12.12. OBERSCHWINGUNGEN VON SPANNUNG UND STROM
Jede periodische, nicht sinusförmige Kurvenform lässt sich gemäß folgender Beziehung
als eine Summe von Sinusschwingungen darstellen, deren Frequenzen ganzzahlige
Vielfache der Grundfrequenz sind
wobei gilt:
U
= Gleichanteil von u(t)
0
U
= Größe der Grundschwingung von u(t)
1
U
= Größe der k.ten Harmonischen von u(t)
k
.
Im Stromnetz hat die Grundschwingung eine Frequenz von 50 Hz, die zweite Har-
monische eine Frequenz von 100 Hz, die dritte Harmonische eine Frequenz von 150 Hz
und so weiter. Verzerrungen durch Harmonische oder Oberschwingungen sind ein an-
dauernder Zustand, nicht zu verwechseln mit kurzzeitigen Erscheinungen, wie Spitzen,
Einbrüchen oder Schwankungen
Die Europanorm EN50160 empfiehlt, den Index in obiger Formel (1) bis zur 40. Har-
monischen laufen zu lassen. In (1) läuft der Index k von 1 bis Unendlich. In Wirklichkeit je-
doch besteht ein Signal nur aus einer begrenzten Anzahl von Harmonischen: Es gibt
immer eine Ordnungszahl, ab der die Höhe der Harmonischen vernachlässigbar klein ist.
Die Gesamt-Verzerrung THD als Indikator für die Präsenz von Oberschwingungen ist de-
finiert als:
Grenzwerte für Oberschwingungsspannungen
Die Norm EN50160 legt die Grenzwerte für die Oberschwingungsspannungen fest, die
durch den Stromversorger in das Netz eingebracht werden können. Unter normalen Be-
dingungen sollen während jedes beliebigen Zeitraums einer Woche 95% aller 10-Minuten-
Mittelwerte der Echt-Effektivwerte jeder Oberschwingungsspannung niedriger als oder
gleich den Werten in der folgenden Tabelle sein. Der Gesamtverzerrungsgehalt (THD) der
Versorgungsspannung (einschließlich aller Oberschwingungen bis zur 40 Ordnung) muss
niedriger oder gleich 8% sein
u(t)
u
u
0
k
1
k
THDV
%
DE - 140
sin
(
t
)
k
k
LEGENDE:
1. Grundschwingung
2. Dritte Harmonische
3. Verzerrte Kurvenform aus der
Summe von 1 und 2.
40
2
V
h
h
2
x
100
V
1
COMBI521
(1)