Inhaltszusammenfassung für fruitcore robotics HORST900
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Robotersystem HORST900 Montageanleitung Für Installations-, Bedienungs- und Instandhaltungspersonal Immer beim Produkt aufbewahren! Version 3.1 / 09.02.2022...
1 Grundsatz Einleitung 1.1 Grundsatz Die Montageanleitung enthält wichtige Hinweise, um das Robotersystem sicher, sachgerecht und wirt- schaftlich zu betreiben. Die Beachtung dieser Montageanleitung hilft, Gefahren zu vermeiden, Reparatur- kosten und Ausfallzeiten zu vermindern und die Zuverlässigkeit und die Lebensdauer des Robotersystems zu erhöhen.
Gewährleistungsfrist, beginnend mit dem Tag der Aus- lieferung. Darüber hinaus gelten die Gewährleistungsbestimmungen, die in den Allgemeinen Geschäftsbedingun- gen der Firma fruitcore robotics GmbH beziehungsweise im einzelnen Kaufvertrag enthalten sind. 1.5 Organisatorische Maßnahmen Die Zuständigkeiten beim Betreiben des Robotersystems müssen klar festgelegt und eingehalten werden, damit unter dem Aspekt der Sicherheit keine unklaren Kompetenzen auftreten (z.
1 Zeichen, Symbole DIN EN ISO 14118 Sicherheit von Maschinen – Vermeidung von unerwartetem Anlauf DIN EN 60204-1/A1 Sicherheit von Maschinen – Elektrische Ausrüstung von Maschinen – Teil 1: Allgemeine An- forderungen DIN EN 60529 Schutzarten durch Gehäuse ...
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1 Kennzeichnung der Sicherheits- und Warnhinweise VORSICHT! Das Zeichen mit dem Zusatz VORSICHT bezeichnet eine möglicherweise gefährliche Situation! Die Gefahr kann zur Verletzung von Personen führen. Nach der Gefahrenbenennung werden Handlungsanweisungen aufgezählt, die der Vermei- dung oder Beseitigung der Gefahr dienen. Die Sicherheitszeichen werden im Text häufig mit einem Bildzeichen zur Verdeutlichung der Gefahren- quelle eingesetzt.
2 Allgemeine Sicherheitshinweise Sicherheit 2.1 Allgemeine Sicherheitshinweise Das Robotersystem HORST ist ein nach den anerkannten Regeln der Technik hergestelltes Qualitätspro- dukt. Das Robotersystem hat das Herstellerwerk in sicherheitstechnisch einwandfreiem Zustand verlas- sen. Das Robotersystem ist nach dem aktuellen Stand der Sicherheitstechnik konzipiert und gebaut. Ein Rest- risiko bleibt aber immer bestehen! Zu ihrer Sicherheit beachten Sie stets: WARNUNG!
2 Nicht bestimmungsgemäße Verwendung 2.3 Nicht bestimmungsgemäße Verwendung Als nicht bestimmungsgemäße Verwendung gilt eine Verwendung, die nicht in Abschnitt 2.2 beschrieben ist, oder die darüber hinausgeht. 2.3.1 Vorhersehbare Fehlanwendung Das Robotersystem ist nicht für gefährliche Anwendungen vorgesehen. Jede Nutzung oder Anwendung, die von der bestimmungsgemäßen Verwendung abweicht, wird als unzulässige Fehlanwendung erachtet.
2 Betreiberpflichten 2.4 Betreiberpflichten 2.4.1 EG-Konformitätserklärung und Einbauerklärung Das Robotersystem gilt im Sinne der EG-Maschinenrichtlinie als unvollständige Maschine. Das Robotersystem darf nur unter den folgenden Voraussetzungen in Betrieb genommen werden: 1. Am Robotersystem wurden alle Sicherheitsfunktionen und Schutzeinrichtungen ergänzt, die für eine vollständige Maschine im Sinne der EG-Maschinenrichtlinie notwendig sind. Oder: 2.
über Arbeitssicherheit und Unfallverhütung vertraut und in die Handhabung des Robotersys- tems durch die Firma fruitcore robotics GmbH oder durch von der Firma fruitcore robotics GmbH autorisiertes Personal geschult worden sind. nur Personen am Robotersystem arbeiten zu lassen, die die MA gelesen, verstanden und durch ...
Robotersystem nur betreiben, wenn die Aufsicht durch eine geschulte Person mit tech- nischer oder elektrotechnischer Ausbildung (Lehrpersonal) sichergestellt ist. Das Bedienpersonal muss von der Firma fruitcore robotics GmbH oder von durch die Firma fruitcore ro- botics GmbH autorisiertes Personal über die Arbeit und die Gefahren am Robotersystem geschult wer- den.
2 Arbeitsbereich, Gefahrenbereich und Schutzbereich 2.6 Arbeitsbereich, Gefahrenbereich und Schutzbereich Der Arbeitsbereich ist ein definierter 3D-Raum innerhalb der Reichweite des Roboters. Durch angebaute Werkzeuge, Messgeräte und Werkstücke verändern sich die Reichweite und damit der Arbeitsbereich des Roboters. Der Anhalteweg ergibt sich aus Reaktionsweg und Bremsweg des Roboters. Der Gefahrenbereich beinhaltet den Arbeitsbereich und den Anhalteweg des Roboters.
GEFAHR! Gefahr durch fehlerhafte Montage und Inbetriebnahme Montage und Inbetriebnahme dürfen nur von Personen mit technischer und elektrotechni- scher Ausbildung durchgeführt werden, die zusätzlich von der Firma fruitcore robotics GmbH autorisiert wurden. GEFAHR! Gefahr durch fehlende Schutz- und Sicherheitseinrichtungen und defekte / beschädigte Bau- gruppen oder Zubehörteile...
Sie den Roboter nicht. Betreiben Sie das Robotersystem nur in unbeschädigtem Zustand. Verändern Sie das Robo- tersystem niemals. Die Firma fruitcore robotics GmbH schließt jegliche Haftung aus, wenn das Produkt verändert wurde. Überprüfen Sie tägliche die Not-Halt- und Sicherheitshalt-Funktionen.
Antriebsenergie bewegt werden. Das durchführende Personal muss eine technische Grundausbil- dung vorweisen können und folgende Warnhinweise und Anleitungen beachten. Zur wieder Inbetrieb- nahme des Systems ist Fachpersonal der fruitcore robotics GmbH einzuberufen. WARNUNG! Stoß und Quetschgefahr durch Bewegungen des Roboters Durch Freisetzen von Eigenspannungen oder Schwerkraft kann es zu unbeabsichtigten Bewegungen des Roboters kommen.
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Defekte und beschädigte Bauteile und Baugruppen / Fehlerhafte Montage Nach dem Lösen der Spannsätze darf das Robotersystem nicht wieder in Gang gesetzt werden. Fehlerhafte Montage kann zu Reißen der Riemen führen, schwere Personenschäden können die Folge sein. Kontaktieren Sie die fruitcore robotics GmbH...
Begleitdokumentation. In der Montageanleitung vorgeschriebene Instandhaltungs- und Inspektionsintervalle, einschließlich des Austausches von Verschleiß- und Wechselteilen, sind unbedingt einzuhalten. Ersatzteile müssen von der Firma fruitcore robotics GmbH festgelegten technischen Anfor- derungen entsprechen. Dies ist bei Originalersatzteilen immer gewährleistet. 2.11 Restrisiko Das Robotersystem ist nach dem Stand der Technik und den anerkannten sicherheitstechnischen Regeln gebaut.
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2 Restrisiko GEFAHR! Gefahr durch menschliches Fehlverhalten oder Funktionsstörungen Bei der Einbindung in eine Gesamtanlage muss das Robotersystem in den Not-Halt-Kreis der übergeordneten Anlage integriert werden. WARNUNG! Bei Betrieb ohne Schutzeinrichtungen besteht Verletzungsgefahr Der Roboter darf nur innerhalb geeigneter Schutzeinrichtungen (z. B. trennende Schutzein- richtung, Lichtgitter oder Sicherheits-Laserscanner) verwendet werden.
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2 Restrisiko QUETSCH-, STOẞ- UND SCHNITTGEFAHR! Mögliche Personenschäden bei Instandhaltungsarbeiten durch Zusammenfallen des Roboter- arms Bei unerwartetem Reißen eines Riemens kann der Roboterarm in sich zusammenfallen. Bei Instandhaltungsarbeiten muss der Roboterarm ausreichend gegen Zusammenfallen ge- sichert werden. Halten Sie sich nicht unter dem Roboterarm auf. ...
3 Restrisiko Transport VORSICHT! Verletzungsgefahr durch Überbelastung oder durch Herabstürzen des Roboters Die Tragehilfe muss montiert sein und der Roboter muss von mindestens zwei Personen ausschließlich an dieser angehoben werden, um eine Überbelastung oder ein Herabstürzen des Roboters zu verhindern. Wenn möglich sollte der Roboter gut befestigt auf einem geeig- neten fahrbaren Untersatz transportiert werden.
4 Lieferumfang Beschreibung des Robotersystems In diesem Kapitel wird das Robotersystem und seine Komponenten beschrieben. 4.1 Lieferumfang Das Robotersystem wird geliefert mit: Roboter HORST horstCONTROL (Schaltschrank) horstPANEL (tragbares Bedienpanel) Verbindungskabel (Roboter – horstCONTROL) 3 m Netzkabel (1,8 m) ...
4 Baugruppen 4.2 Baugruppen In diesem Abschnitt werden die Hauptbaugruppen des Robotersystems vorgestellt und die wichtigsten Komponenten benannt und näher erklärt. 4.2.1 Roboter Abb. 4-1: Roboter HORST 900 Sockel – fester Teil mit Bodenflansch Sockel – beweglicher Teil Gestänge Schwenkarm Tragarm 1 Tragarm 2 Tragarm 3...
Das horstPANEL ist ein mit einem Touch- screen-Display ausgestattes, tragbares Bedienpanel. Es ist durch ein DVI-Kabel mit der horstCONTROL verbunden. Standardmäßig wird das DVI-Kabel mit 5 m Länge ausgeliefert. Nach Rücksprache mit fruitcore robotics sind bis zu 15 m möglich. Abb. 4-3: Bedienpanel horstPANEL...
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4 Baugruppen 2x USB 2.0-Anschlüsse Zustimmtaster Auf der Rückseite befinden sich Zustimmtaster und zwei USB 2.0-Schnitt- stellen über welche zusätzliche Eingabe- geräte (Tastatur, Maus) angeschlossen werden können. Die USB-Schnittstellen des horstPANELs sind nur zum Anschluss von Eingabegeräten vorgesehen, für Speicher- medien bitte die USB-Schnittstelle der horstCONTROL nutzen.
4 Baugruppen 4.2.3 horstCONTROL (Schaltschrank) Die horstCONTROL ist die Steuerung des Roboters. In diesem Schaltschrank ist die Hauptsteuerung (horstIO) verbaut. Durch zahlreiche Schnittstellen ist auch Kommunikation und Ansteuerung anderer Ma- schinen und externer Sensoren und Aktuatoren möglich. Das linke Bild zeigt die Vorderseite der horstCONTROL, das rechte Bild die Rückseite. Abb.
4 Sicherheitseinrichtungen 4.3 Sicherheitseinrichtungen 4.3.1 Zustimmtaster Der Zustimmtaster ist dreistufig ausgeführt. Die Mittelstellung ist „aktiv“. Zustimmtaster Der Zustimmtaster befindet sich auf der Rückseite des horstPANELs. Abb. 4-7: horstPANEL Rückseite 4.3.2 Not-Halt-Taster Bei der Einbindung in eine Gesamtanlage muss das Robotersystem in den Not-Halt-Kreis der übergeordneten Anlage integriert werden.
5 Arbeitsbereich des Roboters Montage 5.1 Arbeitsbereich des Roboters Die folgenden Abbildungen zeigen die Größe und die Form des Arbeitsbereichs. Abb. 5-1: Arbeitsbereich Seitenansicht Abb. 5-2: Arbeitsbereich Draufsicht...
5.2 Montage des Roboters GEFAHR! Gefahr durch fehlerhafte Montage und Inbetriebnahme Montage und Inbetriebnahme dürfen nur von Personen mit technischer und elektrotechni- scher Ausbildung durchgeführt werden, die zusätzlich von der Firma fruitcore robotics GmbH autorisiert wurden. VORSICHT! Verletzungsgefahr durch Herabstürzen des Roboters ...
5 Montage des Roboters 5.2.2 Roboter montieren Abb. 5-3: Bohrbild für Sockelmontage Bereiten Sie die Montagefläche entsprechend dem Bohrbild vor. Heben Sie den Roboter an der Tragehilfe an und positionieren Sie ihn auf der vorbereiteten Montagefläche. Demontieren Sie die Tragehilfe vom Sockel. (Tragehilfe für weitere Transporte des Roboters aufbewahren.) ...
5 Anbauteile montieren Der Anschlagbolzen liegt ge- genüber dem Hauptanschluss im Roboterfuß. (1) Ersetzen Sie die Schraube M5 x 6 (DIN 7991) (2) der gewähl- ten Anschlagposition mit einer Senkkopfschraube M5 x 10 (DIN 7991). Abb. 5-5: Anschlagschrauben 5.3 Anbauteile montieren An den Roboter können Anbauteile wie Greifer oder Prüfinstrumente montiert werden.
5 horstCONTROL aufstellen Informationen über optionale Anbauteile der Firma fruitcore robotics GmbH entnehmen Sie dem Anhang. Informationen über Anbauteile fremder Hersteller entnehmen Sie der jeweiligen Produktdokumentationen. Für Anbauteile die am Roboterarm angebracht werden sollen (z. B. Pneumatikventile) können optionale Zubehör-Flanschplatten montiert werden (s. Anhang).
6 Warnhinweise zur Elektrik Elektrische Installation Dieses Kapitel beschreibt die elektrische Installation des Robotersystems, d. h. den Anschluss des Robo- ters an den Schaltschrank (horstCONTROL) sowie den Anschluss von weiteren Geräten und Anlagen. Es gibt mehrere elektrische Schnittstellen: Roboteranschluss: Anschluss des Roboters an die horstCONTROL (Schaltschrank) ...
6 Roboteranschluss WARNUNG! Stolpergefahr Stellen Sie sicher, dass Kabel und Schläuche zur Medienführung und Energieversorgung ordnungsgemäß verlegt und gesichert werden. WARNUNG! Unerwartete Bewegungen des Roboters Schließen Sie die Stromversorgung erst an, wenn Sie sicher sind, dass die Montage voll- ständig abgeschlossen und korrekt erfolgt ist.
6 Netzanschluss 6.3 Netzanschluss Der Netzanschluss an horstCONTROL ist ein standardmäßiger IEC C14 Geräteeinbaustecker (IEC-60320) mit integrierter Abziehsicherung. Das mitgelieferte Netzkabel besitzt an einem Ende einen Schutzkontakt- stecker, am anderen Ende eine IEC C13 Kaltgerätekupplung mit speziell geformtem Gehäuse. Dieses ge- währleistet in Verbindung mit der Abziehsicherung eine sichere Verbindung des Netzanschlusses.
6 horstCONTROL E/A 6.4 horstCONTROL E/A Dieses Kapitel beschreibt den Anschluss von Geräten an die horstCONTROL. Die Anschlüsse können in vier Kategorien eingeteilt werden: sicherheitsrelevante Ein-/Ausgänge allgemeine digitale Ein-/Ausgänge Stromversorgung +24 V Erweiterungs-Schnittstelle Die Ein- und Ausgänge hierfür befinden sich auf der horstIO, der in der horstCONTROL verbauten Haupt- steuerung, welche nach Entfernen der Kabeldurchführung an der horstCONTROL zugänglich ist.
6 horstCONTROL E/A 6.4.1 Übersicht aller Schnittstellen Die folgende Grafik zeigt die Anordnung der auf der horstIO vorhandenen Schnittstellen. Abb. 6-5: Schnittstellen horstIO 7 sicherheitsrelevante Eingänge - jeweils 2-kanalig (orangener Bereich) 3 dedizierte Eingänge (orangener Bereich mit roter Schrift) Not-Halt-Eingang - Anschluss nur potentialfreier Kontakte ...
6 horstCONTROL E/A 6.4.2 Sicherheitsrelevante Ein-/Ausgänge Die horstCONTROL ist mit mehreren sicheren Ein- und Ausgängen ausgestattet. Sichere E/A sind durch zwei voneinander unabhängige Leitungen redundant aufgebaut. Somit führt eine Störung oder der Ausfall einer Leitung nicht zum kompletten Verlust der Sicherheitsfunktion. Einige der sicheren E/A sind konfigurierbar, um eine erweiterte Konnektivität und Funktionalität mit Gerä- ten und Anlagen zu ermöglichen.
6 horstCONTROL E/A Querschlusserkennung (OSSD) Für die sicherheitsrelevanten Eingänge kann eine Querschlusserkennung (OSSD) eingeschalten werden. Bei aktivierter Querschlusserkennung wird der Ausgang periodisch abgeschaltet und der Eingang zurück- gelesen. Stimmt das Ergebnis nicht überein wird ein Fehler ausgelöst. Somit können Kurzschlüsse und Querschlüsse überwacht werden.
6 horstCONTROL E/A 6.4.2.2 Zustimmtaster E/A Der Enable-Eingang (ENA, ENB) ist ein weiterer dedizierter Eingang (Safety In 3), der ausschließlich für eine dreistufige Zustimmungseinrichtung (Zustimmtaster) bestimmt ist und daher ebenfalls nicht konfiguriert werden kann. Der Zustimmtas- ter des horstPANEL wird in der unteren Hälfte des Klemmenblocks X3, an den Klemmen X3.5 und X3.7 mit den sicheren Eingängen an X3.6 und X3.8 mit der Steu- erung verbunden.
6 horstCONTROL E/A Software-Ein- Für die sicheren Eingänge können folgende Funktionen konfiguriert werden (siehe hierzu stellmöglichkeiten für digitale Schnittstellen , S.44): Funktion Stopp- Beschreibung Kategorie Keine Not-Halt Signalisiert internen Not-Halt. Not-Halt-Ausgang wird gesetzt. Externer Not-Halt Externe Anlage signalisiert Not-Halt. Not-Halt-Ausgang wird nicht gesetzt.
6 horstCONTROL E/A Zu jedem sicheren Ausgang können zwei normale digitale Eingänge als zusätzliche Rücklese-Eingänge konfiguriert werden. Dies ermöglicht ein sicheres Schalten eines externen zwangsgeführten Schützes o- der Relais mit Rücklesen der Hilfskontaktzustände. Hierbei kann ein invertiertes oder nicht invertiertes Signal verwendet werden.
6 horstCONTROL E/A 6.4.4 Allgemeine digitale Eingänge An den Klemmblöcken X1, X2 und X3 stehen 20 all- gemeine digitale Eingänge zur Verfügung. Die Ein- gänge DI01 bis DI20 (Digital In) sind +24 V-Eingangs- kanäle und entsprechen IEC 61131-2 Typ 1 und 3. Konfigurierbare sichere Eingänge Werden die , S.37,...
6 horstCONTROL E/A 6.4.5 Allgemeine digitale Ausgänge An den Klemmenblöcken X9, X10 und X11 stehen 18 allgemeine, digitale Ausgänge zur Verfügung. Die Ausgänge DO01 bis DO18 (Digital Out) sind +24 V- Ausgangskanäle und können als Push-Pull- (Schal- ten gegen die positive Versorgungsspannung und gegen Masse) oder High-Side-Schalter (Schalten nur gegen die positive Versorgungsspannung) über horstFX konfiguriert werden.
6 horstCONTROL E/A Sicheres Abschalten der allgemeinen digitalen Ausgänge Die digitalen Ausgänge DO01 bis DO16 werden über eine Brücke an X17.7/X17.8 von der +24V-Stromversorgung gespeist. Im Auslieferungszustand ist hierzu eine Brücke eingesetzt. Wird diese Brücke und die zugehörige Masse- verbindung zu den angeschlossenen Aktoren über ein Si- Abb.
6 horstCONTROL E/A 6.4.7 Gemeinsamkeiten aller digitalen Schnittstellen 6.4.7.1 Elektrische Parameter Für alle digitalen Schnittstellen (sicherheitsrelevante und allgemeine) gelten die in diesem Kapitel be- Funkti- schriebenen Spezifikationen. Funktionsschaltbilder der Schnittstellen befinden sich im Anhang ( onsschaltbilder elektrische Schnittstellen , S.78). Parameter min.
6 horstCONTROL E/A 6.4.7.2 Software-Einstellmöglichkeiten für digitale Schnittstellen Konfiguration Ein-/Ausgänge Ein- In der Software horstFX können die Ein- und Ausgänge im Menü unter stellungen & Infos zusätzlich konfiguriert werden. Siehe dazu Benutzerhandbuch horstFX. Zuweisung von Funktionen Für die allgemeinen digitalen E/A und die konfigurierbaren sicheren E/A lassen sich in horstFX Funktionen Funktionszuweisung zuweisen (Einstellung ).
6 horstCONTROL E/A 6.4.8 Verdrahtungsbeispiele sicherheitsrelevante Ein-/Ausgänge In diesem Abschnitt finden Sie Beispiele für die Beschaltung der digitalen Schnittstellen der horstCON- TROL. Weitere Beispiele finden Sie auf horstCOSMOS. 6.4.8.1 Standard-Sicherheitskonfiguration Im Auslieferungszustand ist die Steuerung für einen al- leinigen Betrieb des Roboters konfiguriert. Das bedeu- tet an die Steuerung sind keine weiteren kundenspezifi- sche, sicherheitsrelevante Geräte angeschlossen.
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6 horstCONTROL E/A 6.4.8.4 Sicherheitshalt Der Roboter soll sicher gestoppt werden, sobald der ge- schützte Bereich eines Sicherheits-Laserscanners betre- ten wird. Das erste Beispiel zeigt den Anschluss eines La- serscanners unter Verwendung des internen Testsignals. Dieses wird auf die Steuereingänge des Laserscanners geführt;...
6 horstCONTROL E/A 6.4.8.5 Not-Halt mehrerer Geräte verbinden In einer Anlage soll der Robo- ter in den Not-Halt-Kreis der anderen Geräte integriert wer- den, um im Notfall nicht dar- über entscheiden zu müssen welche Not-Aus-Taste drückt werden muss. Neben- stehende Abbildung zeigt hierzu beispielhaft die Verbin-...
6 horstCONTROL E/A 6.4.9 Verdrahtungsbeispiele allgemeine digitale Ein-/Ausgänge Folgende Beispiele zeigen die Verwendung der allgemeinen digitalen Ein- und Ausgänge. Abb. 6-26: Verbraucher am Digitalausgang Abb. 6-27: Taster am Digitaleingang Ein induktiver Näherungsschalter in der Konfigura- tion als PNP Öffner soll an einen digitalen Eingang angeschlossen werden.
6 Werkzeug-E/A 6.5 Werkzeug-E/A Am Tragarm 3 des Roboters befinden sich zwei Schnittstellen (User 1, User 2), diese liefern Strom und Steuerungssignale für Greifer und Sensoren, die an die Werkzeug-Schnittstelle des Tragarm 3 montiert werden können. Jede dieser Schnittstellen besitzt zwei digitale Ein-/Ausgänge sowie eine +24 V-Strom- versorgung.
6 Computer-Schnittstellen 6.6 Computer-Schnittstellen In der horstCONTROL ist ein Computer eingebaut; dessen zugängliche Schnittstellen sind in diesem Ab- schnitt beschrieben. 6.6.1 PROFINET (optional) Die horstCONTROL verfügt über eine optionale PROFINET-Kommunikationsschnittstelle (PROFINET IO, Konformitätsklasse C), über welche es möglich ist, Daten zwischen einer SPS und dem Roboter auszu- tauschen.
GEFAHR! Gefahr durch fehlerhafte Inbetriebnahme Die Inbetriebnahme darf nur von Personen mit technischer und elektrotechnischer Ausbil- dung durchgeführt werden, die zusätzlich von der Firma fruitcore robotics GmbH autorisiert wurden. Vor Inbetriebnahme: Vergewissern Sie sich, dass eventuelle Transporteinrichtungen oder Transportsicherungen entfernt wurden.
7 Robotersystem einschalten 7.1 Robotersystem einschalten Schalten Sie den Hauptschalter an horstCONTROL auf EIN. Auf dem horstPANEL startet die Software (horstFX). Das Hauptmenü erscheint auf dem Display. Abb. 7-1: Hauptmenü Falls bei der letzten Verwendung der Soft- ware (horstFX) eine Benutzer-Rolle ange- meldet war, welche nicht die Berechti- gung besitzt nach Neustart angemeldet...
7 Roboter initialisieren 7.2 Roboter initialisieren WARNUNG! Stoß und Quetschgefahr durch Bewegungen des Roboters Die Sicherheitshalt-Funktion ist beim Initialisieren deaktiviert. Sperren Sie im Initialisierungsbetrieb den Bereich um den Roboter ab und sichern Sie ihn gegen Zutritt von unbefugten Personen. Es dürfen sich keine Personen im Gefahrenbereich des Roboters aufhalten.
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7 Roboter initialisieren Um die Initialisierung durchzuführen, müssen die Achsen (beginnend mit Achse 6) nacheinander eine Be- wegung ausführen. Ist dies nicht möglich, müssen die Achsen manuell bewegt werden. Wechseln Sie in diesem Fall in das Menü Manuelle Initialisierung. ACHTUNG! Beobachten Sie den Roboter, um Kollisionen zu vermeiden.
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7 Roboter initialisieren Abb. 7-5: Menü Roboter initialisieren – Ausgänge Hier können Ausgänge manuell geschaltet werden. Beispielsweise kann ein Greifer geöffnet werden, be- vor die Initialisierungsfahrt fortgesetzt wird. Schalten Sie den gewünschten Ausgang über den entsprechenden Umschalt-Button. Die automatische/manuelle Initialisierung der Achsen war erfolgreich, wenn alle sechs Punkte (Initialisie- rungsstatus) der Achsen in der Farbe Türkis angezeigt werden.
Wenn der Roboterarm im Notfall manuell bewegt wurde, können Baugruppen des Robotersystems beschädigt worden sein. Unkontrolliertes Anlaufen kann die Folge sein. Lassen Sie das Robotersystem durch den Kundendienst der Firma fruitcore robotics GmbH überprüfen, bevor Sie es wieder in Betrieb nehmen.
8 Betriebsarten Im Display erscheint das Pop-up- Fenster mit der Warnmeldung, dass der Not-Halt ausgelöst wurde. Abb. 8-2: Not-Halt-Warnmeldung Beseitigen Sie die Gefahrensituation. Zurücksetzen des Not-Halt Prüfen Sie vor dem Zurücksetzen des Not-Halt, ob die Gefahr beseitigt wurde. ...
8 Betriebsarten 8.2.1 Teachbetrieb WARNUNG! Stoß und Quetschgefahr durch Bewegungen des Roboters Die Sicherheitshalt-Funktion ist beim Teachen deaktiviert. Sperren Sie im Teachbetrieb den Bereich um den Roboter ab und sichern Sie ihn gegen Zu- tritt von unbefugten Personen. Es dürfen sich keine Personen im Gefahrenbereich des Ro- boters aufhalten.
8 Betriebsarten 8.2.2 Automatikbetrieb Im Automatikbetrieb werden Programme automatisch ausgeführt. Der Roboter verfährt dabei ohne Zustimm- taster und die Sicherheitsfunktionen sind aktiv. Gefahr! Stoß und Quetschgefahr durch Bewegungen des Roboters Stellen Sie sicher, dass sich keine Personen innerhalb des geschützten Bereichs aufhalten. ...
8 Stillsetzen nach Betriebsende 8.3 Stillsetzen nach Betriebsende Bei Betriebsende muss das Robotersystem stillgesetzt werden. Um ein laufendes Programm abzubre- chen, tippen Sie auf den Button Pro- gramm abbrechen (1). Der Roboter wird sofort abge- bremst. Abb. 8-5: Programmausführung abbrechen ...
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8 Stillsetzen nach Betriebsende Alternativ können Sie den in horstCONTROL integrierten Computer für die Software (horstFX) auch folgendermaßen herunterfahren: Drücken Sie auf den PC-EIN/AUS-Taster (siehe Abschnitt horstCONTROL (Schaltschrank), S.23) an der horstCONTROL. Es erscheint ein Pop-up-Fenster. Tippen Sie in diesem Pop-up- Fenster auf den Button Shut Down (1), um den Computer für die Software (horstFX) herunter- zufahren.
Folgen Sie den Anweisungen am horstPANEL, um die Fehlerursache zu beheben. Quittieren Sie die Fehlermeldung am Display, wenn alle Fehlerursachen beseitigt sind. Rufen Sie den Service der Firma fruitcore robotics GmbH an, wenn Sie die Fehlerursachen nicht selbst beseitigen können.
Wenn der Roboterarm im Notfall manuell bewegt wurde, können Baugruppen des Robotersystems beschädigt worden sein. Unkontrolliertes Anlaufen kann die Folge sein. Lassen Sie das Robotersystem durch den Kundendienst der Firma fruitcore robotics GmbH überprüfen bevor Sie es wieder in Betrieb nehmen.
10.2 Instandhaltung und Instandsetzung Durch das Bedienpersonal ist das Robotersystem täglich auf äußere Beschädigungen zu prüfen. Besteht ein Servicevertrag mit der Fa. fruitcore robotics GmbH, muss dafür Sorge getragen werden, dass die Roboter-Systemdaten fortlaufend auf horstCOSMOS übermittelt werden, siehe dazu Benutzerhand- buch horstFX.
11 Instandhaltung und Instandsetzung 11 Lagerung Wird das Robotersystem zur späteren Verwendung eingelagert oder außer Betrieb genommen, muss es mit einer geeigneten Verpackung geschützt werden. Das Robotersystem muss trocken, frostfrei und ohne Einfluss von Niederschlägen sowie starken Tempe- raturschwankungen gelagert werden. ...
12 Demontage 12 Demontage und Entsorgung 12.1 Demontage Demontieren oder sichern Sie ggf. Anbauteile. Transport Fahren Sie den Roboter in Transportposition (s. Abschnitt , S.18). Stillsetzen nach Betriebsende Setzen Sie den Roboter still (s. Abschnitt , S. 61). ...
Gemessen bei Nennabstand Rn vom Werkzeugflansch: 123 mm (Exzentrizität e: 61,5 mm; Offset Z: 106,5 mm) Zulässige Traglast maximal 5 kg (nach Rücksprache mit fruitcore robotics GmbH) Die zulässige Traglast reduziert sich je nach Lage des Schwerpunktes der Last. Maximale Reichweite...
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13 Technische Daten Achsdaten H900 H900 ohne horstFX performance horstFX performance Achse Bewegungs- Geschwindigkeit Geschwindigkeit bereich (traglastunabhängig) (bei einer Traglast von 0 kg) +/- 176 ° 95 °/s 280 °/s +86.5 ° / -16 ° 35 °/s 150 °/s +42 ° / -67 ° 60 °/s 300 °/s +/- 171 °...
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13 Technische Daten horstCONTROL Abmessungen (LxBxH) 460 x 315 x 175 mm Gewicht 9 kg Schutzart IP20 Verkabelung HORST Kabel zwischen Roboter und horstCONTROL 3,0 m Verkabelung horstPANEL DVI-D 24+1, 5,0 m Netzkabel 5 m, CEE 7/4 / IEC-60320 C13, mit Abziehsicherung Stromversorgung 115/230 VAC, 50 –...
13 Anhaltewege und Anhaltezeiten 13.2 Anhaltewege und Anhaltezeiten Der Anhalteweg ist der Weg, den der TCP nach Auslösen des Stoppsignals bis zum kompletten Stillstand zurücklegt. GEFAHR! Ein Geschwindigkeitsupdate oder eine Traglaständerung kann zu längeren Bremswegen und unerwarteten Kollisionen mit Menschen oder anderen Gegenständen und Maschinen führen. Passen Sie stets Sicherheitsabstände an die entsprechenden Anhaltewege an.
Anwendungsfall und Anzahl der Bremsvorgänge abweichen. Es wird daher empfohlen die Anhaltewege und Anhaltezeichen unter realen Bedingungen im jeweiligen Anwendungsfall zu ermitteln und die Werte mindestens jährlich zu prüfen. 13.3 Optionales Zubehör Folgendes Zubehör kann bei der Firma fruitcore robotics GmbH erworben werden. Bestell-Nummer Bauteil Bemerkung...
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13 Optionales Zubehör Zubehör-Flanschplatte Für Anbauteile, die am Roboterarm montiert werden sollen (z.B. Pneumatikventile), können Zubehör- Flanschplatten montiert werden. Abb. 13-3: Zubehör-Flanschplatte Abb. 13-4: Positionen der Zubehör-Flanschplatten am Roboter...
13 Ersatzteile 13.4 Ersatzteile Bestell-Nummer Bauteil Bemerkung auf Anfrage Tragarm 1 auf Anfrage Tragarm 2 auf Anfrage Tragarm 3 auf Anfrage horstCONTROL auf Anfrage horstPANEL auf Anfrage Kabel zwischen horstCONTROL und Roboter auf Anfrage Kartonage für Verpackung Tabelle 13-3: Ersatzteile 13.5 Typenschilder Das Typenschild des Roboters befindet sich auf dem Sockel auf der Roboter-...
13 Klemmenbelegung Klemme Belegung sicher Beschreibung X7.3 SO2A konfigurierbarer sicherer Ausgang 2, Kanal A X7.4 SO2B konfigurierbarer sicherer Ausgang 2, Kanal B X7.5 SO3A konfigurierbarer sicherer Ausgang 3, Kanal A X7.6 SO3B konfigurierbarer sicherer Ausgang 3, Kanal B X7.7 SO4A konfigurierbarer sicherer Ausgang 4, Kanal A X7.8 SO4B...
13 Funktionsschaltbilder elektrische Schnittstellen allgemeiner digitaler Ausgang (Push-Pull) +24 V DO18 DO02...16 640 mA 640 mA Logik DO01 Logik DO17 Quelle Quelle 440 mA 440 mA 13.8.2 Werkzeug E/A digitaler Ein-/Ausgang +24 V 600 mA 5,5 V Schwellwerte: 8,0 V -1,5 V = 2,6 mA max.
14 Funktionsschaltbilder elektrische Schnittstellen 14 Glossar Stopp-Kategorie 0 Das Stoppen erfolgt durch eine sofortige Unterbrechung der Energiezufuhr zu den Antriebselementen. Dieses ungesteuerte Stillsetzen kann dazu führen, dass der Roboter von seiner programmierten Bahn abweicht. Weitere Information hierzu in der EN ISO 13850 oder DIN EN 60204-1. Stopp-Kategorie 1 Das Stoppen erfolgt durch aktives Abbremsen, da die Energiezufuhr zu den Antriebselementen zunächst aufrechterhalten wird.