4 | Sicherheitsrichtlinien
4.4.1 Aufgaben des Ersthelfers
1. Den Rettungsdienst informieren (Notruf).
2. Den Zustand des Opfers beurteilen und bei Bedarf dessen Vitalfunktionen unterstützen.
3. Eine mögliche externe Blutung zum Stillstand bringen.
4. Verletzungen und Verbrennungen schützen.
5. Das Opfer vor weiteren Schäden bewahren.
6. Keine überflüssigen oder schädlichen Maßnahmen ergreifen, wie dem Opfer Getränke verabreichen,
dieses umlagern, Auswirkungen von Verrenkungen und/oder Brüche reduzieren, usw.
4.4.2 Notruf
Der gelungene Verlauf eines ErsteHilfeEingriffs hängt auch von der Schnelligkeit ab, mit der
Rettungssanitäter den Notfallort erreichen können.
Aus diesem Grund muss der mit dem Notruf beauftragte Ersthelfer genaue Angaben machen zu:
– Adresse des Unfallorts (oder des Orts, an dem das Unwohlsein auftrat).
– Die Zahl der Verletzten (oder Kranken).
– Die mögliche Ursache für die Auslösung des Vorfalls.
– Der Zustand der Vitalfunktionen des Betroffenen und die Angabe, ob dieser bei Bewusstsein ist oder
nicht und, ob er normal atmet oder nicht.
Am Ende des Gesprächs sollten folgende Angaben gemacht werden:
– Angaben zur anrufenden Person und der Telefonnummer, unter der diese erreicht werden kann.
– Die Rettungssanitäter vor dem Unternehmen (z. B. in der Nähe der Eingangstür) erwarten.
4.4.3 Verletzungen
Behandlung von Zerrungen, Verrenkungen und Brüchen:
Das Gelenk in der Position, in der es sich nach der Verletzung befindet mithilfe einer Lagerung oder eines
Verbands immobilisieren und hierbei versuchen eine für den Patienten schmerzstillende Position zu
finden, wobei gefährliche Vorgehensweisen zu vermeiden sind. Kälte auftragen (mit einem Eisbeutel oder
anderen Systemen). Im Fall einer offenen Fraktur die Verletzung mit sterilem Gaze abdecken, nachdem die
entsprechende Blutung durch distanzierten Druck auf die spezifischen Punkte komprimiert wurde.
Prellungen, Quetschungen:
Im Fall von Prellungen und/oder Quetschungen der Beine und Arme (Finger, Hand, Füße, usw.) empfiehlt
es sich, das betroffene Körperteil sofort unter laufendes Wasser (kaltes) zu halten und Soforteis
aufzutragen. Darüber hinaus kontrollieren, ob Verletzungen und/oder Schnitte im betroffenen Bereich
festzustellen sind und diese im Bedarfsball unter Anwendung der gebotenen Vorsichtsmaßnahmen
desinfizieren.
4.4.4 Blutung
Es ist erforderlich, mithilfe eines sterilen Gazetupfers direkten Druck auf die Blutung auszuüben, das
Körperteil hoch zu lagern und gegebenenfalls mit einem unterhalb der Blutung positionierten
Stauschlauch diese zu komprimieren. Schutzhandschuhe bei Kontakt mit Körperflüssigkeiten tragen.
Behandlung von oberflächlichen Wunden:
Die Wunde sorgfältig exponieren und reinigen, mit Kochsalzlösung desinfizieren und mit sterilem Gaze
abdecken. Anschließend einen Verband anbringen und hierbei beachten, die Binde nicht zu fest zu
wickeln, um eine korrekte Durchblutung zu gewährleisten.
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