
2.7 Einphasiger Überstromzeitschutz
kann natürlich nur für den
8
I
I
I
L
1
L1
L
2
L2
L
3
L3
R
= 0 und in
St
115

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