7.1.4. Cutoff Frequency
Die Grenzfrequenz ist der Punkt, an dem die eigentliche Filterung stattfindet. Bei früheren
Anwendungen von Filtern entdeckte man, dass die akustischen Eigenschaften eines Filters
verändert werden konnten, indem man den Ausgang des Filters in sich selbst zurückführte.
Die Erzeugung einer solchen Rückkopplungsschleife führt zu einem Resonanzpeak um die
Grenzfrequenz herum. Im MicroFreak-Filter können Sie diesen Effekt mit dem Resonance-
Regler steuern. Die Stärke dieser Betonung kann entweder manuell, durch den LFO oder eine
Hüllkurve gesteuert werden. Dazu müssen Sie es lediglich Ihrem bevorzugten Steuerelement
in der Matrix zuweisen.
Filter unterscheiden sich darin, wie sie die Frequenzen oberhalb des Cutoff-Punkts
entfernen. Es ist durchaus möglich, ein Filter zu entwickeln, das die Frequenzen oberhalb
der Grenzfrequenz auf sehr drastische Weise abschneidet. Wenn der Cutoff-Punkt bei 500
Hz liegt, würde dies eine Frequenz von 501 Hz unhörbar machen. Das Ergebnis einer
solchen Filterung klingt allerdings sehr unmusikalisch. Stattdessen sollten Filter Frequenzen
schrittweise dämpfen.
Für das obige Beispiel würde dies bedeuten, dass die Frequenz von 501 Hz immer noch
hörbar, aber in der Amplitude etwas reduziert wäre. Eine Frequenz von 550 Hz wird
wahrscheinlich auch hörbar sein, jedoch in der Amplitude noch weiter reduziert. Dies wird
als Roll-Off (Flankensteilheit) eines Filters bezeichnet. Einige Filter besitzen einen steilen,
andere einen langsameren Abfall. Die Steilheit des Filterabfalls wird durch die Anzahl seiner
Pole bestimmt, 4-Pol-Filter haben eine steilere Absenkung als 2-Pol-Filter. Das MicroFreak-
Filter ist ein 2-poliges Filter mit einer Dämpfung von 12dB pro Oktave.
Mit dem Cutoff-Regler können Sie die Filtergrenzfrequenz manuell einstellen. Vollständig
gegen den Uhrzeigersinn gedreht beträgt die Cutoff-Frequenz ungefähr 30 Hz. Wenn Sie
den Regler im Uhrzeigersinn aufdrehen, erhöht sich die Cutoff-Frequenz bis hin zu 15 kHz in
seiner Maximalstellung.
7.1.5. Resonance oder Q
Eine zweite Einstellung in Ergänzung zur Grenzfrequenz: die Resonance (Betonung).
Manchmal auch "Emphasis" oder "Q" genannt - das steht für Filtergüte (Quality).
Resonance
Der Resonance-Regler erhöht die Resonanzfrequenz und verstärkt dabei Frequenzen in der
Nähe der Grenzfrequenz. Wenn Sie den Resonance-Regler im Uhrzeigersinn drehen, wird
das Filter immer selektiver, der Klang beginnt zu "klingeln" und färbt jedes durchgehende
Signal stark ein. Wie bereits erwähnt, wird das Filter bei Maximalstellung des Reglers in
Eigenschwingung (Selbstoszillation) versetzt.
7.2. Den Sound "animieren"
Wie schon angeführt verändert ein Tiefpassfilter den Klang, indem es Frequenzen oberhalb
des Cutoff-Punkts entfernt. Manuell ist das nicht sehr effektiv, obwohl man schnell
wahrnimmt, was klanglich passiert. Was das Filter zu einem interessanten musikalischen
Werkzeug macht, ist die dynamische Änderung des Cutoff-Punkts und der Resonanz. Das
MicroFreak-Filter kann dies mit einem LFO, einem Arpeggiator oder einer Hüllkurve
erreichen, welche Grenzfrequenz und die Resonanz des Filters steuern können. Weitere
Informationen finden Sie in den Kapiteln zum
Hüllkurve
[p.56].
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LFO
[p.53], zum
Arturia - Bedienungsanleitung MicroFreak - Das Filter im Detail
Arpeggiator [p.73]
und zur