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Motoren nach ATEX (RL 2014/34 EU)
Explosionsfähige Gas- oder Staubatmosphären kommen in diversen
Bereichen von Industrie und Handwerk vor. Hervorgerufen werden sie
meist durch Gemische aus Sauerstoff in Verbindung mit zündfähigen
Gasen oder andererseits aufgewirbeltem oder liegendem zündfähigem
Staub. Aus diesen Gründen unterliegen elektrische und mechanische
Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche besonderen
nationalen und internationalen Normen und Richtlinien.
Der häufig für den Explosionsschutz verwendete Begriff ATEX
stammt aus den Anfangsbuchstaben eines älteren französischen
Richtlinientitels „ATmosphères EXplosible„. Darauf aufbauend hat das
Europäische Parlament im März 1994 mit der EU-Richtlinie 94/9/EG
die Angleichung der Rechtsvorschriften für Geräte und Schutzsysteme
zur bestimmungsgemäßen Verwendung in explosionsgeschützten
Bereichen beschlossen.
Bei der Konstruktion mechanischer und elektrischer Betriebsmittel
ist es das Ziel, die Zündung zu vermeiden bzw. die Auswirkungen
zu beschränken. Hier kommen die Explosionsschutz-Vorschriften zur
Anwendung.
Gasexplosionsschutz für Zone 1 und Zone 2
erhöhte Sicherheit Ex eb
druckfeste Kapselung, Klemmenkasten
erhöhte Sicherheit Ex de IIC
Staubexplosionsschutz
Zone 21 und Zone 22
Zoneneinteilung für brennbare Gase, Dämpfe und Nebel
Zone 1:
Der Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb gelegentlich eine
explosionsfähige Atmosphäre aus Luft und brennbaren Gasen,
Dämpfen oder Nebel bilden kann.
Zone 2:
Der Bereich, in dem bei Normalbetrieb eine explosionsfähige Atmo-
sphäre aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebel
normalerweise nicht oder aber nur kurzzeitig auftritt.
Zoneneinteilung für brennbare Stäube
Zone 21:
Der Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb gelegentlich eine explo-
sionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke aus der Luft enthaltenem
brennbarem Staub bilden kann.
Zone 22:
Der Bereich, in dem bei Normalbetrieb eine explosionsfähige
Atmosphäre in Form einer Wolke aus der Luft enthaltenem brennbaren
Staub normalerweise nicht oder aber nur kurzzeitig auftritt.
A
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Erhöhte Sicherheit (Ex eb)
Bei Motoren für die Gerätekategorien 2G und 3G, also die Ex-Zonen
1 und 2, werden Funken und unzulässige Temperaturen gemäß der
Zündschutzart „eb„ (Erhöhte Sicherheit) verhindert.
Dies wird durch die Konstruktion von Lüftern und Lüfterhauben,
Lagerung und Klemmenkästen erreicht. Charakteristisch dafür
sind etwa der geringe Oberflächenwiderstand bei Kunststofflüftern
(abhängig von der Lüfterumfangs- Geschwindigkeit). Zwischen
umlaufenden Teilen existieren größere Luftspalte, im Klemmenkasten
große Luft- und Kriechstrecken.
Bei der Modellwahl ist zu beachten, dass Antriebe in Zündschutzart
„e„ im Vergleich zum entsprechenden Standardmotor häufig eine
reduzierte Ausgangsleistung aufweisen. Diese Motoren weisen
eine andere Wicklung auf als vergleichbare Motoren für den Nicht-
Ex-Bereich. Dies führt zu einer realen Leistungsreduzierung! Diese
Motoren werden gewöhnlich bis zur Temperaturklasse T3 eingesetzt.
Druckfeste Kapselung (Ex d und Ex de)
Die Zündschutzart „de„ ist ein anderes Schutzkonzept:
Die Konstruktion dieser Motoren hält Explosionen im Innenraum des
Motors stand und verhindert dabei, dass die Explosion sich in der
umgebenden Atmosphäre fortsetzt. Entsprechende Motoren sind
gegen den, bei einer Zündung im Innern entstehenden Überdruck
mitgrößeren Wandstärken versehen. Diese Systeme setzen unter
anderem auch Lüfter in Schutzart „e„ voraus. Die Antriebe bieten die
gleiche Bemessungsleistung wie nicht ex-geschützte Motoren und
sind prinzipiell wie die Getriebemotoren in Zündschutzart „e„ in Zone
1 und 2 verwendbar. Diese Motoren kommen häufig zum Einsatz,
wenn Umrichterbetrieb, Bremsen, Geber und/oder ein sehr hohes
Maß an Sicherheit gefragt sind. Typischerweise erfüllen die von NORD
gelieferten druckfestgekapselten Motoren die Explosionsgruppe IIC
und die Temperaturklasse T4.
Weitere Informationen dazu erhalten Sie im
Katalog G2122 Explosionsschutz
Diesen Katalog finden Sie auch unter
www.nord.com/cms/de/documentation/catalogues