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Richtlinien Für Induktive Lasten - Siemens SIMATIC S7 Serie Systemhandbuch

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Einbau
4.4 Verdrahtungsrichtlinien
Richtlinien für induktive Lasten
Verwenden Sie bei induktiven Lasten Schutzbeschaltungen, um den Spannungsanstieg beim
Ausschalten eines Steuerungsausgangs zu begrenzen. Schutzbeschaltungen schützen die
Ausgänge vor frühzeitigem Ausfall aufgrund der Hochspannungstransiente, die auftritt, wenn
der Stromfluss durch eine induktive Last unterbrochen wird.
Außerdem begrenzen Schutzbeschaltungen die elektrischen Störungen, die beim Schalten
induktiver Lasten entstehen. Hochfrequente Störungen aus schlecht entstörten induktiven
Lasten können den Betrieb des PLCs unterbrechen. Am effektivsten verringern Sie elektrische
Störungen durch Anordnen einer externen Schutzbeschaltung parallel zur Last und in der Nähe
der Last.
Die DC-Ausgänge der S7-1200 umfassen interne Schutzbeschaltungen, die für die induktiven
Lasten in den meisten Anwendungen adäquat sind. Da die Relais-Ausgangskontakte der
S7-1200 zum Schalten einer DC-Last oder einer AC-Last verwendet werden können, ist kein
interner Schutz vorhanden.
Eine gute Lösung ist die Verwendung von Schützen und anderen induktiven Lasten, für die
Schutzbeschaltungen angeboten werden, die vom Hersteller ins Lastgerät integriert oder als
optionales Zubehör erhältlich sind. Einige vom Hersteller gelieferte Schutzbeschaltungen sind
für Ihre Anwendung jedoch möglicherweise ungeeignet. Gegebenenfalls ist eine zusätzliche
Schutzbeschaltung notwendig, um eine optimale Rauschminderung und die optimale
Lebensdauer der Kontakte zu erreichen.
Bei AC-Lasten kann ein Metalloxidvaristor (MOV) oder ein anderer Spannungsbegrenzer mit
einer parallelen RC-Beschaltung verwendet werden, diese Vorrichtungen alleine sind jedoch
nicht so effektiv. Ein MOV ohne parallele RC-Beschaltung führt häufig zu erheblichen
Hochfrequenzstörungen bis zur Höhe der Klemmspannung.
Eine gut beherrschte Ausschalttransiente hat eine Ringfrequenz von maximal 10 kHz, bevorzugt
weniger als 1 kHz. Die Spitzenspannung für AC-Leitungen muss innerhalb von +/- 1200 V von
Masse liegen. Die negative Spitzenspannung für DC-Lasten mit interner PLC-Schutzbeschaltung
liegt ~40 V unterhalb der 24-V-DC-Versorgungsspannung. Eine externe Schutzbeschaltung
muss die Transiente auf einen Wert innerhalb von 36 V der Versorgung begrenzen, um die
interne Schutzbeschaltung zu entlasten.
Hinweis
Die Effektivität einer Schutzbeschaltung hängt von der jeweiligen Anwendung ab und muss
immer für den Einzelfall geprüft werden. Achten Sie darauf, dass alle Komponenten richtig
bemessen sind, und beobachten Sie die Ausschalttransiente mittels eines Oszilloskops.
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S7-1200 Automatisierungssystem
Systemhandbuch, V4.5 05/2021, A5E02486681-AO

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