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Berufliche Zusammenarbeit - Epson NPD4746-00 Benutzerhandbuch

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Mitteilungen
Bücherschau

Berufliche Zusammenarbeit

Rechtsanwalt Dr. Matthias Kilian, Ko ¨ ln
Henssler/Streck, Handbuch des
Sozietätsrechts, Verlag Dr. Otto Schmidt,
Köln, 2. Auflage 2011, 1054 S.,
ISBN 978-3-5041-8061-4, 124 Euro.
Kinderschuhen: Die gesetzlichen Regelungen zur Rechts-
anwaltgesellschaft mbH und zur PartGG waren noch jung,
die Anwalts-AG gerade erst andiskutiert, die Rechtsfähigkeit
der GbR soeben höchstrichterlich ausgesprochen. Über die
GmbH & Co. KG oder gar Anwaltsgesellschaften ausländi-
scher Rechtsform wurde allenfalls im Stillen nachgedacht.
Das nach einer Dekade neuaufgelegte Handbuch hat daher
zahlreiche Entwicklungen zu berücksichtigen. So findet sich
nun ein eigenes Kapitel zur Anwalts-GmbH & Co. KG aus
der Feder von Henssler – er hält das Fehlen von Sonderregeln,
die die handels- und gesellschaftsrechtliche Unzulässigkeit
der Freiberufler-GmbH & Co. KG überwinden würden, ange-
sichts der Öffnung der KG für Steuerberater und Wirt-
schaftsprüfer für verfassungswidrig und setzt damit einen
Kontrapunkt zur jüngsten anwaltsgerichtlichen Rspr. (vgl.
BayAGH AnwBl 2011, 68). Auch den Berufsausübungsgesell-
schaften ausländischer Rechtsform ist ein neues, eigenstän-
diges Kapitel gewidmet, das der Autor dieser Bücherschau
verfasst hat. In einem „Allgemeinen Teil" werden in diesem
Kapitel die europa- und völkerrechtlichen Grundlagen der
Ansiedlung von Anwaltsgesellschaften ausländischer Rechts-
form mit Haupt- oder Zweigniederlassung in Deutschland
erläutert. Im besonderen Teil dieses Kapitels wird sodann die
LLP als in der Praxis wohl bedeutsamste ausländische
Rechtsform für die Organisation der anwaltlichen Berufs-
ausübung erörtert, gefolgt von einem Überblick über die in
mehr als 20 Rechtsordnungen zur Verfügung stehenden und
für einen „Import" grundsätzlich geeigneten Rechtsformen.
Ebenfalls neu ist ein mehr als 100seitiges Kapitel zum Be-
rufsrecht der Sozietäten, in dem Deckenbrock die verschie-
densten berufsrechtlichen Fragestellungen speziell aus dem
Blickwinkel der gemeinsamen Berufsausübung erörtert.
Häufig lässt erst die gemeinsame Berufsausübung berufs-
rechtliche Fragestellungen komplex werden – zu denken ist
etwa an die Erstreckung von Tätigkeits- und Vertretungsver-
boten in Sozietäten, so dass ein eigenständiges berufsrecht-
liches Kapitel eine sinnvolle Ergänzung des Gesamtwerks ist.
Herzstück des Werks bleibt aber nach wie vor die in der Pra-
xis für Anwälte mit Abstand bedeutsamste Organisations-
form, die GbR. Sie ist trotz des vorzugswürdigen Organisati-
onsmodells der PartG weiterhin stark verbreitet und wird
deshalb von Graf von Westphalen, Michalski, Römermann und
290
AnwBl 4 / 2011
1. Seit dem Erscheinen der
Erstauflage des vom Präsident
des
Deutschen
Juristentags
Martin Henssler und des ehema-
ligen Präsidenten des Deut-
schen Anwaltvereins Michael
Streck herausgegebenen „Hand-
buch des Sozietätsrechts" sind
zehn Jahre ins Land gegangen
– eine Neuauflage war damit
überfällig. Das moderne anwalt-
liche Gesellschaftsrecht steckte
im Jahr 2001 noch in seinen
neu Tophoven auf fast 300 Seiten bearbeitet. Kapitel zur Part-
nerschaftsgesellschaft (Kopp), zur Rechtsanwaltsgesellschaft
mbH, Anwalts AG, GmbH & Co. KG (Henssler) und zu den
ausländischen Gesellschaftsformen (Kilian) schließen sich
an. Hinter dem – insoweit etwas zu bescheidenen – Titel „So-
zietätsrecht" verbergen sich aber neben den genannten Kapi-
teln zu Berufsausübungsgesellschaften auch Abschnitte, die
nicht Sozietäten, sondern Organisationsgesellschaften be-
handeln. Hartung erläutert die Bürogemeinschaft und Koope-
rationen, Kilian die EWIV. Ein Kapitel von Moll zu angestell-
ten Anwälten rundet das mehr als 1000seitige Handbuch ab.
Wolfgang Hartung/Hartmut Scharmer,
Die Bürogemeinschaft, Verlag C. H.
Beck, München 2010, 200 S.,
ISBN 978-3-4065-9632-2, 38 Euro.
mithin keineswegs zu vernachlässigende Zahl von Rechts-
anwälten, die für eine Handreichung zur den spezifischen,
sie betreffenden Organisationsfragen dankbar sein werden.
Scharmer als Hauptgeschäftsführer der RAK Hamburg und
Hartung als langjähriger Vizepräsident der RAK Düsseldorf
können aus einem breiten Erfahrungsschatz schöpfen – dass
die Rechtsfragen der Bürogemeinschaft keineswegs trivial
sind, zeigt bereits, dass sich das Buch in acht Teile und
42 Paragrafen gliedert. In diesen sind einige grundlegende
Fragen zu klären, etwa die Anwendbarkeit berufsrechtlicher
Vorschriften auf die Bürogemeinschaft, wenn Normen der
Berufsordnung in ein wenig nachlässiger Sprachfindung von
„Berufsausübungsgemeinschaften"
nungsbild wird an solchen Schaltstellen sorgfältig aufbereitet
und so Bewusstsein für manche ungeklärte Rechtsfrage ge-
schaffen, die bei Gründung einer Bürogemeinschaft bedacht
werden sollte. Schwerpunkte der Darstellung sind u. a. Über-
legungen zum möglichen Gesellschafterkeis, der Mitglieder-
wechsel, die Kanzleiorganisation und die Mandatswahrneh-
mung. Primär rechtliche Betrachtungen zum Berufs- und
Zivilrecht, die manchen tiefschürfenden Gedanken bergen
(etwa zur Erstreckungsnorm des § 45 Abs. 3 BRAO) wechseln
sich immer wieder mit vor allem berufspraktischen Überle-
gungen ab (wie sieht es z. B. mit Stempeln, Telefonen, Kalen-
dern, Konten, Software, der Aktenlagerung aus?). Viele Klei-
nigkeiten, die aus dem Betrieb unabhängiger Kanzleien
unter einem Dach resultieren, sind, dies verdeutlicht das
Werk, zu bedenken. Nicht alles, was berufsrechtlich in Sa-
chen Kanzleiorganisation und Kundgabe der Kooperation
noch unbedenklich ist, empfiehlt sich freilich aus zivilrecht-
licher Sicht – weshalb die 30 Seiten zur Bürogemeinschaft
als Sozietät kraft Rechtsscheins besonders intensiv studiert
werden sollten. Jedem Anwalt, der die Gründung einer Büro-
gemeinschaft erwägt, sei das Werk anempfohlen – gerade in
Bürogemeinschaften herrschen bislang häufig aus Unkennt-
nis berufs- und haftungsrechtlich besorgniserregende Zu-
stände.
2. Eine echte Novität haben
Wolfgang Hartung und Hartmut
Scharmer mit ihrem Werk „Die
Bürogemeinschaft"
vorgelegt.
Wenn der Rezensent nicht irrt,
ist es die erste Monographie,
die sich exklusiv mit dieser an-
waltlichen Organisationsgesell-
schaft befasst. Nach einer Stu-
die des Soldan Instituts (AnwBl
2009, 376) sind rund 14 Prozent
aller Rechtsanwälte in einer
Bürogemeinschaft tätig – eine
sprechen.
Das
Bücherschau, Kilian
Mei-

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