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Ein großer Integrator sorgt für eine sehr stabile Regelung, da sehr viele Fehlereinflüsse
erkannt und ausgeregelt werden können. Beim Kunstflug kann ein zu großer Integrator
bei Figuren mit Strömungsabriss zu Problemen führen, da der Integrator während des
Strömungsabrisses gefüllt wird, aber nicht gesteuert werden kann. Sobald die
Ruderwirkung wiederhergestellt ist, wird der gespeicherte Fehlerwert des Integrators
bearbeitet. Dies kann zu schlechtem Einrasten oder zum Weiterdrehen des Modells
führen.
Ist der Integrator zu klein gewählt, hat der I-Regler kaum einen Einfluss auf das Regel-
ergebnis. Die Flugrichtung kann also unter Umständen nicht gehalten werden.
Rücklauf
In der I-Regelung handelt es sich beim Rücklauf um einen automatischen Rücklauf des
Ruders in die Neutrallage. Große Werte führen zu einem schnellen Rücklauf, ist das
Abklingen auf 0 gestellt, erfolgt kein Rücklauf des Ruders, die Achse ist nun im Heading
Hold Modus. Durch den Abklingen-Parameter kann also stufenlos der Heading Hold
Effekt eingestellt werden. Hartes Heading Hold sorgt für eine extrem stabile
Lageregelung. Windeinflüsse und auch vertrimmte Ruder werden ausgeregelt.
Tipp: Wer in der Kreiselphase 3 einen stabilen Messerflug erwartet, der muss den
Rücklauf für das Seitenruder auf „0" stellen, dafür aber dieses stets aktiv steuern.
Beim Kunstflug (gerissene Rollen, Trudeln) kann es durch Heading Hold zu unsauberer
Regelung kommen, wenn der I-Anteil und auch der Integrator sehr groß sind. Dieser
Effekt tritt auf, sobald es Strömungsabrisse am Modell gibt. Die Regelung versucht
diesen Strömungsabriss zu kompensieren, verstärkt aber den Abriss und übersteuert.
Sollen diese Figuren geflogen werden, sollte der Integrator relativ klein gewählt werden.
Auch der Rücklauf sollte stärker eingestellt werden.
Der Rücklauf kann auch Geberabhängig gesteuert werden. Sobald gesteuert wird, wird
der Heading-Hold-Effekt dadurch beliebig abgeschwächt. Das bringt Vorteile bei
kritischen (trägen) Modellen und beim Kunstflug bei Strömungsabriss-Nahen Figuren.
Es ist oft sinnvoll, beim Rücklauf per Knüppelausschlag ein wenig zeitverzögert zu
rechnen, weil die Phase des Einrastens auch vom Rücklauf profitieren kann (bei
trägeren Modellen/Servos..). Andererseits sollte nach dem Einrasten schnell wieder auf
Heading Hold zurückgekehrt werden, um maximale Stabilität zu erreichen. Wenn also
das Einrasten unsauber aussieht, sollte der Verzögerungswert kleiner gemacht
werden. Dreht das Modell nach dem Einrasten ein wenig weg und hält dann die Lage,
ist die Verzögerungszeit zu lang - dann den Wert größer machen.
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